Kinder, Computer und Co - Familie ist lebenswert
Betrachtens können Eltern individuell auf das Kind abstimmen. Eltern, die ihren Kindern Bilderbücher vorlesen, kennen das. Die Kinder verweilen bei einigen Bildern länger als bei anderen, fragen interessiert nach oder kommentieren die Bilder.
Bilderbücher sind deshalb reine Kommunikationswunder, bieten sie nicht nur je nach Alter der Kinder unterschiedliche Interpretationen und Herangehensweisen an, sondern auch ästhetische Zugänge. Sie eröffnen viele Anknüpfungspunkte. Kinder können eigene Geschichten erzählen oder werden kreativ, indem sie die Geschichte malen oder etwas dazu basteln.
Leider gibt es in Deutschland, einem der höchstentwickelten Länder der Erde, zu viele Kinder und Jugendliche, die des Lesens und Schreibens unkundig sind – die Analphabetenquote ist in Deutschland erschreckend hoch. Schätzungen vom Bundesverband Alphabetisierung gehen von vier Millionen Menschen aus, die etwa so gut schreiben und lesen können wie Grundschulkinder in der dritten Klasse, das sind etwa sechs Prozent der Gesamtbevölkerung über 15 Jahre.
Schlau durch Computer und Internet?
Was ist denn nun richtig? Verblöden die Kinder durch Computer und Co. oder werden sie dadurch klüger? Die Forschung sagt, dass Medien das Lernen von Kindern fördern können. Kinder, die Lernprogramme nutzen oder im Internet nach Informationen recherchieren, sind im Vorteil gegenüber jenen, die primär auf Unterhaltung und Spaß setzen. Das klingt einleuchtend, denn wenn sie neue Informationsquellen im Internet finden, hilft das für ihr schulisches und berufliches Weiterkommen. Wenn sie Kommunikationsformen (z. B. Skype ) nutzen, können sie sich weltweit vernetzen, also Kontakte pflegen, beispielsweise nach dem Schüleraustausch. Wenn sie eigene Podcasts und Videos erstellen, fördern sie ihr kreatives Potential und die technischen Kompetenzen. Wenn sie den Computer zum Lernen einsetzen, erhöht das die beruflichen Chancen.
Nicht das Medium an sich macht klug oder dumm, sondern die Art und Weise der Nutzung.
In diesem Sinne sind Computerprogramme förderlich für die schulischen Leistungen, und unter bestimmen Bedingungen kann man einen positiven Zusammenhang zwischen Lernsoftware und Schulnoten erkennen.
Wer lernt schon gerne Vokabeln? Wer paukt gerne Matheformeln? Wer schreibt gerne eigene Gedichte? Wer übt gerne Geige? Hinter all diesen Fragen steckt die Erkenntnis, dass Lernen immer mit Anstrengung und Disziplin verbunden ist. Da müssen Vokabeln ständig wiederholt werden, genauso wie einzelne Passagen beim Geige-Spielen. Das ist anstrengend, da fehlt nicht selten die Motivation und da sind Computerspiele, Fernsehserien oder Musik willkommene Abwechslungen.
Ist der Wille nicht da, fehlt die Motivation, bleibt der Lernerfolg auch bei noch so schön animierten und tollen Lernprogrammen ziemlich beschränkt. So kaufen viele Eltern Lernprogramme in der Hoffnung, nun würden die Vokabeln quasi von selbst in die Hirne der Kinder fallen. Der Computer im Kinderzimmer bietet allein noch nicht den möglichen Lernzuwachs. Es gibt Kinder, die von sich aus das Lernprogramm nutzen, bei anderen müssen die Eltern danebensitzen und für andere sind die klassischen Karteikarten effektiver.
Eines ist gewiss: Die Kombination von Computer und Bildungseinsatz der Eltern führt sicher zu klügeren Kindern.
Kinder brauchen Orientierung und Werte
Die Gewalt an Schulen nimmt zu, die Lehrer werden im Unterricht körperlich angegriffen, überforderte Eltern rennen in die Beratungsstellen, die dem Ansturm kaum gewachsen sind. Das sind keine Schreckensszenarien einer fernen Welt, sondern Realitäten. Unter dem Deckmantel einer angeblichen Pädagogik strahlt RTL II Die Mädchengang als Doku-Soap aus. Erziehungs- und Lebenshilfe gibt es im privaten Fernsehen mehr als genug, ob Raus aus den Schulden , Super Nanny oder Teenager außer Kontrolle – sie alle wollen den Zuschauern helfen und natürlich Quote machen. Letzteres scheint immer schwieriger zu werden, denn die Einschaltquoten sind bei allen Formaten drastisch gesunken: zum Leid der Sender, zur Freude von Elternverbänden, Jugendschützern und Pädagogen.
Im Fachjargon werden diese realen Ratgeber-Soaps auch „Emotainment“ genannt. Der Unterschied zu den Doku-Soaps besteht darin, dass in ihnen „Lebenshilfe“ vermittelt wird. Der Sender hilft den Eltern beim Renovieren, Bauen, Finanzieren und Erziehen. Weil die Eltern anscheinend überfordert sind, müssen es eben die Fernsehexperten
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