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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Regale und Schränke voller Bücher und Papiere gab. Vieles war mit gedruckten Beschriftungen und Etiketten versehen. Erisha ging ganz nach hinten durch und sah sich suchend um. Schließlich hielt sie inne und zeigte auf ledergebundene Bücher mit Goldschrift, die alt und staubig aussahen. Sie nahm die ersten beiden Bände aus dem Regal und reichte ihm einen.
    »Das sind die Historien«, flüsterte sie. »Willst du sie nach draußen zum Tisch bringen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Bleiben wir lieber hier drin.«
    Zusammen setzten sie sich im Schneidersitz auf den Dielenboden, reichten die Fackel hin und her, öffneten die Bücher und fingen an zu lesen.
    Es war ein langer, schwieriger Prozess. Die Reihenfolge, in der die Bücher geschrieben waren, verwirrte sie: Sie schienen nicht chronologisch oder nach Themen vorzugehen. Die Schrift auf den Seiten war klein und gedrängt, und viele Worte kannten sie nicht. Kirisin kam schnell zu dem Schluss, dass es zu lange dauern würde, alles zu lesen, und schlug vor, dass sie nach Schlüsselwörtern suchen sollten wie Ellcrys und Elfenstein und genauer nachlesen, wenn sie eines davon fanden. Das taten sie und konnten schließlich die Seiten umblättern, aber diese Worte wurden nur selten erwähnt.
    Und noch schlimmer, der Loden schien nirgendwo vorzukommen.
    Sie beendeten die ersten beiden Bücher und machten sich an die nächsten. Die Zeit verging. Kirisin warf Erisha, die las und nicht auf ihn achtete, immer wieder Blicke zu. Er war überrascht, dass sie ihre Ansicht so vollkommen geändert hatte, aber es freute ihn auch. Er hielt jetzt wieder mehr von ihr als zuvor. Wenn sie etwas fanden, und sie handelte, würde er vielleicht …
    »Sucht ihr etwas Bestimmtes?«, erklang eine grollende Stimme an der Tür.
    Kirisin hatte das Gefühl, sein Herz bliebe stehen. Er begegnete Erishas verängstigtem Blick, als sie den Kopf hochriss, und konnte sich nicht abwenden.

25
    Hände packten Hawks Schultern, schüttelten ihn und weckten ihn ruckartig.
    »Wach auf, Vogelmann«, hörte er Panther sagen.
    Er blinzelte mit verschlafenen Augen und versuchte, sich zu sammeln. Es dauerte einen Moment, bis er wusste, wo er war. Er lag immer noch auf dem Boden des Gemeinschaftsraums, wo er in der vergangenen Nacht eingeschlafen war. Im Hintergrund konnte er Stimmen hören, leise und staunend. Er spürte die Freude, die von den anderen ausging.
    »He!« Panther schüttelte ihn erneut, und diesmal sah er den anderen Jungen an. Ein dünnes, ironisches Lächeln begrüßte ihn. »Du solltest dir besser ansehen, was dein Hund da macht.«
    Cheney. Er richtete sich schnell auf – zu schnell –, und alles fing an, sich zu drehen. Er blieb einen Moment still sitzen und hielt sich den Kopf, wartete darauf, dass die Welt sich nicht mehr drehte.
    »Du bist ja noch schlimmer als dieses Tier.« Panther schnaubte herablassend. »Vielleicht hast du etwas, was er nicht hat. Steh gefälligst auf. Willst du es verpassen?«
    Hawk blinzelte, das Drehen hörte auf, und er sah Panther an. »Was verpassen?«
    Die anderen Ghosts drängten sich um Cheney, der aufgestanden war und Wasser aus einer Schale trank. Er sah ein wenig mitgenommen aus, aber seine Wunden vom gestrigen Kampf waren beinahe verschwunden.
    Owl drehte sich zu ihm um und sah ihn aus dunklen Augen an. »Wie ist das passiert?«, fragte sie, einen Ausdruck des Staunens und tiefen Misstrauens auf dem Gesicht. »Wir haben es alle gesehen. Er lag im Sterben, Hawk.«
    Hawk schüttelte den Kopf. Er war ebenso verwirrt wie sie, wenn auch aus anderen Gründen. Er wusste, was geschehen war, kannte die Rolle, die er dabei gespielt hatte, aber er verstand dennoch nicht, wie das möglich war.
    »Dieser Hund ist ein Teufelshund«, murmelte Panther und sah Cheney nachdenklich an. »Es ist unmöglich, dass er hier so herumläuft. Er war vollkommen zerfetzt, konnte kaum noch atmen. Jetzt benimmt er sich wie immer.« Er schüttelte den Kopf. »Ja, er ist ein Teufelshund.«
    Candle beobachtete Cheney von dort aus, wo sie kniete, dann sah sie, dass Hawk aufgewacht war, und rannte zu ihm, um ihn zu umarmen. »Ist das nicht wundervoll?«, flüsterte sie.
    Hawk nahm an, dass es sich tatsächlich so verhielt. Er nahm an, dass es wirklich eine Art Wunder war, auch wenn er etwas anderes glaubte – etwas Persönlicheres, aber gleichzeitig hatte er Angst vor dem, was es sein könnte. Cheney hatte wirklich im Sterben gelegen, so sehr, dass er kaum gemerkt hatte, dass es Hawk war,

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