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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game Kostenlos Bücher Online Lesen
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vielleicht feststellen, dass der Staatsanwalt Kooperationsbereitschaft ebenfalls zu schätzen weiß – es ist bekannt, dass jemand in Ihrer Lage auf diese Weise mit einer Gefängnisstrafe davonkommen kann, statt zum Tode verurteilt zu werden.«
    »Was … was für eine Art von Kooperation?«
    »Irgendwie glaube ich, Sie waren nicht die treibende Kraft bei dieser Sache. Ich denke, dass jemand, den Sie lieben, Sie manipuliert, benutzt und dazu überredet hat, sich an einem Mordplan zu beteiligen, der eigentlich gar nicht zu Ihnen passt. Sie sind noch nie zuvor verhaftet worden, nicht wahr, Mr Arrington?«
    »Nein … das ist wahr. Ich bin bisher noch nie verhaftet worden.«
    Catherines Brauen ruckten hoch. »Natürlich könnte ich mich auch irren. Vielleicht haben Sie Angie am Abend umgebracht und später, mitten in der Nacht, Ihre Tante ermordet.«
    »Ich habe nichts dergleichen getan.«
    »Ich könnte mich irren, und das war alles Ihre Idee, nur Ihre Idee. Immerhin haben Sie vermutlich den Code der Alarmanlage Ihrer Tante gekannt, vielleicht haben Sie auch einfach angeklopft, und sie hat die Alarmanlage selbst abgeschaltet und Sie hereingelassen. Schließlich hatte sie keinen Grund, ihrem einzigen Verwandten in einer regnerischen Nacht den Zugang zu ihrem Haus zu verweigern.«
    »Motiv, Mittel, Gelegenheit«, sagte Larkin.
    Arringtons Züge verzerrten sich. Blickte er nur finster drein, oder würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen?
    »Mr Arrington«, sagte Catherine, »ich möchte einfach nur wissen … haben Sie Ihre Tante gehasst? Oder haben Sie sie geliebt?«
    Er schluckte. »Ja.«
    Und dann fing er an zu weinen.
    Catherine ging um den Tisch herum und setzte sich neben den Verdächtigen. Sie reichte Arrington einige Taschentücher und wartete. Dann, endlich …
    »Erzählen Sie es mir«, forderte sie ihn auf.
    »Tante Grace … sie war immer so nett zu mir. Sie hat mich immer unterstützt. Meine Mutter war irgendwie … kalt wie ein Fisch, aber Grace hat mir Mut gemacht, mich in meinem Interesse an der Kunst bestärkt, wenn ich einen Auftritt hatte … oder im Sport, wenn ich ein Spiel hatte, sie war immer da. Sie war mein größter Fan.«
    »Sie wusste nicht, dass Sie schwul sind.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich glaube, meine Eltern haben es gewusst, aber wir haben nie darüber gesprochen, und sie sind beide ziemlich jung gestorben, und Grace … sie war ein bisschen schwierig, wenn es um derartige Dinge ging, das dachte ich jedenfalls. Als ich wieder in die Stadt gezogen bin … vielleicht war es ein bisschen eigennützig von mir, ihre Nähe zu suchen, nachdem ich so viel Geld in Home Sure investiert hatte …«
    Hinter dem Spiegel hob Grissom triumphierend eine Faust.
    » … und als wir uns eines Nachmittags zusammengesetzt und geredet haben, da hat sie gesagt: ›David, ich werde dir alles hinterlassen, aber nur unter einer Bedingung.‹ Ich habe sie gefragt, welche das wäre, und sie hat gesagt: ›Du bist schon viel zu lange Junggeselle – du hast dir längst die Hörner abgestoßen, und wir beide sind alles, was noch von der Familie Salfer übrig ist … ich möchte, dass du zur Ruhe kommst und heiratest. Ich werde nie Enkelkinder haben, aber ich kann Großnichten und Großneffen haben.‹ Ich nehme an … ich nehme an, ich hätte ein Spielchen mit ihr spielen können, hätte ich mir die Zeit genommen, darüber nachzudenken, aber … was sie gesagt hat, hat mich kalt erwischt, und da bin ich mit der Wahrheit herausgeplatzt. ›Um Gottes willen, Tante Grace‹, habe ich zu ihr gesagt, ›kannst du denn so blind sein? Ich bin schwul. Ich bin ein homosexueller Mann, und ich lebe in einer festen Partnerschaft, die mir wichtig ist und …‹«
    Wieder fing er an zu weinen.
    Mehr Taschentücher. Dann sagte er: »Wir haben uns danach noch ein paarmal unterhalten. Sie hat gesagt, das wäre eine Sünde, aber wenn ich mich ändern würde, würde mir vergeben werden. Es wäre meine Entscheidung, und ich könnte auch den anderen Weg wählen, den ›natürlichen‹ Weg. Sie hat gesagt, sie würde mich immer noch lieben – ›Hasse die Sünde, aber liebe den Sünder‹ – doch mit meinen rationellen Argumenten wollte sie sich nicht auseinander setzen.«
    »Hat es denn Auseinandersetzungen gegeben, David?«
    Er nickte. »Wir haben uns verkracht … total verkracht. Ich habe sie weiterhin angerufen, aber sie war abweisend. Sie hat mir gesagt, ich hätte mein Leben selbst gewählt, und dass ich finanziell

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