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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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de la Crème der Kinder der Dunkelheit? Raffaele, ich habe dich ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen! Und Sergej, ich soll dir von Stefan bestellen, da stünde noch etwas aus. Was immer er damit meint, du wirst schon was damit anfangen können. Aber ich glaube kaum, dass ihr nur wegen meiner schönen grünen Augen in der Leitung hängt. Also, wie kann ich euch helfen?“
    Raffaele lächelte in die Kamera. „Silvana, du Blüte Berlins, wie kannst du nur so schlecht von uns denken? Warum glaubst du, dass wir alle etwas von dir wollen?“
    Silvana fuhr sich grinsend durch ihre rotbraune Mähne. „Wäre ja ganz etwas Neues, wenn ihr das nicht wollt. Oder werde ich langsam alt?“
    „Spitzzüngiges Wesen! Schöner, aber auch gefährlicher denn je, ich sehe schon.“ Raffaele gab sich der Schlagfertigkeit der attraktiven Frau gern geschlagen. „Aber du hast recht, nur lass dir das von Stefano erklären, ich denke, ihr versteht euch da ganz gut.“ Er warf Stefano einen auffordernden Blick zu und der e rklärte Silvana in kurzen Worten, was passiert war, worum es ging und äußerte dann seine Bitte.
    „Kannst du herausfinden, wann diese Bilder gemacht oder z umindest, wann sie gepostet wurden?“
    „Ich kann es versuchen. Los, schalt die Fernwartung an. Habt ihr einen Virenscan gemacht?“
    „ Na ja, schon, aber eben mit unseren Mitteln. Bevor du die Verbindung aufmachst, würde ich das lieber noch mal abchecken, sicher ist sicher.“ Stefano nahm die Hände von der Tastatur, jetzt war Silvana am Zug.
    Sie griff von Berlin aus auf den Laptop zu, wobei sie Stefanos sicheren USB-Stick und damit sein von ihr entwickeltes Pr ogramm nutzte. So konnte sie das Gerät gefahrlos untersuchen.
    „Also, es ist tatsächlich kein Virus drauf. Allerdings aber ein Programm, das es mir unmöglich macht, direkt nachzuverfolgen, woher etwas gesendet wurde.“
    Auf das allgemeine, enttäuschte Aufstöhnen reagierte Silvana in leicht gereiztem Ton. „Ruhe da drüben, oder habe ich gesagt, dass ich gar nichts tun kann?“
    „Nein, Süße, wir sind ganz Ohr.“
    Silvana schickte Sergej, der den letzten Satz gesagt hatte, einen dezent gelangweilten Blick auf den Bildschirm. „Die Sache ist die, ihr müsst die Leitung konstant offen halten, in dem Augenblick, in dem etwas Neues geschickt wird, hängt mein Programm sich quasi in die offene Leitung. Das muss man sich so vorstellen, wie wenn man den Fuß in eine Tür steckt, die einem gerade wieder vor der Nase zugeschlagen wird, verstanden?“
    Craigh war nachhaltig beeindruckt. „Silvana, du bist und bleibst einfach ein Genie!“
    „Gut, damit hast du voll ins Schwarze getroffen.“ Die Frau grinste kurz, drehte sich dann auf dem Bürostuhl um die eigene Achse und tippte etwas in den hinter ihr stehenden Computer. Plötzlich fiel ihr offenbar noch etwas ein, denn sie drehte sich ruckartig wieder um. „Au ja, Leute, nichts für ungut, aber wenn ihr dauernd online sein werdet, dann solltet ihr die Kamera ausschalten – am besten, ihr verklebt sie noch zusätzlich, sonst kann der Typ euch möglicherweise die ganze Zeit beobachten, alles klar? Hören kann er euch glücklicherweise nicht, da sich gleich das Mikro wieder abschaltet.“
    „Sobald du dich ausgeklinkt hast, wird sie ausgemacht.“ Stef ano schüttelte sich. „Das fehlt noch, dass der Idiot in meinem Leben rumschnüffelt.“
    „Gut, Jungs, so gern ich noch ein paar Takte mit euch flirten würde, aber die Pflicht ruft. Sobald sich dieser Alexandre das nächste Mal daran macht, euch was zu schicken, kann ich etwas tun, vorher sind mir leider die Hände gebunden.“
    „Alles klar, Silvana, vielen Dank schon mal. Und grüß mir die anderen Irren aus der Berliner Gang.“ Stefano lächelte der Schönheit zu.
    „Wird gemacht! Passt auf euch auf, ja?“ Ein kurzes Fiepen ertönte und Silvana war verschwunden. Auf dem Bildschirm erschien wieder die Berliner Mauer und Stefano beeilte sich, die Kamera auszuschalten. Aus seinem Rucksack zauberte er eine Rolle dunkles Gewebeklebeband hervor und verklebte die Kamera sorgfältig.
    „So, jetzt ist er blind und wenn er das nächste Mal seine Spie lchen treibt, dann können wir ihn zurückverfolgen. Die Jagd kann beginnen!“

41.
     
     
    Andros Blick hatte nicht an Besorgnis verloren. Zwar verspürte Samira fast keine Schmerzen mehr, nachdem sie den von ihm zubereiteten Saft und das kühle Wasser getrunken hatte, allerdings war sie noch immer viel zu schwach. Als Tochter eines der

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