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Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Titel: Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xenia Frenkel
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immer da zu erkennen, wo Mutter und/oder Vater emotional überbelastet und nicht erreichbar sind – übrigens auch dann, wenn die Eltern zusammenleben.
    Kindern, die bei einem Elternteil aufwachsen, ohne Kontakt zum anderen zu haben, fehlt die zweite Beziehungs- und Bindungsoption. Das kann Entwicklungsschritte erschweren. Jungen macht diese Familienform oft mehr zu schaffen als Mädchen. Unter anderem ist ein erhöhtes Risiko für hyperaktive Verhaltensweisen zu beobachten. Übergewicht durch Bewegungsmangel und falsche Ernährung sind ebenfalls deutlich häufiger.
    Problematisch wird es, wenn sich Alleinerziehende allein gelassen fühlen. Oft fehlt es dann nicht nur an Geld, sondern auch an einer stützenden Begleitung und geeigneten Kinderbetreuung. Da die meisten Alleinerziehenden berufstätig sind, geraten sie schnell an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit, weil ein einfühlsamerPartner fehlt und sie für alles allein verantwortlich sind. Vor allem alleinerziehende Mütter leiden häufig unter psychosomatischen Erkrankungen. Bei alleinerziehenden Vätern ist die Situation generell nicht ganz so angespannt, vielleicht weil, zumindest statistisch gesehen, die wirtschaftliche und berufliche Situation insgesamt stabiler ist als bei alleinerziehenden Müttern.
13 Dürfen Großeltern miterziehen?
    Durchaus. Über 30 Prozent der Großeltern in Deutschland betreuen regelmäßig ihre Enkel zweieinhalb Tage in der Woche – trotz eigener Berufstätigkeit. Probleme scheint es dabei kaum zu geben, weil sich mehr und mehr das Prinzip «Engagement ohne Einmischung» durchsetzt und Eltern und Großeltern klare Absprachen treffen, die von beiden Seiten respektiert werden.
    Manche Großeltern finden, dass Eltern heute wieder strenger sind, als sie selbst es waren. Sicher war/ist die Babyboomer-Generation ziemlich frech und rebellisch. Im Vergleich dazu ist die jüngere Generation in einigen Bereichen tatsächlich wieder etwas traditioneller als ihre Eltern.
    Großeltern treten heute oft lange vor dem Rentenalter ihre neue Rolle an und sind entsprechend gesund und aktiv. Mit Ausnahme von moralischen und religiösen Fragen geht die Sozialisation heute eher von den Jungen zu den Älteren als umgekehrt. Früher wollten Großeltern ihre Erfahrungen weitergeben, heute möchten sie lieber jung bleiben. Eine Strategie dafür ist der Kontakt mit Jüngeren. Eine große Gruppe engagiert sich daher stark in den jungen Familien und knüpft über die Enkel wieder an eine frühere, jüngere Lebensphase an. Den Enkeln wiederum tut der Kontakt mit den Großeltern gut. Nicht nur das Miteinander-Spielen wird als große Bereicherung erlebt, sondern auch das geduldige Zuhören, die unaufgeregte Haltung Krisen und Problemen gegenüber.
    Großeltern sind wichtig für die Vermittlung von moralischen Werten an ihre Enkel und später auch gute Auskunftspersonenüber die Jugendsünden der Eltern. Kinder, die vertraute Beziehungen zu Großeltern erleben, entwickeln auch ein besseres Bild vom Alter.
    Ein paar Zahlen:
    * Großmütter sind beim ersten Enkel durchschnittlich zwischen 52 und 55 Jahre alt, die Großväter etwa zwei bis drei Jahre älter.
    * Im Durchschnitt haben Großeltern in Deutschland drei bis vier Enkel.
    * Oma und Opa sind gemeinsam da: 70 bis 80 Prozent leben in Partnerschaften.
    * 76 Prozent der Großeltern unterstützen die jungen Familien;
    * davon 30 Prozent im Haushalt und bei der Kinderbetreuung,
    * 22 Prozent finanziell (Hausbau, größere Anschaffungen wie Auto etc.). Jungen Familien fließen jedes Jahr durchschnittlich 3500 Euro zu.
    * 47 Prozent engagieren sich in beiden Bereichen.
    * 51 Prozent der Großväter und 65 Prozent der Großmütter unterstützen die Eltern bei der Erwerbstätigkeit, indem sie Enkel betreuen, 21 Prozent davon täglich.
    * Über 40 Prozent der Großeltern leben nicht weiter als 25 Kilometer entfernt; davon 70 Prozent in unmittelbarer Nachbarschaft oder sogar im selben Haus.

    Quelle: Forsa-Umfrage Deutsches Zentrum für Altersfragen

Religion, Werte, Charakterbildung
14 Brauchen Kinder Religion?
    Früher war für die meisten Kinder hierzulande alles klar: Man war katholisch oder evangelisch, jüdisch oder muslimisch, besuchte an Feiertagen den Gottesdienst, ging in den Religionsunterricht und irgendwann zur Kommunion, Konfirmation oder Bat/Bar Mitzwa. Heute zerbrechen sich Eltern den Kopf, was in Sachen Religion überhaupt noch wichtig und richtig ist. Soll man abends beten? Wie über Gott sprechen,

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