Kinderkrankheiten von A–Z
feuchten Sie es an. Rollen Sie das Innentuch von beiden Seiten auf und wickeln Sie es gleichmäßig auf dem gewünschten Körperteil wieder ab oder – einfacher – legen Sie es einfach auf. Nun schlagen Sie das (Zwischen- und) Außentuch herum und fixieren es.
Windelausschlag
Andere Bezeichnungen: Windeldermatitis, wunder Po
Fast alle Eltern kennen die Situation: Das Baby weint beim Wickeln, der zarte Po ist wund und rot, man traut sich kaum, die betroffene Region zu reinigen. Die richtige Pflege setzt dem Spuk glücklicherweise meist nach wenigen Tagen ein Ende.
Feuchte Windeln weichen die Haut auf, Urin und Stuhl reizen sie zusätzlich. Kein Wunder also, dass zarte Babyhaut schnell aus dem Gleichgewicht gerät. Gesellt sich dann noch eine veränderte Stuhlbeschaffenheit – beispielsweise nach einer Nahrungsumstellung (v. a. Zufüttern von Obst), durch Durchfall oder eine Infektion – dazu, bilden sich schnell gerötete, entzündete Stellen. Ist die Schutzfunktion erst einmal geschwächt, richten sich auch Pilze und Bakterien leichter häuslich ein, und im abgeschlossenen »Feuchtbiotop« einer eingenässten Windel finden sie dafür beste Bedingungen vor.
HAUPTSYMPTOME
Aua, mein Po beißt!
Einfaches Wundsein: Die Haut im Windelbereich ist gerötet – zu Beginn meist um den After herum, dann auch am Damm und an den Genitalien. Die wunden Stellen grenzen sich undeutlich von der Umgebung ab. Durch die schmerzhafte Hautreizung können offene, nässende Stellen entstehen.
Pilzinfektion: Zusätzlich bilden sich hier Pusteln, Knötchen und Schuppen, die sich evtl. über den – oft geschwollenen – Windelbereich hinaus ausdehnen, sowie starker Juckreiz.
Bakterielle Infektion: Die Pickel werden größer und sind von einem dunkelroten Hof umgeben. Eventuell bildet sich Eiter und es lagern sich gelbliche Krusten auf. Bei einem schweren Infekt ist das Allgemeinbefinden beeinträchtigt und die Temperatur erhöht.
Was Sie für Ihr Kind tun können
Nur selten wird ein Arztbesuch nötig sein, in den meisten Fällen können Sie durch intensive Popflege die Rötungen zum Abklingen bringen. Bessern sich die Symptome nicht innerhalb von 3–4 Tagen, sind Sie sich unsicher, ob eine Pilzinfektion (→ S. 302 ) vorliegt, oder fühlt sich Ihr Kind unwohl, suchen Sie einen Arzt auf. Pilze oder Bakterien werden mit speziellen Cremes oder sogar Tabletten behandelt.
Windeln und Säubern
Wichtigste Maßnahme ist häufiges Windelwechseln: mindestens nach jeder Mahlzeit und sofort bei Stuhlgang. Lassen Sie Ihr Baby möglichst lange in einem warmen Raum auf einer Decke oder unter einer Wärmelampe nackt strampeln – Luft ist das beste Heilmittel und eine gute Gelegenheit, Ihrem Liebling gleich ein paar Streicheleinheiten auf nackter Haut angedeihen zu lassen.
Übrigens sind Stoffwindeln beim Feuchtigkeitsaufsaugen den Einmalwindeln nicht überlegen. Allerdings reagieren manche Kin der empfindlich auf bestimmte Marken, probieren Sie dann einfach mal, ob sich nach einem Wechsel die Symptome bessern. Wickeln Sie eher locker – so kann noch Luft in die »feuchte Kammer« schlüpfen.
Beim einfachen Wundsein nehmen Sie entweder einen weichen Waschlappen mit Wasser oder Ölpflegetücher bzw. Zinköl. Öl ist allerdings weniger geeignet, wenn sich eine Pilzinfektion aufgepfropft hat. Probieren Sie am besten aus, was Ihrem Kind guttut. Die Haut wird anschließend gut abgetrocknet (die Hautfalten nicht vergessen!) – nicht durch Reiben, sondern Tupfen. Als Alternative bietet sich Trockenföhnen auf niedriger Stufe an. Allerdings müssen Sie aufpassen: Kleine Jungen reagieren schon mal mit Wasserlassen in hohem Bogen – gelangt der Urin in den Föhn, ist ein lebensgefährlicher Stromunfall möglich. Halten Sie deshalb den Föhn weit genug entfernt (40–50 cm) und seitlich. Decken Sie den Penis während des Föhnens mit einem trockenen Tuch ab.
Heilpflanzen, Wasser & Wickel
Ihr Baby mag Wasser? Dann baden Sie doch nach dem Reinigen seinen Po in warmem Kamillen- oder Schafgarbentee. Beide Pflanzen wirken entzündungshemmend. Übergießen Sie 1 EL Kamillenblüten oder 1 TL Schafgarbenkraut (oder eine entsprechende Mischung) jeweils mit 250 ml kochendem Wasser und lassen das Ganze 10 Min. zugedeckt ziehen. Auch warme Sitzbäder mit zusammenziehenden Substanzen wie Eichenrinde (2 gehäufte EL in 11 kaltem Wasser 12 Std. ziehen lassen, dann 30 Min. auskochen und absieben; einen Schuss zum Badewasser geben) beschleunigen die Heilung. Einen
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