Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
Vom Netzwerk:
allem durch Tröpfchen in der Atemluft, selten auch über Wunden, Lebensmittel und Wasser übertragen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kinderkrankheiten kann man mehrmals erkranken: Es gibt mehrere Arten von Scharlachbakterien und die Behandlung mit Antibiotika verhindert, dass der Körper schützende Antikörper bildet. Allerdings trägt fast jeder Zehnte die Keime auf seinen Schleimhäuten in Nase und Rachen, ohne Beschwerden zu entwickeln. [ 160 ] Also wird nicht jedes angesteckte Kind krank und Gesunde tragen den Keim unbemerkt weiter.
    Eine Schutzimpfung gegen Scharlach existiert nicht. Die Beschwerden werden durch die von den Bakterien erzeugten Gifte ausgelöst und beginnen etwa 3–5 Tage nach der Ansteckung.
Komplikationen
    Die Familie der Streptokokkenbakterien, die Halsentzündungen hervorruft, ist recht groß. Nur eine kleine Untergruppe davon produziert ein bestimmtes Gift und verursacht damit Scharlach mit seinen typischen Symptomen.
    Die möglichen Komplikationen sind jedoch die gleichen wie bei den anderen Streptokokkeninfektionen: Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen, eitrige Ab kapselungen (→ Abszesse, S. 53 ) oder Lungenentzündungen. Das gefährliche Überschwemmen der Blutbahn mit Bakteriengiften kommt heuteeher selten vor. Manchmal richten sich die Antikörper, die der Organismus vor allem gegen die Scharlach-Streptokokken bildet, auch gegen körpereigenes Gewebe, was einige Wochen später zu Nierenentzündungen (→  S. 295 ), Gelenkentzündungen (rheumatisches Fieber) und Entzündungen des Herzmuskels führen kann - unter Antibiotikatherapie allerdings heute in Europa nur noch sehr selten.
    HAUPTSYMPTOME
    Himbeerzunge und Sandpapier
Zuerst treten plötzlich hohes Fieber, Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden und gelegentlich Kopfschmerzen auf; manchmal erbricht das Kind. Der Rachen und die Mandeln sind gerötet und zeigen evtl. gelb-weiße Stippchen, die Halslymphknoten sind geschwollen.
Die Zunge ist zunächst weißlich belegt, verfärbt sich dann glänzend rot und die Geschmacksknospen treten hervor (Himbeerzunge).
Am 2.–3. Tag sinkt das Fieber. Gleichzeitig beginnt ein Hautausschlag in der Leistengegend und im Bereich der Achseln, der sich über den gesamten Körper ausbreitet und in der Regel nicht juckt. Er besteht aus kleinen roten, dicht stehenden, rauen Pünktchen; die Haut fühlt sich dadurch an wie Sandpapier. Die Mund-Kinn-Partie bleibt frei (»Milchbart«).
Nach 2 Wochen schuppt sich die Haut und löst sich schmerzlos v. a. an Händen und Füßen ab, insbesondere, wenn keine Antibiotika gegeben wurden.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Suchen Sie den Arzt auf – er stellt die Diagnose anhand der typischen Symptome; bei unklaren Verläufen hilft ein Rachenabstrich - Ein Streptokokken-Schnelltest liefert sofort ein Ergebnis, eine genauere Keimanalyse erfolgt über eine Bakterienkultur im Labor. Bei komplizierten Verläufen schließt nach 2–4 Wochen eine Urinuntersuchung eine Nierenentzündung aus.
    Ihr Kind sollte wegen des Fiebers einige Tage Bettruhe einhalten und viel trinken. Probieren Sie aus, ob es warme oder kühle Getränke bevorzugt. Aufgrund der Halsschmerzen ist flüssige Nahrung am besten geeignet – bieten Sie Ihrem Kind Brühe, Suppe oder dickflüssige Gemüsesäfte an. Ihr Kind könnte sich angesteckt haben? Dann sollte es kein Eis essen, da Kälte eine Erkrankung begünstigt. Aus dem gleichen Grund besteht nach Ausbruch für 4 Wochen Eisverbot.
Heilpflanzen, Wasser & Wickel
    Die Beschwerden der Rachenentzündung lindern Sie wie auf →  S. 164 beschrieben. Kamillentee und Salbeitee hemmen die Ausbreitung der Keime, Kamille schützt zusätzlich die Schleimhaut, Salbei hilft gegen die Halsschmerzen. Übergießen Sie 2 Teelöffel Kamillenblüten oder Salbeiblätter mit 1/4 l kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee zugedeckt ziehen und seihen Sie ihn nach 10 Minuten ab. Mit dem Kamillentee sollte Ihr Kind stündlich gurgeln, mit dem Salbeitee 3-mal taglich. Es schadet auch nichts, wenn es den Tee anschließend hinunterschluckt.
    Halswickel (→  S. 383 ) beschleunigen das Abschwellen der gereizten Rachenmandeln und helfen gegen die Halsschmerzen. Zitrone und Quark wirken abschwellend, kühlend und entgiftend. Ist Ihrem Kind Wärme angenehmer, probieren Sie einen Kartoffelwickel.
    Bei Scharlach verfärbt sich die Zunge glänzend rot und die Geschmacksknospen treten hervor – wie bei einer Himbeere
Homöopathie
    Kinderärzte empfehlen immer eine

Weitere Kostenlose Bücher