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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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    Alle anderen Formen sollten vom Kinderarzt abgeklärt werden. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Möglicherweise sind konsequente krankengymnastische Übungen angezeigt; selten ist eine Operation nötig.

Schielen
    Andere Bezeichnung: Strabismus
    In Deutschland schielt etwa jedes zwanzigste Kind. Schielen kann ohne frühzeitige therapeutische Maßnahmen zu einer Sehschwäche führen.
    Beim Schielen sind die beiden Augenachsen beim Blick in die Ferne nicht parallel gestellt, sondern weisen in verschiedene Richtungen; beim Nahblick weichen eines oder beide Augen von der beabsichtigten Blickrichtung ab. In den ersten sechs Lebensmonaten ist der hin und wieder auftretende »Silberblick « normal und Folge der am Anfang fehlenden Koordinationsfähigkeit oder oft vorhandenen Weitsichtigkeit (→Sehstörungen, S. 349 ). Besteht das Schielen danach weiter, sind unumkehrbare, lebenslange Beeinträchtigungen möglich: Das betroffene Auge sieht schlechter, das räumliche Sehen ist eingeschränkt oder wird gar nicht erst erlernt. Da Schielen zu Doppelbildern führt, schaltet des Gehirn das schielende Auge quasi ab, wodurch es – wie nicht eingesetzte Muskeln – verlernt zu arbeiten. [ 165 ] Dieser Verlust der Sehkraft eines eigentlich funktionstüchtigen Auges wird auch als Amblyopie bezeichnet und ist nicht durch eine Brille ausgleichbar.
    Neben erblichen Faktoren kommen andere Augenfehler (Begleitschielen) oder Augenmuskellähmungen (Lähmungsschielen) vor; nicht immer wird eine Ursache gefunden.
    HAUPTSYMPTOME
    Nur eines meiner Augen guckt dich gerade an
Ein Auge weicht ab, meist nach innen; manchmal auch abwechselnd mit dem anderen Auge oder nur, wenn das Kind müde oder belastet ist (latentes Schielen). Ein leichter Silberblick (Minimalschielen) fällt manchen Eltern erst auf, wenn sie Fotos von ihrem Kind anschauen – oft ist nur eines der beiden Augen durch Blitzlicht rot gefärbt. Diesen Effekt nutzt der Kinderarzt bei einem Durchleuchtungstest mit dem Augenspiegel (Brückner-Test).
Scheinbares Schielen bei Säuglingen wird durch einen breiten Nasenrücken verursacht, an dem die Kinder vorbeischauen müssen. Es wird auch als Pseudostrabismus bezeichnet.
Manche Kinder klagen über Kopfschmerzen, Schwindelgefühl oder das Sehen von Doppelbildern, andere halten ihren Kopf schief, kneifen ständig ein Auge zu oder sind einfach nur ungeschickt. Letzteres sollte immer auch den Verdacht auf eine Sehstörung lenken.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Schielt Ihr Baby ständig und vorwiegend mit einem Auge oder nach einem Vierteljahr hin und wieder, ist eine fachärztliche Untersuchung angeraten. Gehört es zu einer Risikogruppe (Schielen oder Hornhautverkrümmung eines oder beider Elternteile oder eines der Geschwister, Frühgeborenes, Sauerstoffmangel während der Geburt), ist bis zum Ende des 1. Lebensjahres eine spezielle (orthoptische) Schieluntersuchung nötig. Wird innerhalb der ersten beiden Lebensjahre mit einer Schielbehandlung begonnen, erreichenacht von zehn betroffenen Kindern die volle Sehschärfe; im Alter von 6 Jahren dagegen nur noch zwei von zehn.
    Liegt ein Brechungsfehler zugrunde, gibt sich das Schielen meist durch dessen Ausgleich mittels Brille. Kann das Schielen so nicht korrigiert werden, droht eine Amblyopie und damit der Verlust der räumlichen Sehfähigkeit. Hier wird das schwächere Auge konsequent (und leider meist über mehrere Jahre!) trainiert. Dazu werden die Augen abwechselnd (damit auch das gesunde seine Sehkraft nicht einbüßt) nach einem bestimmten Schema mit einem speziellen Pflaster abgeklebt (Okklusionsbehandlung ). Bei ausgeprägtem und nicht durch Übungen zu behebendem Schielen wird evtl. eine Schieloperation durchgeführt, bei der die Augenmuskeln verkürzt oder anders eingepflanzt werden. So bleibt die Sehfähigkeit der beiden Augen erhalten, die Fähigkeit des dreidimensionalen Sehens jedoch nicht immer.

Schilddrüsenerkrankungen
    Die in der Schilddrüse produzierten Hormone beeinflussen fast jeden Prozess in unserem Organismus. Hormonmangel oder -überfluss stören die kindliche Entwicklung massiv.
Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose )
    Zur Herstellung des Hormons Thyroxin braucht die Schilddrüse Jod. Ist davon nicht genug vorhanden, vermehrt der Körper das Schilddrüsengewebe: Ein tast- und sichtbarer Kropf entsteht (Jodmangelstruma ). Wenn die Mutter während der Schwangerschaft nicht ausreichend Jod zu sich nimmt, entwickelt sich dieser bereits

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