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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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es brauchst. «
    »Oder ich bin gerade nicht da« , erwidert sie, ohne mit der Wimper zu zucken. »Leben ist kostbar. Aber es muss auf eine Weise geführt werden, die zählt. Selbst jetzt. « Sie streckt die Hand aus. »Nimm mich mit. Gib mir eine Chance. Ich bitte um nichts anderes. Wenn du zu dem Schluss kommst, dass es nicht klappt, kannst du mich zurückbringen oder alleinlassen. Du bist nicht an mich gebunden. Du schuldest mir nichts. «
    Er glaubt das keinen Moment lang, weiß, dass er mit seiner Zustimmung auch die Verantwortung für sie übernimmt, und in mehr als nur einer Hinsicht. Aber die Intensität ihrer Bitte rührt ihn. Die Intensität ihres Blickes packt ihn. Er erkennt eine Kraft in ihr, die man nicht oft findet, und er erkennt, dass es ein Fehler wäre, sie zu unterschätzen.
    »Sie gehört nicht in die Lager« , sagt Tessa ruhig.
    »Ebenso wenig wie du. «
    Aber am Ende ist es Margaret, die mit ihm geht, und Tessa, die zurückbleibt.
    * **
    Es war Vormittag, als er mit Cheney zum Ufer aufbrach. Der Tag war wolkig, aber nicht verregnet, die Luft dick vom Geschmack nach Chemikalien und Fäulnis. Der Wind kam vom Wasser her, und schon bald konnte man Gischt spüren. Es war wie eine dieser Küsten, an denen der Wind aus der falschen Richtung wehte. Die Gischt, die es schon zu Beginn des Kriegs gegeben hatte, hatte sich über die natürlichen Reinigungsmöglichkeiten des Meeres praktisch hinweggesetzt und Millionen von Quadratkilometern verseucht. Die Gifte lösten sich auf, aber der Schutt wurde regelmäßig in den Mündungen und Inlandspassagen angespült, verstopfte die Küstenlinien und erinnerte die Menschen daran, dass der Schaden so gut wie irreparabel war. Einige Gifte wurden vom Wind an Land getragen, was Hawk in der Luft schmecken konnte. Er schloss den Mund, hielt sich ein Tuch vors Gesicht und versuchte, nicht zu atmen.
    Eine vergebliche Anstrengung, wie er wusste. Die Gifte waren überall, in der Luft, im Wasser und an Land, und in den Dingen, die dort lebten. Man konnte dem, was geschehen war, nicht entkommen. Nicht die Menschen, die derzeit lebten. Vielleicht diejenigen, die hundert Jahre später zur Welt kommen würden, aber das würde Hawk nicht mehr erfahren.
    Er hatte mit Owl gewartet, bis die anderen aufgewacht waren, gefrühstückt – eine Mahlzeit aus Haferschleim, Kondensmilch und Zucker, alles aus Päckchen, die Zeit und Wetter noch nicht zerstört hatten – und dann alle zusammengerufen und ihnen ihre Aufträge erteilt. Panther sollte Sparrow, Candle und Fixit mitnehmen und den Vorrat an Flaschenwasser holen, den sie am Vortag mit Chalk entdeckt hatten. Bear sollte Chalk aufs Dach bringen, um die Wasseraufbewahrungszylinder zu holen, die bis dahin die Reinigungstabletten verarbeitet hatten. River sollte bei Owl bleiben und mit ihr auf Squirrel aufpassen. Er hatte alle streng gewarnt, nicht alleine nach draußen zu gehen oder sich von den anderen trennen zu lassen, wenn sie in einer Gruppe waren. Bis sie herausgefunden hatten, was mit dieser Echse geschehen war, der sie am Vortag begegnet waren, sollten sie davon ausgehen, dass sie sich in Gefahr befanden.
    »Na, das ist ja ganz was Neues, wie?«, hatte Panther geringschätzig geschnaubt, als er zur Tür ging.
    Hawk hatte gewartet, bis Panthers Gruppe weg war und Bear und Chalk sich auf dem Dach befanden, dann hatte er Owl noch einmal eingeschärft, die Tür verriegelt zu halten, bis sie sicher war, wer sich auf der anderen Seite befand. Nur um wirklich überzeugt sein zu können, hatte er auf der anderen Seite der Metallbarriere gewartet, bis er die Riegel klicken hörte.
    Nun stand er draußen auf der Straße und wartete, während Cheney sich erleichterte, und dachte an die tote Echse, immer noch beunruhigt über den Schaden, den sie genommen hatte, und entschlossen herauszufinden, wie es dazu gekommen war. Zu diesem Zweck musste er den Wettermann finden. Der Himmel war dunkler und bedrohlicher geworden, als stünde Regen bevor. Und das könnte durchaus sein, war aber unwahrscheinlich. Es gab immer wieder Tage wie diesen, dunkel und neblig und steril. In dieser Stadt hatte es einmal regelmäßig geregnet, aber das gab es jetzt nicht mehr. Dennoch trug Hawk seine Regenjacke, die, die Candle für ihn aufgetrieben hatte. In einer Tasche hatte er eine Taschenlampe, in der anderen zwei Vipernzähne. Es war immer gut, auf alles vorbereitet zu sein.
    Er sah sich einen Augenblick lang um und hielt nach Anzeichen von Bewegung

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