Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)
wahrnehmbar.
»Rebecca, das war doch in allen Zeitungen!«
»Die hatten Sie an diesem Abend sofort nach dem Erscheinen gelesen? Die Boulevard-Blätter?«
»Natürlich!« Er klang amüsiert.
»Sie verarschen mich!«
»Vergreifen Sie sich nicht im Ton, Rebecca!«
»Ich will jetzt sofort die Wahrheit wissen!«
»Warum lassen Sie die Sache nicht endlich bleiben? Wollen Sie noch mehr Schaden anrichten, als ohnehin schon ...«
Rebecca unterbrach ihn: »Kennt Ihre Frau eigentlich Jeanette?«
Schweigen am anderen Ende der Leitung. Peter war ein geselliger Mann und freundschaftlicher Vorgesetzter. Vor zwei Jahren hatte er bei einem Fortbildungsseminar die Grenzen der normalen Beziehung unter Berufskollegen allerdings überschritten. Jeanette war Anwältin in einer großen Rechtsabteilung eines Konzerns, gegen den Johnson & Rich immer wieder Prozesse führte. Und sie war verdammt attraktiv.
Niemand hatte davon erfahren, nur Rebecca hatte ein bisschen zu viel gesehen. Bisher hatte Johnson nichts davon gewusst.
»Was wollen Sie damit andeuten? Wollen Sie mich verleumden?«
»Das ist nicht notwendig!« Rebecca lachte trocken. »P. J., mir ist klar, dass die ganze Kanzlei über mich lacht wegen der intimen Aufnahmen. Aber die finden das mindestens genauso lustig, wenn sie erfahren, dass Sie mit der Top-Anwältin der Konkurrenz vögeln. Ihre Frau wahrscheinlich weniger!«
»Ben!«, murmelte der Seniorchef mit todernster Stimme. »Es war Ben! Aber Sie sollten wissen, dass Sie sich gerade sehr unglücklich gemacht haben!«
»Das Gegenteil ist der Fall!«
Mit einem zornigen Lächeln legte sie auf.
Ohne zu überlegen , wählte sie eine weitere Nummer.
»Tottenham, Special Investigations. Was kann ich für Sie tun?«
»Hi, Mister Tottenham, Rebecca Roseman hier. Ich habe Fragen zu dem Auftrag, den ich Ihnen vor einigen Monaten erteilt habe.«
»Roseman? Ach ja, ich erinnere mich ...«
»Haben Sie die Informationen an Ben Smith-Meyer weitergegeben?«
Er lachte: »Ich bin nicht befugt, Ihnen das zu sagen ...«
»Nicht befugt?«, schrie Rebecca aufgeregt ins Telefon. »Ich habe Sie dafür bezahlt!«
»Er ist doch Ihr Verlobter oder nicht? Das hätten Sie mir schon sagen müssen, dass ihm gegenüber Geheimhaltung zu wahren ist!«
»Als sie wenig später im Auftrag von Ben mich selbst überwachten, ist Ihnen das nicht seltsam vorgekommen? Keine Spur von Unvereinbarkeit?«
Wieder lachte er: »Ich muss meinen Lebensunterhalt verdienen, als Moralapostel wäre das schwerlich möglich. Das sollten Sie als Anwältin durchaus wissen!«
»Sie Mistkerl!«, empörte sich Rebecca. »Welche Informationen hat Ben von Ihnen erhalten? Was wollte er über Markus Amrust und mich wissen?«
»Leider bin ich nicht befugt, Ihnen das mitzuteilen!«
Dieser verdammte Parasit! , schimpfte Pam. Ohne Kohle rückt der nichts raus!
Geld? Beschissenes Geld? Das sollte nicht das Problem sein!
»Wie viel?«, flüsterte Rebecca.
»Wie bitte?«
»Wie viel wollen Sie, damit Sie mir alles sagen? Alles!«, schrie sie. »Zehntausend?«
»Überweisen Sie, dann kriegen Sie die Informationen !«
»Hören Sie mir mal zu: Sie sagen mir, was ich wissen möchte, danach erhalten Sie die Kohle. Wenn Sie diesmal nicht nach meine n Regeln spielen, kriegen Sie ein Problem. Ein Riesenproblem!«
»Schätzchen, ich glaube, Sie überschätzen da Ihre Möglichkeiten ...«
»Biff Leonard Boomer.«
»Was?«
»Ich bin am College über ein Jahr lang mit ihm ausgegangen. Er wird nicht begeistert sein, dass ich Sie kenne. Aber er wird sich für Sie interessieren. Und für Ihre Methoden!«
Natürlich kannte er Boomer. Der Department Director des FBI war in den letzten Jahren häufig im TV zu sehen gewesen. Mit unerbittlicher Härte ging er gegen kriminelle Organisationen in den USA vor, schreckte auch vor brutalen Einsätzen des SWAT-Teams nicht zurück; damit hatte er zahlreiche Erfolge gefeiert. Rebecca kannte ihn tatsächlich vom College, nur hatte sie damals nie mehr als wenige Worte mit ihm gewechselt. Boomer war ihr zutiefst unsympathisch.
Tottenham schwieg.
»Gut, wie Sie wollen. Ich lege jetzt auf!«, knurrte sie.
»Moment!«, schnitt die Stimme Tottenhams scharf durchs Telefon. »Sie kriegen Ihre Informationen! Gleich danach überweisen Sie mir das Geld. Ich habe nämlich ebenfalls Druckmittel gegen Sie in der Hand!«
Der Mann war ein harter Brocken. Der würde sich nicht einfach geschlagen geben, sondern seine Haut mit allen Mitteln verteidigen.
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