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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Mannes, den er niedergemäht hatte, hielt die Waffe in seinen ungeübten Händen und sah sich einer viel größeren Streitkraft gegenüber.
    »Diesmal habe ich mich geirrt, Herrin«, sagte Sazed sanft. »Ich ... bitte um Entschuldigung.«
    Vin lächelte. Dann drückte sie den Korken aus dem Hals der Phiole und stürzte die Metalle mit einem einzigen Schluck hinunter.
    Quellen der Macht brachen in ihr auf. Feuer loderten, Metalle rasten, und die Kraft kehrte in ihren geschwächten, müden Körper zurück wie eine aufgehende Sonne. Die Schmerzen wurden unerheblich, die Benommenheit schwand, es wurde heller im Raum, und die Steine unter ihren Füßen fühlten sich nun viel
wirklicher
an.
    Die Soldaten griffen erneut an, und Elant hob mit entschlossener, aber nicht gerade siegessicher wirkender Geste das Schwert. Er schien völlig entsetzt zu sein, als Vin plötzlich über seinem Kopf durch die Luft flog.
    Sie landete mitten zwischen den Soldaten und drückte mit ihrem Stahl gegen sie. Sofort prallten sie gegen die Wände. Ein Mann schwang eine Lanze nach ihr, doch mit einer verächtlichen Handbewegung schlug Vin sie beiseite, dann rammte sie dem Mann die Faust so heftig ins Gesicht, dass sein Kopf mit einem knackenden Geräusch nach hinten schnellte.
    Sie fing die fallende Lanze auf, wirbelte herum und rammten sie dem Soldaten, der soeben Elant angriff, in den Kopf. Der Lanzenschaft splitterte, und sie ließ ihn zusammen mit der Leiche fallen. Die Soldaten hinter ihr schrien auf und stoben davon, während sie zwei weitere Gruppen mit ihrer neu entfachten allomantischen Kraft gegen die Wände schleuderte. Der letzte im Raum verbliebene Soldat drehte sich überrascht um. Vin zog mit ihrer inneren Kraft an seinem Metallhelm, der ihr sofort in die Hände flog. Sie warf ihn dem Mann gegen die Brust und verankerte sich an einem Metallteil hinter ihr. Der Soldat flog den Gang entlang auf seine fliehenden Genossen zu und stieß mit ihnen zusammen.
    Erregt atmete Vin aus und stand mit angespannten Muskeln inmitten der ächzenden Männer.
Allmählich begreife ich, dass Kelsier das gebraucht hat.
    »Valette?«, fragte Elant verblüfft.
    Vin sprang hoch, umarmte ihn fröhlich, hängte sich eng an ihn und vergrub das Gesicht in seiner Schulter. »Ihr seid zurückgekommen«, flüsterte sie. »Ihr seid zurückgekommen, Ihr seid zurückgekommen, Ihr seid zurückgekommen ...«
    »Äh, ja. Und ... wie ich sehe, seid Ihr eine Nebelgeborene. Das ist recht interessant. Wisst Ihr, normalerweise entspricht es den Regeln der Höflichkeit, so etwas den Freunden mitzuteilen.«
    »Tut mir leid«, murmelte sie und hielt sich weiterhin an ihm fest.
    »Also gut«, meinte er mit nervöser Stimme. »Äh, Valette, was ist denn mit Eurer Kleidung passiert?«
    »Sie liegt da drüben auf dem Boden«, antwortete sie und sah ihn an. »Elant, wie habt Ihr mich gefunden?«
    »Euer Freund, Meister Docksohn, hat mir gesagt, Ihr seid im Palast gefangen genommen worden. Und dieser nette Herr hier - ich glaube, sein Name lautet Hauptmann Goradel - ist zufällig ein Palastsoldat und kannte den Weg. Mit seiner Hilfe - und in meiner Eigenschaft als Adliger von gewissem Rang - konnte ich mir ohne große Schwierigkeiten Zugang zum Palast verschaffen. Und dann hörten wir Schreie in diesem Korridor ... Ach ja, Valette, glaubt Ihr, es wäre Euch möglich, Eure Kleider wieder anzuziehen? Euer Anblick ist ziemlich ... ablenkend.«
    Sie lächelte ihn an. »Ihr habt mich gefunden.«
    »Auch wenn es nicht viel geholfen hat«, sagte er trocken. »Es sieht nicht so aus, dass Ihr unsere Hilfe sehr gebraucht habt ...«
    »Das spielt keine Rolle«, erwiderte sie. »Ihr seid zurückgekommen. Niemand sonst ist je zurückgekommen.«
    Elant schaute auf sie herunter und runzelte leicht die Stirn.
    Sazed näherte sich ihnen mit Vins Kleidung und Mantel. »Herrin, wir müssen aufbrechen.«
    Elant nickte. »In der Stadt ist es nirgendwo mehr sicher. Die Skaa rebellieren!« Er hielt inne und sah ihr in die Augen. »Äh, das wisst Ihr vermutlich schon.«
    Vin nickte und ließ ihn endlich los. »Ich habe ihnen dabei geholfen. Aber Ihr habt Recht, was die Gefahren angeht. Schließt Euch Sazed an. Er ist den meisten Anführern der Rebellen bekannt. Sie werden Euch nichts tun, solange er für Euch bürgt.«
    Sowohl Sazed als auch Elant zogen die Stirn kraus, während Vin ihre Hose anzog. In der Tasche fand sie den Ohrring ihrer Mutter. Sie steckte ihn wieder an.
    »Ich soll mich Sazed

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