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Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Titel: Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xenia Frenkel
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um sich selbst zu motivieren?›.
    Erziehung nach dem Stärkemodell setzt auf einen demokratischen Umgang mit Kindern. Eltern hören sich deren Meinung nicht nur an, sondern nehmen sie ernst. Sie beziehen ihr Kind aktiv in Entscheidungsprozesse ein. Statt mit Verboten zu arbeiten, erklären sie, warum sie etwas ablehnen. Gleichzeitig äußern sie ihre Erwartungen konsequenter und eindeutiger.
4 Müssen Eltern immer einer Meinung sein?
    Es soll Eltern geben, die in allen Erziehungsfragen übereinstimmen. Bei den meisten ist das nicht der Fall, und das ist ganz gutso. Trotzdem macht es die Sache nicht gerade einfach. Viele Eltern spielen nämlich «Good Cop, Bad Cop», wobei in der Regel der Elternteil den Good Cop gibt, der weniger Zeit mit dem Kind verbringt und sich verständlicherweise die wertvollen gemeinsamen Stunden nicht durch unpopuläre Erziehungsmaßnahmen verderben möchte.
    Oft herrscht zwar in Grundsatzfragen Einigkeit (kein Klaps, kein Teller-leeressen-müssen), aber bei anderen Fragen stößt die Teambereitschaft an Grenzen. Das zeigt sich dann in Reaktionen wie «Ich habe für heute die Nase voll, rede du mit deinem Kind», was eine nicht sehr fantasievolle Variante der Drohung ist: «Warte nur, bis Papa/Mama nach Hause kommt.»
    Ein gewisses Maß an Meinungsverschiedenheiten zwischen Eltern ist ganz normal. Problematisch wird es, wenn Differenzen die Beziehung berühren, wenn man den Partner beispielsweise für ein schlechtes Vorbild in Sachen Manieren oder Respekt hält. Es mag verführerisch sein, sich auf die Seite des Kindes zu schlagen, nach dem Muster: «Was Mama/Papa sagt, musst du nicht so ernst nehmen.» Doch solche Allianzen belasten beides, die Partnerschaft und die Eltern-Kind-Beziehung. Mit einer kumpelhaften Haltung untergräbt man nicht nur die Autorität des anderen Elternteils, sondern auch die eigene.
    Wenn zwei Menschen Eltern werden, müssen sie im Lauf der Jahre viel mit- und voneinander lernen, um das Gemeinschaftsprojekt Erziehung hinzukriegen. Dafür sollte man wissen, was dem Partner in der Erziehung am Wichtigsten ist. Man kann zum Beispiel getrennt voneinander eine Liste erstellen, beide vergleichen und eine dritte Liste machen mit den Punkten, in denen man übereinstimmt. Über die anderen Fragen muss man sich verständigen, vielleicht auch mit Hilfe eines Menschen, dem beide Elternteile vertrauen.
    Übereinstimmung empfiehlt sich bei Fragen, die den Familienalltag regeln: Wann wird gemeinsam gegessen? Wann sind die Schlafenszeiten? Werden die Schulaufgaben vor oder nach dem Spielen gemacht?
    So wichtig es ist, gemeinsame Entscheidungen zu treffen, sowichtig ist es auch, zu akzeptieren, dass der Partner manches eben anders macht oder sieht. Je enger der Austausch ist, desto eher finden Eltern eine gemeinsame Strategie. Eine strikte Arbeitsteilung, etwa «Mama ist für Schulaufgaben, Papa für die Gutenachtgeschichte zuständig», führt dagegen zu einer ungleichen Verteilung von Verantwortung und zu erheblichen Frustrationen, wenn sich herausstellt, dass sich ein Kind in dem Bereich querstellt, für den man zuständig ist. Außerdem gibt es Probleme, wenn ein Elternteil nicht da ist.
    Wichtig: Grundsätzlich sollte ein Kind, das mit einem Elternteil etwas aushandelt, das auch mit diesem zu Ende bringen. Doch wenn eine Meinungsverschiedenheit aus dem Ruder läuft, kann der andere dafür sorgen, dass die Sache vorankommt und sagen: «Sprich bitte normal und regle das mit deinem Vater!» Dem anderen den Rücken zu stärken heißt allerdings nicht, Partei zu ergreifen.
    Kommt es in Erziehungsfragen immer wieder zu Grundsatzdebatten, weil ein Kind Probleme macht, müssen Eltern in sich gehen. Gut möglich, dass man dann keine Erziehungs-, sondern eine Paarberatung braucht.
5 Sollen Kinder überall mitreden?
    Es soll Menschen geben, sogar Eltern, die nicht jede Äußerung aus Kindermund für eine Offenbarung halten, die sich nichts sehnlicher wünschen, als dass Kinder hin und wieder still sind. Das meint selbstverständlich nicht, dass Kinder grundsätzlich in Gegenwart von Erwachsenen den Mund halten sollten! Es ist großartig, wenn sie neugierig sind, viele Fragen stellen, sich frei und ohne Angst äußern, weil Kinder mitunter Überraschendes und Wahres zu Tage fördern, weil sie unschuldig und frei von Zynismus sind und manchmal ganz naiv an das Gute glauben. Das ist wunderbar und anrührend. Aber müssen sie deshalb überall ihren Senf dazugeben?
    Es ist richtig, dass

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