nach einem Passwort. Ben konnte sich keine Codes merken, er benutzte daher stets sein eigenes Geburtsdatum. Hoffentlich hatte er das nicht geändert!
Natürlich nicht. Rebecca rief seine Kurznachrichten auf, langsam scrollte sie nach unten, überflog dabei zahlreiche Kommunikationen zwischen Ben und seinen Klienten, mit seinen Freunden, mit ihr selbst. Die Namen Elke oder Muhlgang waren nirgends zu finden. Mist!
Hektisch spähte sie immer wieder zur Tür, aber von ihrem Verlobten war nichts zu hören.
Nach einigem Herumsuchen auf dem ihr unbekannten Gerät öffnete sie das Mail-Programm. Auch hier konnte sie keine Nachricht von der blonden Deutschen entdecken. Verflixt!
Hatte Ben etwa alle Hinweise auf den Kontakt zur Schwägerin von Markus gelöscht? Oder steckte er gar nicht hinter der Intrige? Hatte Tottenham sie angelogen, weil er Ben aus irgendeinem Grund Böses anhängen wollte?
Zweifel schlichen sich in ihre Wut. Am besten würde sie den Blackberry behutsam zurücklegen, morgen sähe sie die Sache vielleicht klarer. Immerhin hatte sie letzte Nacht nicht geschlafen, sie war unbeschreiblich müde.
Halt! Da war etwas, das ihre Aufmerksamkeit erregte. Bei einer Mail war in der Übersicht nicht der Name, sondern nur die Adresse angegeben:
[email protected] Auf einmal war sie wieder hellwach. Das war doch die Adresse, von der sie diese Bilder mit ihr und Markus erhalten hatte! D ie Mail war in ganz passablem Englisch verfasst:
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Von :
An :
Betreff : danke für die infos
hi!
habe keine antwort auf mein mail erhalten, aber es wird ihr wohl zu denken geben − das mit den bildern war jedenfalls eine gute idee von dir! ich glaube, unser plan funktioniert, die 7.000 für den privatdetektiv waren gut investiertes geld!
markus ist von den informationen über deine verlobte nicht beeindruckt, da hätte ich mir mehr reaktion erwartet, muss ich sagen. er wird mit seiner tochter in einigen tagen nach boston kommen − wir könnten etwas tun, was wir bereits in deutschland besprochen haben: markus badet für sein leben gerne nackt. wenn du sie überwachen lässt, dann kann man sicher fotos schießen von den beiden unbekleidet, falls sie gelegenheit haben, werden sie es sicher auch miteinander treiben. da wäre es doch nett, wenn die polizei sie dabei erwischen würde, was meinst du?
außerdem könnte ich die bilder von den beiden, die ich dir in deutschland gezeigt habe, auf facebook stellen − ich habe die zugangsdaten zu beiden konten. was meinst du dazu?
wir müssen das jedenfalls zeitlich perfekt koordinieren, dann könnte das gut klappen!
e lke
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Diese beiden Arschlöcher! , schimpfte Pam.
Abigail schüttel te entsetzt den Kopf und schwieg.
Rebecca sah noch die anderen E-Mails durch, aber es war keine mehr von Elke zu finden. Ben dürfte alle gelöscht haben, nur diese hier hatte er übersehen. Ein Fehler, der ihre Annahmen bestätigte. Sie scrollte noch einmal durch die Kurznachrichten, fand jedoch nichts.
Egal, das Gesehene reichte aus, um alles zu verstehen.
Rebecca öffnete noch einmal die E-Mail, schickte sie an ihre eigene Adresse weiter. Danach löschte sie die Nachricht aus dem Gesendet -Ordner, anschließend auch aus dem Gelöschte Nachrichten -Ordner.
Wieder im Bett konnte sie lange nicht schlafen.
Ben hatte von ihren nächtlichen Aktivitäten nichts bemerkt, er sc hnarchte seelenruhig neben ihr.
Wie sollte es weitergehen? Bei Ben konnte sie nicht bleiben, so viel war klar. Am liebsten hätte sie ihn sofort und sehr unsanft geweckt, um ihn mit ihren Entdeckungen zu konfrontieren.
Das bringt nichts , riet Pam. Du musst den Überraschungseffekt nutzen, am besten vor deiner Familie!
Gute Idee von der pfiffigen inneren Stimme! Abigail nickte ebenfalls, sie hatte viel zu lange zu Ben gehalten und war nun sehr enttäuscht.
70.
»Hi, Mister Rich, hier Rebecca Roseman.«
»Ah, hallo Becky! Was kann ich für Sie tun?«
»Sie haben sicher von den Turbulenzen um meine Person gehört ...«
Ihre Stimme klang wenig selbstbewusst, eigentlich hatte sie ihr Auftreten ganz anders geplant. Aber George Rich war ein alter und erfahrener Anwalt, den man nicht hinters Licht führen konnte. Außerdem mochte sie ihn, er hatte sie stets wie ein väterlicher Freund behandelt.
»Ja, da ist mir so einiges zu Ohren gekommen. Aber Sie wissen ja, Johnson