Kinderkrankheiten von A–Z
Die Hornschicht schützt die Viren, Salizylsäure zum Auftragen oder als Pflaster (rezeptfrei in der Apotheke erhältlich ) löst sie auf: Pflaster aufbringen, gut festkleben und 3 Tage belassen, dann in einem Schmierseifebad ablösen und vorsichtig mit Hornhauthobel die Hornhaut abtragen. Flach- oder Dellwarzen lassen sich oberflächlich mit Tretinoin, einem Vitamin-A-Säure-Abkömmling zum Auftragen (1- bis 2-mal tgl. für 4–6 Wochen ) schälen.
Die Vermehrung hemmen 5-Fluorouracil wird sonst in der Krebstherapie eingesetzt, hat aber beim lokalen Auftragen (2- bis 3-mal tgl. über mehrere Wochen ) keine Nebenwirkungen und hemmt die Virusvermehrung. Alternativ hilft Podophyllin, ein Harz der Berberitze (als 0,5 %ige Lösung 2-mal tgl. über 3 Tage auftragen, dann 4 Tage Pause; das Ganze 2- bis 5-mal wiederholen ).
Operative Behandlung Kälte- (Stickstoff-), Laser- oder andere operative Therapien kommen bei Kindern nur in Ausnahmefällen zum Einsatz, da sie unangenehm sind und Narben hinterlassen können. Ausnahme ist ein Vereisungsstift zur Selbstbehandlung, der allerdings nur bei älteren Kindern, einzelnen Warzen und nicht im Gesicht angewendet werden sollte. Bei Dellwarzen erfolgt das Abtragen mit einer stumpfen Pinzette, ggf. nach vorheriger Anwendung einer betäubenden Salbe.
Heilpflanzen
Pflanzen sind von alters her beim Kampf gegen Warzen sehr beliebt – einige entfalten lokal ihre Wirkung, andere stimulieren das Immunsystem, z. B. Sonnenhut.
Hemmung der Zellvermehrung Schöllkraut wird bereits seit der Antike eingesetzt, nicht umsonst heißt es auch Warzenkraut. Der frische Saft aus dem Stängel wird über 4 Wochen 2-mal tgl. auf die Warzen aufgetupft (aber wirklich nur dorthin – er ist giftig und reizt gesunde Haut ). Für den Winter können Sie sich auch selbst eine Tinktur herstellen (1 Teil klein geschnittenes Schöllkraut mit 5 Teilen 40 %igem Alkohol ansetzen und nach 3 Wochen durchseihen ). Thuja (Lebensbaum ) wird bei den nordamerikanischen Ureinwohnern seit langem als Heilpflanze geschätzt. Es hemmt die Vermehrung der Viren und stimuliert das Immunsystem. Es wird als Tinktur auf die Warzen gepinselt oder als Salbe aufgetragen. Von beiden Pflanzen sind in der Apotheke fertige Zubereitungen erhältlich.
Erfahrungsheilkunde Knoblauch soll die Warzenviren hemmen. Dazu brauchen Sie (und Ihr Kind ) allerdings etwas Geduld und eine unempfindliche Nase: Legen Sie jeden Morgen und Abend eine frische, dünne Knoblauchscheibe auf die Warzen und befestigen Sie diese mit Pflaster.
Homöopathie
Gewöhnliche Warzen: Thuja D12
Dellwarzen: Ferrum picrinicum D6
Dornwarzen: Sepia D12 oder Antimonium crudum D12
Flachwarzen: Dulcamara D12
Vorbeugung
Gegen neuen Warzenbefall sollte Ihr Kind Kratzen vermeiden. Hat es häufig kalte Füße, hilft regelmäßig ein warmes Fußbad. Neigt Ihr Kind dazu, sich Warzen »einzufangen« oder hat es bereits Dornwarzen, sollte es in Schwimmbad und Turnhalle nicht barfuß laufen. Dellwarzen werden durch direkten Körperkontakt mit den Warzen oder dem beim Kratzen austretenden Sekret über die Finger übertragen.
Wasser & Wickel – die Klassiker
Ob Wassertreten, Güsse oder feuchte Wickel – Wasserspiele machen Ihrem Kind Spaß, wenn Sie ihm bei der Mitarbeit etwas Gestaltungsspielraum lassen.
Wasseranwendungen werden in Deutschland meist mit dem Pfarrer Sebastian Kneipp in Verbindung gebracht, der sie vor ca. 150 Jahren als Kneipp-Anwendungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machte.
Was Wasser & Wickel bewirken
Welche Wasseranwendung Sie auch wählen, alle Methoden haben grundsätzlich das gleiche Wirkprinzip – der Temperaturunterschied zwischen Körper und Wasser, Wickel oder Kompresse ist der wesentliche Reiz, auf den unser Körper reagiert:
Kalte Anwendungen mildern Schmerzen, hemmen Entzündungen und verringern Schwellungen des Gewebes. Sie reizen stark und werden deshalb oft nur für kurze Zeit eingesetzt, außerdem erwärmen sich kühle Wickel oder Kompressen schnell durch die Körpertemperatur. Bei zu langer Anwendungsdauer sind reflexartige Durchblutungsstörungen und Muskelverspannungen selbst in nicht direkt behandelten Körperpartien möglich. Kalte Güsse, Bäder oder Wickel sollten eine Temperatur von 14–18 °C haben; das entspricht kaltem Wasser aus dem Wasserhahn. Bei kleinen Kindern wird kein kaltes, sondern nur kühles Wasser verwendet, für Güsse und Bäder empfiehlt sich, dass die Temperatur 5 bis 10 Grad unter der Körpertemperatur
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