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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Schwangerschaft
    Etwa 60 % aller Frauen im gebärfähigen Alter hatten bereits vor einer Schwangerschaft Kontakt zu dem Virus, die übrigen besitzen keinen Immunschutz gegenüber den Ringelröteln-Erregern.
    Infiziert sich eine Frau während der Schwangerschaft zum ersten Mal mit dem Virus, ist das zu jedem Zeitpunkt für das Ungeborene gefährlich. Mögliche Folge ist vor allem eine schwere Blutarmut mit Wassereinlagerungen in verschiedenen Organen, schlimmstenfalls der Tod des Kindes. Man schätzt, dass sich etwa jede 400. Schwangere infiziert und dann in einem Drittel der Fälle das Ungeborene. Deshalb sollten Frauen mit einem erhöhten Infektionsrisiko (z. B. Kindergärtnerinnen) vor einer Schwangerschaft ihren Antikörperstatus im Blut überprüfen. Infizierte Schwangere werden mittels Ultraschall überwächt.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Die meisten Kinder sind wenig oder gar nicht beeintrachtigt. Treten Gelenkbeschwerden auf, ist Bettruhe empfehlenswert. Juckreiz wird wie bei Windpocken (→  S. 390 ) behandelt. Wenn sich der Ausschlag zeigt, ist die Ansteckungsgefahr bereits vorüber. Deshalb darf Ihr Kind – wenn es sich gut fühlt – auch wieder in Kindergarten oder Schule gehen.

Röteln
    Andere Bezeichnung: Rubella
    Röteln werden von Viren übertragen, treten vor allem bei Schulkindern auf und sind meist harmlos. Eine Erstinfektion während der Schwangerschaft kann allerdings das Ungeborene schädigen.
    Die Rötelnviren werden durch Tröpfchen in der Atemluft übertragen. Die Krankheit bricht etwa 2–3 Wochen nach der Ansteckung aus, doch nur ein Drittel bis die Hälfte der Infizierten entwickelt auch Krankheitssymptome. Röteln bekommt man gewöhnlich nur einmal im Leben. Ansteckungsgefahr besteht ungefähr eine Woche nach der Ansteckung bis zehn Tage nach Beginn des Hautausschlags.
Komplikationen
    Gelenkbeschwerden oder eine Entzündung von Gehirn (→  S. 152 ) oder den Hirnhäuten (→  S. 186 ) sind glücklicherweise sehr selten und heilen auch meist folgenlos aus.
    HAUPTSYMPTOME
    Geschwollene Halslymphknoten und kleine rosa Flecken
2–3 Wochen nach der Ansteckung kommt es zu Kopf- und Gliederschmerzen, Mattigkeit, leichtem Fieber. Die Lymphknoten vor allem hinter den Ohren sind geschwollen und etwas schmerzhaft.
Kurz darauf entwickelt sich ein rosafarbener Hautausschlag, der an den Ohren beginnt und sich innerhalb von 24 Stunden nach unten über den gesamten Körper ausbreitet. Er besteht aus zahlreichen, stecknadelkopfgroßen Flecken, die nicht zusammenfließen, sondern einzeln nebeneinander stehen.
Der Ausschlag juckt meist nicht und bildet sich innerhalb weniger Tage so zurück, wie er gekommen ist.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Die meisten Kinder sind wenig beeinträchtigt. Bei Gelenkbeschwerden oder Fieber empfiehlt sich kurzzeitige Bettruhe. Unterstützend helfen auch über 3 Tage Eupatorium purp. D12 oder – alternativ – das Schüßler-Salz Nr. 3 Ferrum phosphoricum (1 Tab. viertelstündlich über 2–3 Tage). Gegen schmerzende Lymphknoten helfen warme Quarkwickel und das Schüßler-Salz Nr. 1 Calcium fluoratum.
    Um ungeschützte Schwangere nicht anzustecken, sollte Ihr Kind 2 Wochen lang nicht in öffentliche Einrichtungen wie Geschäfte, Kindergarten und Schule gehen.
    HÄTTEN SIE’S GEWUSST?
    Impfung gegen Röteln
    Gegen Röteln kann man impfen. Das soll Mädchen davor schützen, sich später während einer Schwangerschaft erstmalig mit Röteln zu infizieren. Grund ist, dass die Viren beim Ungeborenen schwere Schäden hervorrufen können, v. a. wenn sich die Mutter während der ersten drei Schwangerschaftsmonate infiziert. Zu dieser »Rötelnembryopathie« gehören geistige Behinderung, Schäden von Gehör und Auge und Herzfehler.
    Schwangere merken oft nicht, dass sie sich angesteckt haben, deshalb wird zu Beginn der Schwangerschaft im Blut immer der Antikörperstatus untersucht. Fehlen Antikörper, ist besondere Vorsicht geboten. Bei Kontakt zu Rötelnkranken wird in den ersten Tagen danach eine passive Impfung durchgeführt und so das Ungeborene geschützt. Eine Ansteckung des Kindes stellt man mittels Blut- und Fruchtwasseruntersuchungen fest.

Scharlach
    Andere Bezeichnung: Scarlatina
    Scharlach ist eine durch Bakterien übertragene, häufige Infektionskrankheit. Sie tritt vor allem in der kälteren Jahreszeit und bei Kindern zwischen dem 3. und 8. Lebensjahr auf.
    Die Erreger gehören zu der Gruppe der Streptokokken und werden – bei engem Kontakt – vor

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