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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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war die Prothese, die er jetzt trug, einem normalen Fuß aus Fleisch und Knochen täuschend ähnlich nachgebildet.
    Seine Kabine war diejenige, die der Operationszentrale, dem elektronischen Nervenzentrum des Frachters, am nächsten war. Von diesem einen Raum aus, der mit seiner technischen Ausstattung an die Kommandobrücke eines Raumschiffs aus einem Science-Fiction-Film erinnerte, wurden sämtliche Waffen der Oregon, ihre Verteidigungssysteme, ihre Schadenskontrolle, das Ruder und der Antrieb gelenkt. Beherrscht von einem überdimensionalen Flachbild-Display und stets nur matt erhellt, enthielt der halbrunde Raum, in dessen vorderem Teil ein Steuermann und eine Brandwache saßen, Kontrollplätze für Kommunikation, Radar und Sonar. Der Wachhabende saß in der Mitte des Raums auf einem einzelnen Sessel vor seinem eigenen Monitor und den Kontrollen, mit denen er alle anderen Steuerelemente außer Kraft setzen konnte. Mark und Eric hatten den Platz, als sie ihn zum ersten Mal sahen, den Kirk-Sessel getauft, worüber sich Cabrillo insgeheim riesig gefreut hatte, weil ihm genau dies vorgeschwebt hatte, als er das Schiff und den Raum entwarf.
    Eddie Seng saß am Ruder und sprang auf, als Juan das Operationszentrum betrat.
    »Na, wie sieht es aus, Eddie?« Auf dem mehrfach geteilten Bildschirm waren die Bilder zu sehen, die die an verschiedenen strategisch wichtigen Stellen des Schiffes installierten Überwachungskameras ins Zentrum übertrugen. »Gibt es was Besonderes zu berichten?«
    »Wir sind hier draußen völlig allein, deshalb konnte ich auf vierzig Knoten gehen.«
    Um ein Schiff, das so groß war wie die Oregon, auf solche Geschwindigkeiten zu beschleunigen, waren nicht nur raffinierte Maschinen nötig, sondern auch eine Rumpfkonstruktion unterhalb der Wasserlinie, die den ursprünglichen Erbauern einen regelrechten Schock versetzt hätte. Stabilisierungsflossen verhinderten, dass die Oregon ins Rollen geriet, während die Krümmung der Rumpfplatten, die an die kühnen Bauwerke Frank Gehrys erinnerte, bewirkte, dass sie mit der Eleganz eines Delphins die Wellen durchschnitt.
    »Irgendeine Nachricht von Mr. Lawless?«
    »Außer der, dass er auf die vierzehn Textnachrichten von verschiedenen weiblichen Mannschaftsmitgliedern nicht geantwortet hat?« Eddie schüttelte bedauernd den Kopf. »Er ist immer noch in Kabul, aber er wird in Bangladesh zur Stelle sein, wenn wir ihn abholen.«
    »Schick ihm eine Nachricht, dass er mit noch einem weiteren Passagier zum Schiff gebracht wird und dass Vorsicht immer besser ist als Nachsicht. Ein Wort zu viel könnte das Schicksal dieses Schiffes besiegeln, und so weiter.«
    »Wer ist der andere Passagier?«, wollte Eddie wissen.
    »Ein Aufpasser namens John Smith«, antwortete Juan. »Ex-Fremdenlegionär. Er ist Croissards Leibwächter, und Croissard besteht darauf, dass er uns begleitet.«
    »Ich entnehme deinem Tonfall, dass du darüber nicht sehr glücklich bist.«
    »Du hast mal wieder genau ins Schwarze getroffen, aber leider haben wir in dieser Angelegenheit keine Wahl.« Cabrillo mochte keine Variablen, die er nicht kontrollieren konnte, und Smith stellte ganz eindeutig eine solche dar.
    MacD Lawless war eine andere. Er war sich nicht sicher, ob dies die richtige erste Mission für ihn wäre: mit Smith im Schlepptau. Er vermochte Lawless’ Fähigkeiten noch nicht genau einzuschätzen. Also müsste er sich das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Mittlerweile müssten seine Rechercheure, Mark Murphy und Eric Stone, eigentlich alle Details über die militärische Laufbahn des Mannes und die Umstände seiner Gefangennahme in Afghanistan zusammengetragen haben. Er würde das Dossier nach dem Essen durchlesen und dann entscheiden, ob Lawless bei der Rettungsaktion für Soleil Croissard sein Corporation-Debüt geben durfte.
    Im Speisesaal der Oregon herrschte die gedämpfte Gediegenheit eines englischen Herrenclubs aus einer längst versunkenen Epoche. Die Einrichtung bestand vorwiegend aus poliertem Messing und dunklem Holz. Die Sitzmöbel waren wuchtig, solide und mit feingemusterten schweren Stoffen bezogen, und der dunkle Teppich atmete Vornehmheit. Alles, was fehlte, waren einige ausgestopfte Tierköpfe an den Wänden und ein paar ältere Gentlemen, die dicke Zigarren pafften und einander mit Geschichten von Safaris und Kolonialkriegen erfreuten.
    Juan witterte die Chance, sich die Lektüre von Lawless’ Dossier ersparen zu können, weil Murph und Stony an

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