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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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davon, was sie wirklich wollte.
    Sie machte sich auf den Weg in Richtung Küche, blickte dann aber durch die Tür des Wohnzimmers auf das dort stehende uralte Klavier. Musik war ebenso ein Teil von ihrem Leben wie der familieneigene Pub. Seit sie geboren war. Doch bisher hatten sie immer der Freude wegen musiziert, nie jedoch für Geld. Eine ihrer frühesten Erinnerungen war, dass sie, eingehüllt in Musik und fröhliches Gelächter, auf dem Schoß ihrer Mutter auf demselben Klavierhocker gesessen hatte, auf dem man noch heute, wenn man spielen wollte, Platz nahm.
    Sie hatte eine kraftvolle und klare Stimme. Sie war keine Träumerin – sie wusste, die Menschen bewunderten ihren Gesang. Doch all ihre Hoffnungen in die Musik zu setzen und darein, dass Trevor Magee etwas daraus machte, war etwas völlig anderes.
    Sicher wäre es klüger, den ersten Schritt ohne allzu große Erwartungen zu tun. Auf diese Weise blieben ihr mögliche Enttäuschungen erspart.

    Sie ging weiter Richtung Küche und hörte Brennas zornbebende Stimme. »Eine Kartoffel hat mehr Verstand als du, Shawn. Der Mann gibt dir die Chance deines Lebens, und du zögerst so lange, bis du sie am Schluss verpasst.«
    »Wie du selbst gesagt hast, ist es die Chance meines Lebens, oder etwa nicht?«
    »Ich glaube, das hier« – sie hielt die Kette mit den Ringen in die Höhe – »gibt mir durchaus ein gewisses Mitbestimmungsrecht.«
    »Es ist meine Musik, und noch nicht mal du kannst sie mir einfach abluchsen.«
    »Du hast dich bereit erklärt, ihm ein weiteres Stück zu zeigen«, mischte sich Aidan schlichtend ein. »Warten wir doch einfach ab, was er davon hält. Und was seinen Vorschlag angeht, sollten wir ihn tatsächlich gründlich von allen Seiten durchleuchten.« Er hob den Kopf und winkte Darcy zurück an ihren Platz. »Außerdem haben wir bisher noch gar nicht gehört, was Darcy davon hält.«
    »Wenn ihr der Auftritt die Möglichkeit gibt, im Rampenlicht zu stehen und obendrein noch Kohle zu kassieren«, antwortete Shawn an ihrer Stelle, »dann wissen wir alle längst, was sie davon hält.«
    Darcy bedachte ihn mit einem säuerlichen Lächeln. »Da ich im Gegensatz zu manch anderem hier am Tisch nicht vollkommen blöd bin, habe ich weder gegen eine gewisse Berühmtheit noch gegen ein gewisses Maß an Reichtum etwas einzuwenden. Aber« – sie wartete, bis Shawn die Augen zusammenkniff  – »außerdem denke ich, dass ein Mann wie Magee weder ein einmaliges noch ein kleines Geschäft im Auge hat, und ich bin nicht sicher, ob wir auf das, was er wirklich im Sinn hat, vorbereitet sind.«
    »Er will Shawns Musik, und er will, dass ihr drei sie gemeinsam vortragt.« Brenna warf die Hände in die Höhe. »Was in meinen Augen durchaus nicht unvernünftig ist.«

    »Wie gesagt, wir sind zu dritt«, erklärte Aidan und blickte den anderen reihum ins Gesicht. »Und wir haben verschiedene Bedürfnisse. Das Wichtigste in meinem Leben sind Jude, das Baby, der Pub und unser Haus. Daran will und werde ich nichts ändern. Shawn hat das neue Heim und das neue Leben, das er sich mit Brenna aufbaut, ebenfalls den Pub und natürlich seine Musik. Aber er entscheidet, ob und, wenn ja, wann und wie seine Musik vermarktet werden soll. Habe ich Recht?«
    »Allerdings, das hast du.«
    »Und Darcy, ich denke, dass das, was Magee heute sowohl laut als auch zwischen den Zeilen gesagt hat, vielleicht genau das ist, was du brauchst.«
    »Ich bin mir noch nicht sicher. Musik war immer etwas Persönliches für uns, etwas, das wir mit der Familie und mit Freunden geteilt haben. Das, was Brenna gesagt hat, erscheint mir wie der simpelste Teil des Vorhabens – wenn wir einfach an dem Abend singen würden, um die Bande zwischen dem Pub und dem Theater noch zu stärken, wäre das durchaus vernünftig. Und schließlich ist es ja nicht so, dass wir drei kreischen wie liebeskranke Kater und dadurch Schande über die Familie bringen würden. Aber dieser Trevor Magee ist ein gewitzter Bursche. Also müssen wir noch gewitzter sein und dafür Sorge tragen, dass das, was wir tun oder nicht tun, genau das ist, was wir wollen.«
    Aidan nickte und wandte sich an seine Frau. »Du hast bisher noch gar nichts zu der Sache gesagt, Jude Frances. Machst du dir über diese Angelegenheit keine Gedanken?«
    »Oh doch, sogar ziemlich viele.« Nun, da das Geschrei verstummt war, ging sie davon aus, dass alle bereit waren, sie in Ruhe anzuhören, und so faltete sie ihre Hände vor dem Bauch und begann

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