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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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was zu Fieberträumen, mitunter aber auch zu Halluzinationen und – bei besonders empfänglichen Kindern – zu Fieberkrämpfen (→  S. 285 ) führen kann.
Fieberplateau und -abfall: Wenn der Sollwert erreicht ist, gibt der Körper kontinuierlich Wärme über die Haut ab: Arme und Beine sind gut durchblutet und warm, der Kopf heiß, das Kind schwitzt. Durch den Flüssigkeitsverlust ist die Zunge trocken und belegt und die Urinmenge reduziert, das Kind hat trockene Lippen und Durst und es ist unruhig.
Müdigkeit und Unwohlsein: Diese sind wohl auch beabsichtigt, damit das Kind freiwillig im Bett bleibt und so dem Körper mehr Energie für sein Abwehrprogramm zur Verfügung steht.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Die Höhe des Fiebers lässt keine Rückschlüsse auf die Schwere der Krankheit zu – so treten beim harmlosen Dreitagefieber oft weitaus höhere Temperaturen auf als bei einer lebensgefährlichen Gehirnentzündung oder Blutvergiftung. Als Faustregeln, wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten, gelten:
Ihr Baby hat im 1. Lebenshalbjahr Temperaturen über 38 °C oder im 2. Lebenshalbjahr über 38,5 °C.
Ihr Kind hat bis zum 4. Geburtstag eine Temperatur über 39 °C ohne erkennbare Ursache.
Ihr Kind trinkt nicht mehr oder das Fieber führt zu anhaltender Müdigkeit und Schwäche.
Hohes Fieber lässt sich nicht innerhalb von einem Tag senken, Halluzinationen bleiben nach der Fiebersenkung bestehen oder Fieber hält trotz vom Arzt verschriebener Antibiotika an.
Fieber kehrt nach einigen Tagen wieder – eine ernstere Ursache muss ausgeschlossen werden, selbst wenn die Temperatur nur leicht erhöht ist.
Ansonsten machen Sie die Konsultation eines Arztes vor allem von den weiteren Krankheitszeichen abhängig.
    Fiebermessen unter dem Arm ist recht ungenau, besser ist das Messen im Po
Allgemeine Tipps
    Greifen Sie nicht bei jeder Temperaturerhöhung direkt zum Fieberzäpfchen. Strengt es Ihr Kind nicht zu sehr an, lassen Sie im Gegenteil dem Fieber seinen Lauf – das Immunsystem wird auf Trab gebracht, Erreger werden beseitigt und damit die ursächliche Krankheit bekämpft. Vermutlich verkürzt sich sogar die Gesamtkrankheitsdauer.
Ihr Kind braucht Ruhe – ob im Bett oder auf dem Sofa, hängt von seinem Allgemeinbefinden ab.
Kleiden Sie Ihr Kind angemessen – beim Fieberanstieg eher wärmer (bei Schüttelfrost zudecken!), wenn es dann am ganzen Körper heiß ist, luftiger. Schwitzt es stark, wechseln Sie die Wäsche. Dabei waschen Sie es vorsichtig (ohne allzu viel Druck) mit einem kühlen Waschlappen ab.
Wichtig ist Trinken – eher warme Getränke beim Fieberanstieg, kühle (nicht eiskalte) danach; am besten regelmäßig aktiv anbieten und nicht nur auf dem Nachttisch stehen lassen. Falls Essen, dann nur Leichtes; der Körper braucht seine Energie gerade für anderes als die Verdauung.
Fieber senken
    Sinnvoll sind fiebersenkende Maßnahmen vor allem dann, wenn Ihr Kind stark abbaut, unter Trinkschwäche, Kopf- und Gliederschmerzen oder Unruhe leidet, wenn das Fieber sehr hoch ist (Faustregel: ab 39,5 °C beim kleinen Kind, ab 40,5 °C beim Schulkind) oder – vor allem bei schnellem Fieberanstieg –, wenn Ihr Kind schon mal einen Fieberkrampf hatte (wobei die vorbeugende Wirksamkeit umstritten ist).
    AUS DEM ALLTAG
    Was muss ich beim Fiebermessen beachten?
    Die beste Methode ist das Fiebermessen im Po (rektal), da hier die angezeigten Werte verlässlich die Temperatur im Körperinnern anzeigen. Die Thermometerspitze wird mit etwas Vaseline oder Babycreme eingefettet und etwa einen Zentimeter weit eingeführt (dass man die Kuppe nicht mehr sieht). Bei Schulkindern können Sie auch in der Achselhöhle messen, diese Messung ist aber eher ungenau. Messungen in Ohr und Mund sind unzuverlässig, aber bei unkooperativen Kindern ein Kompromiss.
    Das beste Gerät ist das Digitalthermometer – es misst besonders genau und schnell (es gibt mittlerweile Geräte, die nach 10–20 Sekunden das Messergebnis anzeigen), ist ungefährlich und preisgünstig.
    Durch Herumtoben erhöht sich die Körpertemperatur um bis zu 1 °C, durch warme Kleidung (v. a. beim Baby) bis zu 0,5 °C.
    Wadenwickel und Co Die »Klassiker« Wadenwickel, Essigstrümpfe oder Waschungen mit kaltem Waschlappen (→  S. 384 ) senken entgegen der landläufigen Meinung weniger die Temperatur, sondern verbessern das kindliche Wohlbefinden. Das Kind wird ruhiger und schläft besser, die weiterhin noch erhöhte Temperatur wird besser toleriert. Diese

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