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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Stuhl dann sehr klebrig, empfiehlt sich weniger Zuckerhaltiges.
    Leiten Sie Ihr Kind zum regelmäßigen Toilettengang an (z. B. kurze Zeit nach den Hauptmahlzeiten ); achten Sie darauf, dass es dabei bequem sitzt (kleine Kinder sollten ihre Füße auf eine Bank stellen und einen Sitzverkleinerer haben, →Abb. S. 370 ) und dass es ausreichend Zeit für sein großes Geschäft hat. Ältere Kinder können den Stuhlgang protokollieren (z. B. ein Klebebild für jeden großen Erfolg ) – so lassen sich der Verlauf besser verfolgen und die Therapie steuern.
    Achten Sie auf ausreichende Bewegung und Entspannung – gegen Bauchschmerzen und zur Anregung der Darmtätigkeit dient eine sanfte Bauchmassage (→Massagen, S. 262 ). Falls der harte Stuhl schmerzhafte Einrisse im Bereich des Schließmuskels verursacht, hilft das Einreiben mit Hamamelissalbe (mehrmals täglich ) oder auch der Einsatz von Zäpfchen gegen Hämorrhoiden, die ein lokales Schmerzmittel enthalten.
Heilpflanzen, Wasser & Wickel
    Trockenobst Insbesondere Pflaumen und Feigen ziehen Wasser in den Darm. Außerdem enthalten sie viele Mineralstoffe undVitamine, und sie werden wegen ihrer Süße von Kindern meist gemocht. Weichen Sie z. B. 3 Backpflaumen oder Trockenfeigen über Nacht in kaltem Wasser ein und lassen Ihr Kind am nächsten Morgen das Obst essen und das Wasser trinken (über mehrere Wochen ). Alternativ können Sie auch Pflaumensaft geben – der ist sogar für kleine Kinder geeignet (tgl. 1 EL pro Lebensjahr ). Zirkulin Früchtewürfel ® helfen gut bei »Reiseverstopfung«. Sie enthalten Trockenobst, Milchzucker und Tamarinde, sind aber nicht zu verwechseln mit anderen Früchtewürfeln, die Abführmittel enthalten und nicht für Kinder geeignet sind. Abführend wirkt übrigens auch gekochter (nicht roher!) Apfel.
    Eine Sitzhaltung, bei der der Beckenboden entspannt ist (Kindertoilettenbrille, Fußbank ), erleichtert den Stuhlgang
    Rohes Sauerkraut und Olivenöl Dies sind die Klassiker, um die Stuhlbeschaffenheit zu regulieren und sie besitzen zudem noch einige wertvolle Inhaltsstoffe.
    Leinsamen entfaltet seine Wirkung durch sein enormes Quellvermögen, dehnt damit den Darm und regt so dessen Entleerung an. Außerdem bildet die Pflanze einen schützenden Film auf der Schleimhaut, wodurch der Stuhl besser »rutscht«. Wichtig: Wie alle Füll- und Quellstoffdrogen (neben Lein- auch Flohsamen und Ballaststoffe wie Kleie ) setzt die Wirkung nur bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr ein, sonst wird die Verstopfung sogar verschlimmert. Als Faustregel gilt: 1 Teil Pflanze braucht 10 Teile Wasser (z. B. 150 ml Wasser für 1 EL Leinsamen ). Kaufen Sie »aufgebrochenen« Leinsamen mit einer guten Quelleigenschaft (»Quellzahl« 5 oder größer ), z. B. die Produkte von Linusit® im Reformhaus. Als Dosierung sind 2- bis 3-mal tgl. zwischen den Mahlzeiten folgende Mengen empfohlen: 2–4 g (1 TL ) bei Kindern von 1–4 Jahren, 3–6 g (1,5 TL ) bei Kindern von 4–10 Jahren, danach 6–10 g (1 kleiner EL ).
    Milchzucker (Laktose ) hält Wasser im Darm und macht den Stuhl dadurch weicher. Sicherer hilft sein künstlich hergestellter Verwandter Laktulose , der zudem nicht aus dem Darm in den Körper aufgenommen und einfach wieder ausgeschieden wird. Es kann aber hier zu unangenehmen Blähungen mit Bauchschmerzen kommen – dann sollten Sie die Dosis reduzieren oder ganz absetzen.
Und sonst
    Besprechen Sie das Vorgehen mit Ihrem Kinderarzt. Besteht die Verstopfung bereits seit geraumer Zeit, muss die Behandlung möglicherweise mit einer Darmentleerung eingeleitet werden. Dazu können Abführmittel (Laxanzien ) zum Trinken oder als Tablette und/oder einen Darmeinlauf mit Kamillentee, einer physiologischen Kochsalzlösung oder speziellen Abführzäpfchen angezeigt sein. Anschließend kommen die Weichmacher zum Einsatz – neben der oben genannten Laktulose auch Movicol® oder Paraffinöl. Diese Medikamente werden nicht in fester Dosierung, sondern so flexibel genommen, dass der Stuhl weich bleibt. Ihr Kinderarzt wird Sie anleiten, die Behandlung kann Monate dauern. Die Mikrobiologische Therapie unterstützt die Behandlung mit regelmäßiger Einnahme von Milchsäurebakterien (z. B. Symbiolact® comp. ½–1 Beutel tgl. über 2–3 Monate ).

Vorhautverengung, Vorhautentzündung
    Bei kleinen Jungen umschließt die Vorhaut die Penisspitze. Fast immer bildet sich die natürliche Verklebung der Vorhaut mit der Eichel in den ersten Lebensjahren von selbst zurück.

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