Kinder des Sturms
einen Keks aus der Schale, die Jude auf den Tisch gestellt hatte. »Aber alles, was Sie bisher von uns gehört haben, war ein bisschen Musik, die wir nur so zum Spaß gemacht haben. Schließlich sind wir keine Profis. Nichts in der Art, wie Sie es für Ihr Theater wollen.«
»Sie sind genau das, was ich für mein Theater will.« Sein
Blick fiel auf Darcy, verharrte einen Moment und wanderte dann weiter. Sie hatte bisher noch nichts dazu gesagt. »Schließlich will ich im Rahmen dieses Projekts auch einige der einheimischen Talente vorführen. Ich wünsche mir eine Mischung aus neuen und bereits bekannten Sachen. Und da kann ich mir nichts Passenderes vorstellen, als wenn die Gallaghers bei der Eröffnung gemeinsam eine Auswahl von Shawns Stücken vortragen.«
»Eine Auswahl meiner Stücke?« Shawn erbleichte. »Zur Eröffnung? Ich will mich ja nicht in Ihre Geschäfte einmischen, Trevor, aber das wäre ganz sicher ein Fehler.«
»Das wäre es nicht.« Brenna schlug ihm auf die Schulter. »Ganz im Gegenteil. Es ist sogar brillant. Einfach perfekt. Obwohl Sie bisher nur drei von seinen Stücken gekauft haben, Trev.«
Trevor neigte den Kopf zur Seite. »Bisher hat er mir auch nur drei Stücke gezeigt.«
»Da haben wir’s mal wieder.« Erneut ließ Brenna die Faust auf die Schulter ihres Gatten krachen. »Du Hornochse. Er hat noch Dutzende anderer Stücke. Wenn Sie bei uns vorbeikommen, können Sie sie sich gerne ansehen. Besser noch, er kann sie Ihnen sogar vorspielen. Er hat nämlich tatsächlich bereits sein Klavier in unser halb fertiges Wohnzimmer gestellt. Und seine Fiedel und –«
»Halt die Klappe«, murmelte ihr Mann.
»Sag mir nicht, dass ich die Klappe halten soll, wenn –«
»Halt die Klappe«, wiederholte Shawn derart bestimmt, dass Brenna, wenn auch zähneknirschend, tatsächlich verstummte. »Ich muss darüber nachdenken.« Er raufte sich die Haare. »Und zwar in aller Ruhe.« Als seine Gattin zornig zischte, sagte er leise: »Brenna«, und sie gab sich endgültig geschlagen. Welche andere Möglichkeit hätte sie angesichts seines Verständnis und Geduld heischenden Blickes denn auch gehabt?
»Lass mich nur noch eines sagen. Du hast so viel zu geben, Shawn, und das sollte dir keine Angst machen. Aber die Tatsache, dass es dir Angst macht, ist wahrscheinlich einer der Gründe dafür, dass du überhaupt derart brillant bist. Also lass uns ein Abkommen treffen.«
Er zuckte hilflos mit den Schultern. »Was für ein Abkommen?«
»Lass mich nur ein weiteres Lied aussuchen und es Trevor zeigen. Schließlich habe ich das erste Lied auch nicht gerade schlecht gewählt.«
»Das ist richtig. Also gut. Brenna wird Ihnen morgen ein Lied bringen, damit Sie sehen können, ob es Ihnen überhaupt gefällt.«
»Ich freue mich schon darauf.« Trevor zögerte. Das Problem war, er mochte diese Menschen. »Ich wünschte, Sie nähmen sich endlich einen Agenten.«
»Ist sie nicht bereits schlimm genug?« Shawn wies mit dem Daumen in Richtung seiner Frau. »Sie liegt mir bereits Tag und Nacht mit meinen Liedern in den Ohren und hat sich jeden der Verträge, die Sie mir geschickt haben, mindestens zweimal gründlich durchgelesen, bevor sie mich hat unterschreiben lassen. Mir hätten dabei die Augen wehgetan. Am besten halten wir es also einfach weiter wie bisher.«
»Was mir die Sache ziemlich leicht macht.« Trevor ließ das Thema fallen und wandte sich an Aidan. Von Unternehmer zu Unternehmer, dachte er beinahe amüsiert. »Sie drei sind das Gallagher’s, und das Gallagher’s ist Ardmore. Das Theater wird ein Teil des Ganzen, und deshalb werden wir alle davon profitieren. Der Pub und das Theater hängen schon jetzt aus dem einfachen Grund zusammen, dass sich Ihr Unternehmen bereits als Zentrum für Musik einen Namen gemacht hat. Wenn jetzt Sie drei zusammen bei der Eröffnung auf der Bühne des Theaters stehen, werden wir jede Menge Publicity bekommen. Und Publicity bedeutet den Verkauf von Eintrittskarten,
und der Verkauf von Eintrittskarten bedeutet einen erklecklichen Gewinn. Sowohl für das Gallagher’s als auch für das Theater.«
»So weit kann ich Ihnen durchaus folgen. Aber dass wir das Gallagher’s sind, würde ich nicht sagen. Wir führen lediglich den Pub.«
»Aber was meinen Sie, welchen Nutzen das Gallagher’s daraus ziehen würde, wenn Sie drei gemeinsam Shawns Stücke vortragen und aufnehmen würden?«
»Aufnehmen?«
»Bei Celtic Records. Die CD würde im Theater verkauft«, fuhr
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