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Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
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Ausdruck wich nicht von Billies Gesicht.
    »Für diese Diskussion haben wir keine Zeit.« Vivian sah auf die Uhr. Es war halb fünf. »Wir gehen rein. Jamie, Logan, ihr zuerst. Schießt auf alles, was sich bewegt. Wenn nicht, werden sie schießen – oder Alarm schlagen. Wir können weder das eine noch das andere gebrauchen.«
    Logan und Jamie nickten.
    »Wir gehen systematisch von oben nach unten durch. So schnell wie möglich, so gründlich wie nötig. Denkt an die Vampire«, mahnte Vivian. »Sie müssen vor Sonnenaufgang hier raus. Sonnenaufgang ist in knapp zwei Stunden. Und es gibt noch einen Grund zur Eile.«
    »Falls doch einer Alarm schlägt«, sagte Logan. »Je eher wir sie finden, desto eher können wir verschwinden, was die Chancen verringert, entdeckt zu werden.«
    Vivian nickte. Dann wies sie zur Tür.
    Jamie und Logan gingen voran, die Pistolen mit Schalldämpfern in den Händen. Vivian folgte ihnen, den entsicherten Revolver in der Hand. Auch die anderen griffen zu ihren Waffen.
    Die Gänge waren nur von der Notbeleuchtung schwacher Neonröhren erhellt. Nachts schien niemand zu arbeiten und auf dem Militärgebiet fühlte man sich offenbar tatsächlich durch zwei Schlösser an der Tür genügend gesichert. Zumindest gab es nirgends im Erdgeschoss Wachposten.
    Vivian war erleichtert. Sie wollte keine Opfer. Aber sie würde jeden aus dem Weg räumen, der sie daran hinderte, ihre Artgenossen zu befreien, egal, wie gut sie sie kannte. In ihren Adern floss Unsterblichkeit und Vivian würde alles zerstören, was auf ihre Existenz hinwies.
    Jede der verschlossenen Türen sah gleich aus. Nachdem Jordan mit dem Dietrich zwei probeweise geöffnet und dahinter nur Büros voll von Papierbergen gefunden hatte, entschied Vivian, nach unten zu gehen. Sie nahmen die Treppe, nicht den Fahrstuhl, weil es unauffälliger und leiser war. Fahrstühle liefen über Elektronik und waren relativ laut, Treppen konnte man unbemerkt benutzen. Das Treppenhaus war wie die Außentür durch Codekarte und Zahlenkombination gesichert. Billie bereitete das nicht die geringsten Schwierigkeiten.
    Das erste Untergeschoss war ebenfalls verlassen.
    »Weiter nach unten. Ich glaube nicht, dass sie unsere Leute unbewacht lassen würden«, sagte Vivian. »Es ist hier viel zu ruhig. Wenn wir da sind, werden wir es sofort wissen.«
    Im vierten Untergeschoss wussten sie es. Durch den länglichen Sehschlitz, der waagerecht auf Augenhöhe in die Tür eingelassen und mit verdrahtetem Glas verschlossen war, konnten sie in den Gang dahinter sehen. Zwei Soldaten standen mit dem Rücken zur Tür Wache.
    »Sie sind bestimmt nicht die Einzigen. Wenn wir schießen, kommen die anderen angerannt«, überlegte Logan.
    »Lautlos können wir sie nur mit bloßen Händen ausschalten, aber dafür müssen wir erst durch die Tür.« Jamie sah zu Vivian. »Was jetzt?«
    »Sie stehen mit dem Rücken zu uns. Es ist möglich, dass ich die Tür so leise öffne, dass sie nichts bemerken. Sie dürfen sich nur nicht umdrehen«, sagte Jordan.
    Vivian nickte.
    Jordan standen Schweißperlen auf der Stirn, aber ihre Finger blieben ruhig und es gelang ihr, das Schloss lautlos zu knacken. Erst in dem Moment, da es mit einem Summton aufsprang, drehten sich die Wachposten um.
    Für Jamie und Logan waren sie zu langsam. Über Jordan hinweg griffen sie nach den Hälsen der Männer, die zusammenklappten wie Marionetten, denen man die Fäden durchtrennt hatte. Zwei weitere, die vor dem Fahrstuhl standen, zogen ihre Waffen. Die ehemaligen Seals waren schneller.
    Die Schüsse knallten trotz Schalldämpfer laut durch den unterirdischen Gang. Dann zählten Logan und Jamie bis hundert und warteten. Nichts war zu hören. Soweit sie den Flur überblicken konnten, war er verlassen. Sie rückten vor und spähten mit einem Spiegel um die Ecke.
    »Frei.«
    »Weiter.«
    Nach wenigen Metern versperrte eine Doppeltür den Weg.
    »Sieht massiv aus.«
    »Jordan? Billie?«
    Diesmal brauchten die Einbruchsspezialisten wesentlich länger. Vivian war zur Salzsäule erstarrt. Ihnen lief die Zeit davon. Doch sie drängte Billie und Jordan nicht. Das würde die Sache nicht beschleunigen. Sie arbeiteten so zügig wie sie konnten.
    Vivian überlegte, was sie vorfinden mochten. Nur Gefängniszellen? Wohl kaum. Versuchslabore? Sehr viel wahrscheinlicher. Und es stand zu befürchten, dass sich die Wissenschaftler bereits an die Arbeit gemacht hatten. Zu welchen Ergebnissen sie auch gekommen waren, Vivian hoffte, dass

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