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Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Titel: Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xenia Frenkel
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ihnen, nicht leicht. Erst allmählich lernen sie, einfühlsame Gesprächspartnerin und Freundin zu sein, ohne sich dabei selbst aus den Augen zu verlieren.
    Problematisch wird es, wenn Mädchen ihre gesamte Energie darauf richten, beliebt zu sein, und sich nur noch den Kopf darüber zerbrechen, ob das, was sie anziehen, ankommt, ob eine Bemerkung, mit der sie rausgeplatzt sind, blöd oder noch okay war. Wird dieser Druck zu groß, ziehen sie sich zurück oder greifen zu «Ego-Boostern» wie Zigaretten oder Alkohol. Die schulischen Leistungen leiden, und oft auch die Beziehung zu Eltern und Geschwistern.
    Trotzdem treiben solche Auseinandersetzungen die Entwicklung eines neuen, unabhängigen Selbst voran. Ein Mädchen von seinen «bösen», oberflächlichen, frühreifen Freundinnen trennen zu wollen, ist selten von Erfolg gekrönt, und die meisten reagieren auf solche Eingriffe sehr verletzt. Auch wenn man den verständlichen Wunsch hat, seine Tochter vor destruktiven Gruppenzwängen zu beschützen: Sie braucht die Teilhabe an dem, was gerade angesagt ist. Dazu gehören alberne Teenie-Sendungen und Bubble Tea mit Grüner-Apfel-Geschmack. Mädchen müssen ein Teil der Jugendkultur sein, um sich als Teil der Peer Group zu fühlen und an Gesprächen teilnehmen zu können. Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, Mädchen sollten sich nicht von Äußerlichkeiten leiten lassen und zu sich selbst stehen, aber ein bisschen Mainstream kann das soziale Selbstvertrauen durchaus stärken.
    Ratsam ist, bereits in der Vorpubertät den Kreis der Freundinnen zu erweitern, vor allem, wenn sich Mädchen in ihrer Klasse nicht wirklich wohlfühlen. In einem Sportverein, einerBand, einem Computer- oder Holzschnitzkurs kann man neu starten – weit weg von den überkritischen Blicken der Klassenkameradinnen. Mädchen, die gut in einer Gruppe integriert sind, gewinnen ihre innere Stabilität schneller zurück und sind eher in der Lage, eine eigene Position zu beziehen, als Mädchen, die ständig mit ihrer Außenseiterrolle kämpfen.
52 Was brauchen Jungen ganz besonders?
    Gelassenheit. Bis ins junge Erwachsenenalter tun sich Jungen mit emotionaler Selbstregulierung oft schwer. Reagiert man darauf mit Reglementierungen, verstärken sich problematische Verhaltensweisen in aller Regel. Besser bekommen ihnen gelassene, freundliche Reaktionen, wo sie zur Ruhe kommen und über sich nachdenken können. Sehr männlich auftretende Jungen profitieren besonders von Geduld, Trost, Fürsorge und Unterstützung. Umgekehrt schadet jede Form von Gewalt, Drohungen, barschen Befehlen oder «Kleinmachen» gerade aggressiven Jungen besonders.
    Empathie. Einfühlsamen, intelligenten Erziehern und Lehrern kann es gelingen, Konflikte, Lebhaftigkeit und Aggressionen zu bändigen. Untersuchungen zeigen, dass Jungen, die bereits in Kindergarten und Grundschule erfolgreich eingebunden werden, später weniger Probleme haben als die, bei denen das nicht geklappt hat. Geht es in einer Gruppe drüber und drunter, sollte man rasch eine Alternative suchen.
    Ansporn. Von klein auf sollten Jungen eine positive Haltung gegenüber Anstrengung und Lernen erleben. Jungen brauchen die Botschaft: «Auch wenn du begabt bist, fällt dir nicht alles zu. Es schadet deiner Autonomie nicht, wenn du dich anstrengst.»
    Caring. Gelegenheiten, wo fürsorgliches Verhalten gefragt ist, sollten für Jungen bewusst geschaffen werden (Mädchen suchen sie sich von allein): beim Fußballspielen mit Jüngeren, bei der Pflege eines Haustiers, beim Babysitten.
    Fingerarbeit. Viele Jungen sind feinmotorisch ungeschickt.Die beste Gegenmaßnahme sind hin und wieder Bastelarbeiten und von klein auf regelmäßige Mithilfe im Haushalt: Gemüse schnipseln, Kochzutaten abmessen, Bügeln, Nähen und Ähnliches. Damit stärkt man gleich auch noch ihre fürsorgliche Ader.
    Aufwärmzeit: In der Gruppe fällt es vielen Jungen leichter, wenn sie anfangs für sich sein dürfen und erst später, wenn sie selbst entscheiden, dass sie so weit sind, an gemeinsamen Aktivitäten teilnehmen.
    Gewaltlosigkeit: Jungen sollten weder Zeuge von realer noch von medialer Gewalt werden. Eltern müssen ein Auge darauf haben, welche Filme, Videos und Musik konsumiert werden, auch wenn der Sohn bereits ein Teenager ist.
    Doppelleben: Jungen sollten sich in der Öffentlichkeit so verhalten dürfen, wie es (angeblich) alle Jungen tun, und im geschützten Rahmen der Familie ihre weiche Seite zeigen. Den morgendlichen

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