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[kinder] Allein unter Superhelden

[kinder] Allein unter Superhelden

Titel: [kinder] Allein unter Superhelden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Wolz
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macht man mit einem flennenden Mädchen?
    Noch dazu, wenn es Solar ist?!
    Sie schaut hoch. Abhauen ist nicht mehr.
    Ich versuche mich an einem Lächeln.
    »Glotz nicht so blöd!« Solar wischt sich die Tränen weg. »Wenn du auch nur ein Wort hiervon erzählst, verpass ich dir einen Sonnenbrand, den du nie vergisst!«
    Die hat vielleicht eine Laune. Aber ich will sowieso nicht mit ihr reden, so doof, wie sie mich angeschnauzt hat, als ich mich bei ihr bedanken wollte.
    »Was ist denn los?«
    Hallo? War ich das?

    Keine Ahnung, warum mein Mund das gemacht hat. Die Antwort interessiert mich nämlich wie ein Pups des Killerkraken. Ehrlich.
    »Kümmer dich um deinen Mist!«
    Solar schaut sauer und ich sollte echt die Klappe halten. Aber ich höre mich schon wieder plappern, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen kann: »Wenn ich dir helfen ...«
    Ich und Solar helfen? Wer verwandelt den anderen denn in ein Brathähnchen, wenn er weiter so dummes Zeug von sich gibt?
    »Quatsch! Dir muss keiner helfen. Du musst ja nur deine Sonnennummer abziehen und schon ist alles in Butter.«
    Solar springt auf. Ich kneife schnell die Augen zu.
    »Siehst du!«, sagt Solar.
    Bestimmt nicht. Ich bin doch nicht blöd. Auf den Trick falle ich genauso wenig herein wie auf Mamas rosaroten Elefanten an der Decke, als ich eine Bindehautentzündung hatte und sie mir Augentropfen geben wollte.
    »Superkräfte hier, Superkräfte da. Solar, Solar, Solar. Aber ich bin Marie.«
    Jetzt macht sie mich doch neugierig. Auch auf die Gefahr hin, dass ich gleich nur Sternchen sehe, blinzle ich vorsichtig. »Kapier ich nicht«, gebe ich zu.
    Solar lässt sich wieder neben mich plumpsen.
    »Ich hab mir das nicht ausgesucht.«
    Die hat vielleicht Probleme!
    IceMadams Laune dürfte mittlerweile weit unter dem Gefrierpunkt liegen und Papa Ray plant wahrscheinlich schon das Kraftfeld um unser Grundstück für den lebenslangen Hausarrest wegen des Schuleschwänzens. Und Laura wird mich ebenso lang nicht vergessen lassen, dass ich seit unserem ersten Tag hier in ein Fettnäpfchen nach dem anderen trete.
    Und Solar jammert, WEIL SIE SUPERKRÄFTE HAT!
    Echt jetzt, im Selbsthilfeverein Manno, meine Superkräfte sind ätzend wäre sie ziemlich einsam.
    Aber wahrscheinlich ist es zwecklos, ihr klarmachen zu wollen, dass meine Situation hunderttausendmal bescheuerter ist als ihre.
    Zzzt!
    Schon wieder dieses Geräusch aus Dr. Schröders Büro, das ich von heute Morgen kenne. Ich gehe rüber, weil das auf jeden Fall besser ist, als von Solar gegrillt zu werden, falls mir doch ein Spruch über ihr Gejammer rausrutscht.
    Sie folgt mir. »Du willst doch da nicht einfach reinspazieren? Wenn uns jemand erwischt, kriegen wir Ärger!«
    Ich sage es ja, Mädchen können echte Kletten sein. Und Nervensägen dazu. Habe ich einen Ton davon gesagt, dass ich in Dr. Schröders Büro gehe? Aber noch einen Blick durchs Schlüsselloch zu werfen kann nicht schaden.
    Solar schiebt sich neben mich und drückt mich zur Seite.Ich drücke zurück, weil es gar nicht geht, von einem Mädchen irgendwo weggedrückt zu werden.
    Wir drücken uns eine Weile hin und her. Solar schubst mich und ich stoße gegen die Tür.
    Sie schwingt auf.
    Im Büro blinken die Anzeigen von Dr. Schröders Maschinen, als habe er mitten im Sommer die Weihnachtsbeleuchtung für die gesamte Schule angeschlossen. Rote, blaue und grüne Lichter wechseln sich ab. Fehlt nur, dass ein künstlicher Tannenbaum Jingle Bells dudelt. Allerdings flimmern auch unzählige Bildschirme in Graublau, das Zzzt! ertönt wieder und es riecht nach faulen Eiern.
    Wenig weihnachtlich.
    Die Haare auf meinen Armen stellen sich auf und meine Zungenspitze bitzelt, als hätte ich an einem 9-Volt-Block gelutscht – das Büro ist ja total elektrisch aufgeladen!
    Nee, stimmt schon, was Solar sagt: Da sollten wir besser nicht reingehen! Ich drehe mich um und ...
    »Wow!«
    Solar spaziert hinter meinem Rücken ins Büro. Über ihr kreist eine kleine Sonne, die ein bisschen Licht verbreitet.
    Wie war das mit dem Ärgerkriegen?! Und wie sieht das denn jetzt aus? Ein Mädchen schleicht irgendwo rein und ein Junge nicht?!
    »Marie!«, rufe ich flüsternd.
    Warum eigentlich? Außer uns ist niemand hier. Da siehtman es wieder: Maries Gelabere vom Erwischtwerden hat mich ganz kirre gemacht. Und bestimmt will Marie jetzt sehen, ob ich den Mumm habe, ihr zu folgen.
    Klar hab ich den! Ich flitze hinein, schnell.
    »Du, wir sollten echt nicht ... ist ja auch total

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