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Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Titel: Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xenia Frenkel
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und emotional aufgehoben fühlen.
    Jungen brauchen mehr Zuwendung, Mädchen mehr Bewegung. Stimmt. Bei Jungen, so Untersuchungen von Wissenschaftlern der Harvard Universität, leidet die intellektuelle Entwicklung besonders stark unter mangelnder Zuwendung. Eltern solltenkeine Angst haben, Söhne durch «zu viel» Zuwendung zu verwöhnen, und ihnen ihre Liebe genauso offen und zärtlich zeigen wie Töchtern.
    Die intellektuelle Entwicklung von Mädchen wird dagegen durch zu viel Aufmerksamkeit in Form von elterlicher Kontrolle beeinträchtigt. Eltern kommen hier oft zu schnell zu Hilfe. Mädchen sollten viel selbst ausprobieren und Fehler machen dürfen. Und sportlich aktiv sein: Sportliche Mädchen haben bessere Noten und brechen seltener die Schule ab. Da sich ein Großteil der Mädchen bereits mit zwölf vom Sport verabschiedet, sollte man rechtzeitig eine geeignete Sportart und einen Verein suchen, in dem sich Mädchen wohlfühlen und in pubertären Durststrecken gegenseitig mitziehen.
50 Warum streiten Jungen und Mädchen so anders?
    Jungen reagieren schneller, direkter und heftiger. Vor allem in der Gruppe neigen sie zur offenen Eskalation. Sie bringen auch deutlicher ihre individuellen Forderungen und Rechte zum Ausdruck und nehmen weniger Rücksicht auf Schwächere. Gleichzeitig sind sie klar, direkt, offen und durchsetzungsfähig. Da wird weniger verschwiegen.
    Mädchen tun sich mit einer direkten Konfrontation oft schwerer. Da sie kommunikativ geschickter sind, versuchen sie, Konflikte eher verbal zu lösen. Dabei können sie sehr herablassend und verletzend sein. Sie schließen einander aus und sind insgesamt nachtragender als Jungen. Vereinfacht kann man sagen, dass es bei Jungen um Durchsetzung und Kraft geht, bei Mädchen um Rückzug und Vermeidung.
    Wenn Jungen und Mädchen aneinander geraten, ist die Ursache oft ein Missverständnis. Rempelt ein Junge beispielsweise ein Mädchen an, fängt es an zu weinen oder beschwert sich bei einem Erwachsenen. Das verstehen Jungen kaum, weil es für sie gar nicht schlimm ist, weil sie höchstens damit rechnen, ebenfalls angerempelt zu werden. Jungen fragen auch nicht, wenn sie mitspielen wollen, sie machen einfach mit. Mädchenempfinden das als Einmischung und fühlen sich übergangen. Viele Konflikte hängen mit der Suche nach der eigenen Rolle zusammen, damit, dass sich Kinder abgrenzen müssen, um ihre eigene Geschlechtsidentität zu stabilisieren.
    Innerhalb einer Gruppe ist die Bandbreite des Verhaltens immens groß. Es gibt Mädchen, die hier mindestens so dominant und aggressiv auftreten wie Jungen, und Jungen, die alles andere als durchsetzungsstark und aggressiv sind. In der Gruppe dominieren außerdem gruppendynamische Verhaltensweisen, nicht individuelle und geschlechtsspezifische. Deshalb ist es so wichtig, dass klar ist, welche Regeln gelten und wie Erwachsene mit Konflikten umgehen.
    Was können Eltern tun, damit Jungen und Mädchen besser miteinander auskommen? Mädchen sollten wissen, dass es bei Jungen so etwas wie Spaßkampf gibt, Jungen, dass man sich nicht nur brüllend verständigen kann und erst mal fragt, wenn man mitspielen oder etwas haben will. Viele Konflikte sind missglückte Kontaktaufnahmen. Insofern tut man gut daran, vermittelnd einzugreifen und zu erklären, was man vom anderen lernen kann. Jungen können beispielsweise von Mädchen lernen, wie man zuhört, sich auf andere einlässt und Kompromisse sucht, Mädchen von Jungen, Emotionen mal außen vor zu lassen und sich auf eine Sache oder ein Ziel zu konzentrieren statt auf die Beziehung.
51 Warum sind Mädchenfreundschaften oft schwierig?
    Mit acht, neun Jahren wird Mädchen die Geborgenheit in einer Gruppe von gleichaltrigen Mädchen immer wichtiger. Hier experimentieren sie nicht nur mit ihrem Aussehen, sondern auch mit Rollenbildern, Meinungen und Überzeugungen. Der intensive Austausch untereinander hilft ihnen, mit Schwächen, Kritik und Sorgen zurechtzukommen. Hier erfahren sie Anerkennung, Zuneigung und Solidarität ebenso wie harsche Zurückweisung.
    In der Gruppe balancieren Mädchen oft über einen schmalen Grat: Wenn sie in den Augen der anderen nicht cool, hübsch, beliebt genug sind, werden sie zurückgewiesen und ausgegrenzt, wenn sie zu cool, zu hübsch, zu beliebt sind, auch. Das ist emotional anstrengend. Bei sich zu bleiben, nein zu sagen, kurzzeitig auch mal ohne Rückhalt durch die Clique klarzukommen, ist für Mädchen, auch für die selbstbewussten unter

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