Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Männer hast du mir mitgebracht?«
    »Etwas über zweihundertvierzig.«
    Hamm hob die Brauen. »Die Rekrutierung nimmt Fahrt auf, was?«
    »Endlich«, bestätigte Kelsier und nickte. Ein Soldat nach dem anderen betrat die Höhle, und einige von Hamms Gehilfen kamen herbei, halfen den Neuankömmlingen und geleiteten sie in einen Seitentunnel.
    Yeden gesellte sich zu Kelsier und Hamm. »Diese Kaverne ist beeindruckend, Kelsier! Ich selbst bin bisher nie in den Höhlen gewesen. Kein Wunder, dass der Oberste Herrscher die Männer hier unten nicht entdeckt hat!«
    »Dieser Komplex ist vollkommen sicher«, sagte Hamm stolz. »Es gibt nur drei Eingänge, und bei allen handelt es sich um Spalten wie diese hier. Mit den entsprechenden Vorräten können wir die Höhlen dauerhaft gegen eine angreifende Armee verteidigen.«
    »Außerdem ist das hier nicht der einzige Höhlenkomplex in den Bergen«, fügte Kelsier hinzu. »Selbst wenn der Oberste Herrscher entschlossen sein sollte, uns zu vernichten, kann seine Armee Wochen damit zubringen, uns zu suchen, und sie wird uns trotzdem nicht finden.«
    »Verblüffend«, sagte Yeden. Er drehte sich um und sah Kelsier an. »Ich habe mich in dir getäuscht. Diese Operation ... diese Armee ... du hast etwas Beeindruckendes auf die Beine gestellt.«
    Kelsier lächelte. »Eigentlich hattest du Recht, was mich angeht. Ganz am Anfang hast du an mich geglaubt. Nur deinetwegen sind wir jetzt hier.«
    »Ich ... glaube, das stimmt«, sagte Yeden und lächelte ebenfalls.
    »Wie dem auch sei«, meinte Kelsier, »ich schätze dein Vertrauen. Vermutlich wird es einige Zeit dauern, bis alle Männer durch den Spalt heruntergekommen sind. Würde es dir etwas ausmachen, wenn du die Dinge hier im Auge behältst? Ich würde mich gern ein wenig mit Hammond unterhalten.«
    »Natürlich, Kelsier.« In seiner Stimme lag Respekt - und vielleicht sogar ein wenig Unterwürfigkeit.
    Kelsier schaute Hamm an. Dieser runzelte kurz die Stirn, dann nahm er eine Laterne an sich und folgte Kelsier aus der ersten Felsenkammer. Sie betraten einen Nebentunnel, und sobald sie außer Hörweite waren, blieb Hamm stehen und warf einen Blick zurück.
    Kelsier blieb ebenfalls stehen und hob eine Braue.
    Hamm nickte in Richtung der Eingangskammer. »Yeden hat sich tatsächlich verändert.«
    »Das ist halt die Wirkung, die ich auf Menschen habe.«
    »Es muss an deiner ehrfurchtgebietenden Demut liegen«, meinte Hamm. »Ich meine es ernst, Kell. Wie machst du das? Dieser Mann hat dich richtig gehasst, und jetzt sieht er dich an wie ein Junge, der seinen großen Bruder anhimmelt.«
    Kelsier zuckte die Schultern. »Yeden hat bisher noch nie zu einer guten Mannschaft gehört. Ich glaube, allmählich begreift er, dass wir tatsächlich gewinnen können. In weniger als einem halben Jahr haben wir eine größere Rebellenarmee zusammengestellt, als er je gesehen hat. Solche Erfolge können sogar die Halsstarrigsten bekehren.«
    Hamm wirkte noch immer nicht überzeugt. Schließlich zuckte er die Achseln und ging weiter. »Worüber wolltest du mit mir reden?«
    »Eigentlich würde ich gern die beiden anderen Eingänge besichtigen, falls das möglich ist«, sagte Kelsier.
    Hamm nickte, deutete in einen abzweigenden Tunnel und führte Kelsier hinein. Dieser Tunnel war, wie die anderen auch, nicht von Menschenhand geschaffen, sondern ein natürlicher Bestandteil des Höhlensystems. Im Zentralen Dominium gab es Hunderte solcher Höhlen, auch wenn die meisten anderen nicht so ausgedehnt waren. Und nur in einem von ihnen - in den Gruben von Hathsin - wuchsen die Atiumgeoden.
    »Zumindest hat Yeden Recht«, sagte Hamm und wand sich an einer Verengung im Tunnel vorbei. »Du hast dir einen großartigen Ort ausgesucht, um diese Männer zu verstecken.«
    Kelsier nickte. »Während der letzten Jahrhunderte haben verschiedene Rebellengruppen diese Höhlensysteme benutzt. Sie liegen erschreckend nahe an Luthadel, aber der Oberste Herrscher hat noch nie einen erfolgreichen Kampf gegen die Bewohner geführt. Deshalb beachtet er diesen Ort einfach nicht mehr. Vermutlich war es irgendwann eine Niederlage zu viel.«
    »Das bezweifle ich nicht«, sagte Hamm. »Bei all den Ecken und Verengungen hier ist das ein unangenehmer Ort für eine offene Schlacht.« Er trat aus dem Schacht in eine weitere kleine Höhle. Auch diese besaß einen Spalt in der Decke, und schwaches Sonnenlicht tropfte hinunter. Ein Trupp aus zehn Soldaten stand in dem Raum Wache, und sie

Weitere Kostenlose Bücher