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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Inquisitors löste sich, und Vin fiel zu Boden. Sie keuchte auf, rollte sich herum und verbrannte Weißblech, um wieder zu Kräften zu kommen.
    Kar stand schwankend über ihr. Dann sackte er schlaff zusammen und fiel nieder. Der zweite Inquisitor stand hinter ihm und hielt etwas hoch, das wie ein großer Metallstab aussah - wie einer von jenen, die in den Augen der Inquisitoren steckten.
    Vin starrte Kars reglosen Körper an. Seine Robe war am Rücken aufgerissen und entblößte ein blutiges Loch zwischen den Schulterblättern. Ein Loch, das groß genug für einen solchen Metallstab war. Kars vernarbtes Gesicht war blass. Leblos.
    Ein weiterer Metallstachel!,
dachte Vin verwundert.
Der andere Inquisitor hat ihn aus Kars Rücken gezogen, und er ist gestorben. Das ist das Geheimnis!
    »Was soll das?«, brüllte der Oberste Herrscher und stand ruckartig auf. Unter dieser Bewegung fiel der Thron nach hinten um. Er stürzte die Stufen des Podests herunter, prallte auf den Boden und schlug dabei Splitter aus dem Marmor. »Verrat! Von einem meiner eigenen Leute!«
    Der neue Inquisitor schoss auf den Obersten Herrscher zu. Dabei glitt seine Kapuze zurück, und Vin sah seinen kahlen Kopf. Trotz der Stachelspitzen, die aus dem Hinterkopf hervorstachen, und der abgeflachten Enden in den Augen wirkte dieser neue Inquisitor vertraut auf Vin. Er wirkte ein wenig wie Kelsier, auch wenn er eine Glatze hatte und fremdartige Kleidung trug.
    Nein,
erkannte sie.
Nicht wie Kelsier.
    Das ist Marsch!
    Marsch nahm je zwei Podeststufen auf einmal; er bewegte sich mit der übernatürlichen Schnelligkeit der Inquisitoren. Vin kämpfte sich auf die Beine und schüttelte die Nachwirkungen von Kars Erdrosselungsversuch ab. Doch ihre Überraschung wurde sie so schnell nicht los. Marsch lebte.
    Marsch war ein Inquisitor.
    Die Inquisitoren haben ihn nicht deshalb so eingehend ausgeforscht, weil sie ihn in Verdacht hatten, sondern weil sie ihn rekrutieren wollten!
Aber jetzt sah es so aus, als ob er gegen den Obersten Herrscher kämpfen wollte.
Ich muss ihm helfen! Vielleicht ... vielleicht kennt er das Geheimnis, wie man den Obersten Herrscher töten kann. Schließlich hat er herausgefunden, wie man die Inquisitoren umbringen kann!
    Marsch stand auf dem Podest.
    »Inquisitoren!«, brüllte der Oberste Herrscher. »Kommt zu ...«
    Der Oberste Herrscher erstarrte, als sein Blick auf etwas fiel, das unmittelbar hinter der Tür lag. Es war ein kleiner Haufen aus Stahlstacheln wie jener, den Marsch aus Kars Rücken gezogen hatte. Es schienen sieben zu sein.
    Marsch lächelte; sein Gesichtsausdruck glich auf unheimliche Weise dem von Kelsier. Vin erreichte den Fuß des Podestes, warf eine Münze, drückte sich von ihr ab und sprang auf die Plattform.
    Die ganze schreckliche Gewalt der Wut des Obersten Herrschers traf sie bereits auf halbem Weg. Die Bedrückung, das vom Zorn befeuerte Ersticken ihrer Seele griffen sie an wie eine körperliche Kraft. Sie verbrannte Kupfer, keuchte leise auf, konnte den Obersten Herrscher aber nicht aus ihren eigenen Gefühlen verbannen.
    Marsch taumelte leicht, und der Oberste Herrscher setzte zu einem Schlag wie dem an, mit dem er Kelsier getötet hatte. Zum Glück konnte Marsch sich unter ihm hinwegducken. Er wirbelte um den Obersten Herrscher herum und packte den Rücken seines robenähnlichen Anzugs. Marsch zog daran und riss das Kleidungsstück am Rückensaum auf.
    Marsch erstarrte; sein Gesichtsausdruck war wegen der Stacheln anstelle der Augen undeutbar. Der Oberste Herrscher flog herum, rammte Marsch den Ellbogen in die Magengrube und schleuderte damit den Inquisitor durch den ganzen Raum. Als sich der Oberste Herrscher umdrehte, sah Vin das, was Marsch zuvor gesehen hatte.
    Nichts. Ein gewöhnlicher, wenn auch sehr muskulöser Rücken. Im Gegensatz zu den Inquisitoren trug der Oberste Herrscher keinen Stachel im Rückgrat.
    O
Marsch ...
dachte Vin mit steigender Verzweiflung. Es war eine gute Idee gewesen, eine bessere als Vins dummer Versuch mit dem Elften Metall, aber auch sie hatte nicht zum Erfolg geführt.
    Marsch prallte mit einem scheußlich knirschenden Laut auf den Boden und schlitterte bis zur gegenüberliegenden Fensterwand. Reglos blieb er davor liegen.
    »Marsch!«, schrie sie und drückte sich in seine Richtung ab. Doch als sie sich in der Luft befand, hob der Oberste Herrscher nachlässig die Hand.
    Vin spürte, wie ein mächtiges ...
Etwas
gegen sie prallte. Es fühlte sich wie Stahldrücken an und

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