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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Knötchen oder Bläschen im Scheidenbereich.
Verklebung der Schamlippen
    Ähnlich wie bei kleinen Jungen in den ersten Lebensjahren oft eine Verklebung der Vorhaut besteht (→Vorhautverengung, S. 371 ), tritt bei etwa 2 % der Mädchen unter 6 Jahren eine Verklebung der kleinen Schamlippen (Labiensynechie ) auf.
    Diese Verklebung ist in der Regel ebenso wenig krankhaft wie bei den Jungen und löst sich fast immer von selbst, spätestens in der Pubertät durch die Hormonumstellungen. Deshalb ist eine Behandlung (mit östrogenhaltiger Creme) nur bei ausgeprägter Verklebung oder Problemen beim Wasserlassen sowie bei Entzündungen der Scheide oder der Harnwege angezeigt. Umgekehrt kann selten auch eine Scheidenentzündung (in manchen Fällen auch unbemerkt) die Schamlippen verkleben.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Suchen Sie einen Kinder- oder Frauenarzt auf: Mit speziellen Instrumenten untersucht er vorsichtig die Vagina und entnimmt evtl. mit einem Tupfer Abstriche. Oft reichen die äußere Pflege mit einer Heilsalbe (z. B. mit Ringelblume) und 2- bis 3-mal täglich 10-minütige Sitzbäder mit desinfizierenden Substanzen (z. B. Betaisodona). Auch Kamille, Ringelblume, Eichenrinde oder Zaubernuss sind keimtötend und entzündungshemmend und werden als Tee oder fertige Extrakte aus der Apotheke für ein Sitzbad eingesetzt. Die Haut sollte nach dem Baden vorsichtig trocken getupft werden. Manchmal sind Antibiotika, pilzhemmende Mittel (Salbe, Zäpfchen) bzw. eine östrogenhaltige Salbe nötig.
    AUS DEM ALLTAG
    Soll ich meine Tochter gegen Gebärmutterhalskrebs impfen lassen?
    Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren eine HPV-Impfung (Gardasil® bzw. Cervarix®). Von diesen humanen Papillomaviren (HPV) existieren über 100 Typen, 16 scheinen bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt zu sein. Die Impfung verhindert die Infektion mit vier dieser Typen (HPV-6, 11, 16 und 18), die mit 70 % der Krebsarten der Gebärmutter in Zusammenhang gebracht werden. Aber: Möglicherweise verändern jedoch nicht diese Papillomaviren die Schleimhaut und führen zu Krebs, sondern sie zeigen die aufgrund anderer, noch unbekannter Ursachen veränderten Zellen nur an. [ 161 ]
    »Die erste Impfung gegen Krebs« – diese Aussage klingt fantastisch. Die Impfung wurde in Windeseile zugelassen und von der STIKO in den Impfkalender übernommen. Doch offene Fragen und Kritikpunkte gibt es viele: [ 162 ]
Zulassung: Warum erfolgte diese so schnell? Zum Zeitpunkt der Zulassung waren viele der Studien noch nicht einmal abgeschlossen oder basierten nur auf Ergebnissen der Prototypen.
Wirkung: Ob Krebs wirklich verhindert werden kann, ist bisher nicht eindeutig. Die Wirksamkeit wird bei den Studien nicht daran gemessen, ob viele Jahre später Krebs auftritt, sondern inwieweit sich die Schleimhautveränderungen zurückbilden. Je nach Grad (1–3) entwickelt sich eher Krebs, muss aber nicht. [ 163 ] Unklar ist auch, wie häufig die Impfung aufgefrischt werden muss.
Verträglichkeit: In den USA wurden seit 2006 Tausende, z.T. schwere Nebenwirkungen und 11 Todesfälle gemeldet, bei denen ein Zusammenhang mit der Impfung vermutet wird. Daneben enthält der Impfstoff (wie die meisten anderen) als Zusatzstoff Aluminiumhydroxid, das möglicherweise Störungen, z. B. der Gelenke oder des Gehirns, auslöst.
Gefahren: Ungeklärt ist, ob die entstehende »Lücke« auf der Schleimhaut von anderen, gefährlicheren Viren besiedelt wird. Möglicherweise verzichten Mädchen auf die Krebsvorsorge, benutzen seltener Kondome, die Krebsrate steigt evtl. an. Umgekehrt stellt sich die Frage, ob bei regelmäßigen Untersuchungen zur Früherkennung die Impfung überhaupt nötig ist, denn Krebsvorstufen lassen sich bei der gynäkologischen Vorsorge recht sicher erkennen und durch Entnahme der kranken Schleimhaut wirksam behandeln.
Kosten: Der Impfstoff gehört zu den teuersten überhaupt.
Positiv: Möglicherweise kann die Impfung auch andere, durch HP-Viren verursachte Krebsarten (z. B. im Mund-Rachen-Raum) verhindern.
    Trägt Ihr Mädchen noch Windeln, lassen Sie es möglichst oft ohne herumkrabbeln oderlaufen und wechseln sie diese häufig. Tauschen Sie täglich Waschlappen und Handtuch aus.
    Erklären Sie Ihrem Kind, wie es sich richtig den Po (von vorn nach hinten) abwischt und – wenn es älter ist – dass es auf Intimsprays, Slipeinlagen und enge Synthetikunterwäsche besser verzichten

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