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Kinder, Computer und Co - Familie ist lebenswert

Kinder, Computer und Co - Familie ist lebenswert

Titel: Kinder, Computer und Co - Familie ist lebenswert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Holtkamp
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Handy, Internet und Co. beschäftigen? Warum das Selbstbewusstsein der Mädchen nicht in diese Richtung stärken und bei den Jungen die „weichen“ Faktoren (Kommunikation, soziales Verhalten) fördern?
    Viel wurde in den vergangenen Jahren bei der Mädchenförderung getan, die in vielen Bereichen die Jungen nicht nur eingeholt, sondern diese überflügelt haben. Schulische Leistungen von Mädchen in Deutschland sind im Durchschnitt besser als die der Jungen, mehr Mädchen als Jungen besuchen das Gymnasium, männliche Jugendliche werden öfter straffällig und sind deutlich stärker von Arbeitslosigkeit betroffen.
    Ebenso scheint es, als seien Mädchen auf der Beziehungsebene kompetenter als Jungen, bei den Sprachtests schneiden sie jedenfalls besser ab und sind weniger aggressiv. Ihr Medienkonsum ist deutlich öfter auf Lernen und Kommunikation ausgerichtet. Die Stimmen nach einer gezielten Jungenförderung werden zu Recht immer lauter.
    Frauen sind in sozialen Berufen deutlich überrepräsentiert (Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schule). Das bleibt nicht ohne Folgen: In ihrer Sozialisation erleben Mädchen und Jungen meistens Frauen.
Kindern vorlesen
    „Noch mal lesen!“ Eigentlich sollten sich Eltern freuen, wenn sie diesen Satz von ihren Sprösslingen hören, doch der Schein trügt, denn viele Eltern lesen selbst kaum und damit ihren Kindern selten oder gar nicht vor, obwohl gerade das Vorlesen nur Vorteile und keine Nachteile hat.
    Durch ständiges Wiederholen der Texte und Geschichten erkennen Kinder die kleinen Details in den Bildern und können ganze Textpassagen mitsprechen.
    Die kuschelige Couchatmosphäre lieben Kinder, sie spüren die Körperwärme der Eltern, genießen es aus vollen Zügen, immer und immer wieder die Bilder zu kommentieren und den Text vorgelesen zu bekommen. Wenn Eltern ihren Kindern Bücher vorlesen, bedeutet das für die Kleinen gemeinsam verbrachte Zeit. Sie entdecken Neues, vertiefen Bekanntes, sprechen mit den Eltern, deuten Bilder und erkennen Buchstaben.
    „Lesen bildet“ ist keine abgedroschene Floskel, sondern der Schlüssel zum Erfolg. Vorlesen ist denn auch der erste Schritt für eine erfolgreiche Lesekarriere.
    Kinder, denen vorgelesen wird, sind vertrauter im Umgang mit Büchern, suchen nach Buchstaben und Wörtern und lernen eine literarische Sprache jenseits ihrer Umgangssprache kennen.
    Durch Vorlesen wird die Nähe zum Buch gestärkt und die Sprachfertigkeit gefördert.
    Zu glauben, nur die Kinder seien Nutznießer beim Vorlesen, greift übrigens zu kurz. Eltern werden herausfordert, ihren Kindern kurz und präzise Sachverhalte zu erklären. Der Spruch „Nun frag mir doch nicht dauernd Löcher in den Bauch“ bringt dies zum Ausdruck. Neue Perspektiven eröffnen sich den Eltern, wenn ihre Kinder sie auf kleine Details aufmerksam machen, die sie selbst gar nicht entdeckt hatten.
    Lesen stellt nicht von ungefähr eine Kulturtechnik dar, ohne die unsere Internetgesellschaft blind wäre. Beim Lesen können wir in fremde Welten eintauchen, kämpfen Seite an Seite mit Harry Potter gegen das Böse in der Zaubererwelt oder begleiten Pippi Langstrumpf nach Taka-Tuka-Land oder Alice ins Wunderland. Wir reiten auf Kamelen und Pferden mit Kara Ben NemsiEffendi und Winnetou durch die Prärie und freuen uns mit Peter Pan am Kindsein. Wir bewegen uns durch vergangene Zeiten von den Märchen aus Tausendundeiner Nacht bis in weit entfernte Galaxien. Minuten und Stunden verfliegen im Nu, die Lesewelt hält uns gefangen, wir verlassen die Gegenwart und unsere Träume werden real.
    Im Lesen werden aus den Buchstaben und Wörtern Bilder und Geschichten, die unsere Phantasie anregen, durch die wir unbekannte Welten entdecken, Handlungen nachvollziehen können und außerdem nebenbei viel lernen.
    Kinder lernen durch Lesen, Texte auf ihren inhaltlichen Gehalt abzuklopfen und ohne Lesekompetenz können Kinder und Jugendliche die digitalen Medien weder entschlüsseln noch entdecken.
    Um die Motivation beim Lesen ist es dabei gar nicht so schlecht bestellt, zumal nicht ganz die Hälfte der Kinder gerne bis sehr gerne Bücher liest, wobei Mädchen deutlich häufiger lesen als Jungen. Allerdings hat sich der Anteil der Nicht-Leser in den letzten zwei Jahren auf 14 Prozent verdoppelt.
    Die Botschaft lautet: Eltern sollten ihren Kindern vorlesen. Besser können sie Kinder fürs Lesen nicht begeistern. Das Vorlesen hat noch einen weiteren Vorteil. Die Geschwindigkeit des Lesens und

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