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Kinder der Stürme

Kinder der Stürme

Titel: Kinder der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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nachmittags würden weniger ernste Dinge stattfinden: Wettkämpfe, Spiele, persönliche Herausforderungen, Sängerwettstreite, Trinkgelage und so weiter. „Aber überlaßt das den Fliegern, die nicht an einer Herausforderung teilnehmen“, warnte Sena. „Ihr dürft eure Zeit nicht mit solchem Unsinn vergeuden. Es würde euch ermüden und nur Kraft kosten. Ihr könnt euch alles ansehen, aber ihr dürft nicht mitmachen.“
    Nachdem sie alle Regeln erklärt hatte, mußte sie eine Zeitlang Fragen beantworten, bis ihr jemand eine Frage stellte, auf die sie keine Antwort wußte. Kerr war derjenige. Er hatte während der drei Tage auf See Gewicht verloren und war überraschend gut in Form. „Sena“, sagte er, „wie können wir entscheiden, wen wir herausfordern sollen?“
    Sena sah Maris an. „Wir hatten dieses Problem schon einmal“, sagte sie. „Die Kinder aus Fliegerfamilien wissen über alle besser Bescheid, wenn sie für eine Herausforderung alt genug sind, aber wir hören wenig Fliegerklatsch und wissen nicht, wer stark ist und wer schwach. Alles, was ich weiß, liegt schon zehn Jahre zurück. Maris, kannst du ihnen einen Tip geben?“
    Maris nickte. „Nun, natürlich wollt ihr jemanden herausfordern, den ihr besiegen könnt. Ich würde sagen, fordert jemanden aus dem Osten oder dem Westen heraus. Die Flieger, die von weither kommen, sind meistens die besten ihrer Region. Wenn die Wettkämpfe im Süden stattfinden, nehmen viele schwache Flieger aus dem Süden teil, aber nur die talentiertesten aus dem Westen.
    Auch würde ich euch nicht raten, einen Flieger von Groß Shotan herauszufordern. Sie sind beinahe militärisch organisiert und trainieren viel und hart.“
    „Letztes Jahr habe ich eine Frau von Groß Shotan herausgefordert“, warf Damen verdrießlich ein, „auf den ersten Blick schien sie nicht sehr gut, aber als es darauf ankam, hat sie mich mit Leichtigkeit geschlagen.“
    „Sie hatte sich zuvor wahrscheinlich mit Absicht linkisch benommen, um eine Herausforderung zu provozieren“, warf Maris ein. „Ich kannte viele, die das taten.“
    „Aber es bleiben noch eine Menge Leute zur Auswahl“, sagte Ken* unzufrieden. „Ich kenne niemanden von ihnen. Kannst du mir nicht jemanden nennen, den ich schlagen kann?“
    Val lachte. Er stand an der Tür, S’Rella dicht bei ihm. „Du kannst niemanden schlagen“, sagte er, „außer Sena. Fordere sie heraus.“
    „Ich werde dich schlagen, Einflügler“, gab Kerr bissig zurück.
    Sena gebot ihm zu schweigen und sah Val an. „Ruhe. Ich will nichts mehr davon hören, Val.“ Sie blickte wieder auf Maris. „Kerr hat recht. Kannst du uns spezielle Flieger nennen, die besiegbar sind?“
    „Du weißt Bescheid, Maris“, sagte Val. „Leute wie Ari.“ Er lächelte.
    Noch vor nicht allzu langer Zeit hätte dieser Vorschlag Maris wütend gemacht. Früher hatte sie geglaubt, es sei der schlimmste Verrat, aber ’yztzt war sie sich nicht mehr so sicher. Die schlechteren Flieger brachten sich selbst und ihre Flügel in Gefahr, auch war es kein Geheimnis für die eingeweihten Flieger von Eyrie, wer sie waren.
    „Ich … ich denke, ich kann einige Namen vorschlagen“, sagte sie zögernd. „Jon von Culhall zum Beispiel. Man sagt, er habe schlechte Augen, darüber hinaus war ich noch nie von seinen Fähigkeiten beeindruckt. Auch Bari von Poweet wäre denkbar. Im letzten Jahr hat sie gut dreißig Pfund zugenommen. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, daß Wille und Körper eines Fliegers versagen.“ Sie nannte noch ein halbes Dutzend andere, die ständig im Gespräch der Flieger waren und die als unbeholfen oder achtlos oder beides galten. Es waren die alten und die sehr jungen. Dann fügte sie spontan noch einen weiteren Namen hinzu. „Gestern traf ich einen Flieger aus dem Osten, der eine Herausforderung wert ist. Arak von Süd Arren.“
    Val schüttelte den Kopf. „Arak ist zwar klein, aber ganz und gar nicht schwach“, sagte er ruhig. „Er würde hier jeden besiegen, mit Ausnahme von mir vielleicht.“
    „Oh?“ Wie immer war Damen über Vals Arroganz verärgert. „Das werden wir sehen. Ich vertraue auf Maris’ Urteil.“
    Noch einige Minuten sprachen die Holzflügler aufgeregt über die Namen, die Maris ihnen zugeworfen hatte. Dann scheuchte Sena sie nach Hause und riet ihnen, sich auszuruhen.
    Vor der Hütte wünschte S’Rella Val eine gute Nacht. „Geh jetzt“, sagte sie zu ihm, „ich werde heute nacht hierbleiben.“
    Er sah sie ein wenig

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