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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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„Marlons bildschönes Technikgenie, die wunderhübsche Silvana, hat viel Geduld aufgebracht und mir an kalten Berliner Wintertagen einige Einblicke in die Welt der Server, Netze und Kabelverbindungen gewährt.“ Er klickte die erste an und langsam öffnete sich ein Bild.
    Sie sahen vor sich einen funkelnden Kelch aus Glas oder Kristall , in dem sich eine rote Flüssigkeit befand. Saif tippte auf den Schirm. „Ich könnte ja schwören, dass das kein Rotwein ist.“
    Das nächste Bild zeigte Audrey, wie sie aus dem eben geseh enen Kelch trank. Bild Nummer drei zeigte ein Gemälde, das eine Schlacht darstellte, allerdings ließ sich auf den ersten Blick nicht ausmachen, welche.
    „Oh Mann, woher sollen wir wissen, was das für ein Bild sein soll?“ Craigh klang ein wenig enttäuscht, mit antiken Gemälden hatte der Highlander nicht so viel am Hut.
    „Ich kann dir schon sagen, was das soll. Das ist ein Bild von der Schlacht bei Gaugamela  331 vor Christus. Das war die Schlacht, in der Alexander der Große das Heer des Großkönigs Dareios endgültig besiegte und damit seine Vorherrschaft in Persien sicherte. Seit jenem Tag glaubten die Menschen, dass Alexander ein Gott sei.“ Raffaele seufzte tief. „Glaubt mir, der Knabe tut nichts ohne Hintergedanken. Stefano, bitte mach das letzte Bild auf.“
    Zu ihrer aller Überraschung zeigte das letzte Bild nichts außer einer herrlichen gelbgoldenen Sonne über dem Meer. Alle Blicke richteten sich auf Raffaele.
    „Und was soll das jetzt? Will er uns die Schönheiten der Natur zeigen oder wie?“
    „Das steht zu bezweifeln. Das Bild hat einen anderen Zweck. Was auch immer er uns damit sagen will, ich komme gerade beim besten Willen nicht auf den Zusammenhang. Wenn er die Frauen mit seinem Blut nährt, ist mir unverständlich, was er damit erreichen will. Sie werden dadurch nur stärker, ihre natü rlichen Fähigkeiten verstärken sich, sie können noch besser fühlen, hören und sehen, als sie es sowieso schon können. Warum tut er das nur?“ Raffaele runzelte die Stirn.
    Sergej gehörte nun einmal nicht zu den Geduldigsten, daher brach jetzt auch aus ihm heraus, was er von der Situation hielt. „Mann, das ist doch eine totale Scheiße! Spielen wir jetzt mit ihm Ich-sehe-was,-was-du-nicht-siehst oder wie?“
    Raffaele verneinte ratlos. „Sicherlich nicht, der Mann tut nichts, ohne sich etwas dabei zu denken. Wie ich schon sagte, das alles ergibt einen Sinn, wenn wir die Puzzleteile verstehen.“
    Luca tippte Stefano auf die Schulter. „Ist sonst nichts mehr drauf? Kein Hinweis auf Sabine?“ Der schüttelte bedauernd den Kopf. „Nein, leider nicht. Das Bild mit der Sonne war das letzte, das er geschickt hat.“
    „Kannst du rausfinden, wann die Bilder geschickt oder wann sie aufgenommen wurden?“ Neugierig beugte sich Raffaele über den Tisch.
    „Sekunde, ich kann es versuchen.“ Stefano hackte einige B efehle in die Tasten, musste aber leider vermelden, dass alles, was sich hätte zurückverfolgen lassen, fachmännisch gelöscht worden war. „Aber Moment mal, wenn ich das nicht kann, dann heißt das ja nicht, dass jemand anderes das auch nicht kann.“ Er stand auf, ging zu seinem Seesack und fischte ein kleines Etui heraus. Grinsend hielt er den Anwesenden einen USB-Stick vor die Nase. „Mein ganz privater Kommunikationskanal Sag mal, Craigh, hast du das Teil auf Viren gescannt, ist es sauber?“
    „Wie ein neugeborenes Baby, rein und ohne Tadel, soweit ich das beurteilen kann. Warum?“
    „Wirst du gleich sehen.“ Stefano steckte seinen Stick in den zweiten USB-Anschluss und aktivierte ein Programm. Sekunden später erschien ein Bild der Berliner Mauer auf dem Screen. Mithilfe einer speziellen Tastenkombination schrieb Stefano die Frage „Darf ich reinkommen?“ an die Wand. Die verwirrten Blicke seiner Mitstreiter ignorierte er vorsichtshalber. Postwendend erschien an der Wand der Spruch: „Wenn du dich anständig benimmst.“
    Er tippte „Versprochen!“ ein, die Mauer fiel in sich zusammen und eine bildschöne Frau erschien statt ihrer auf dem Monitor.
    „Stefano, wo treibst du dich denn rum? Schön, dass du dich mal meldest.“
    „Hey, Silvana, schön dich zu hören und noch schöner, dich zu sehen. Ich stecke in Bologna und das nicht allein, sieh doch mal, wer alles hier ist.“ Stefano nahm den Laptop hoch und beschrieb damit einen langsamen Kreis durch den Raum.
    „Ich bin zutiefst beeindruckt. Seit wann versammelst du dich mit der Crème

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