Kinderkrankheiten von A–Z
auf dem Fußrücken, 1 Querfinger oberhalb der Lücke zwischen großem und zweitem Zeh. Massieren Sie ihn mit Ihrem Daumen eher kräftig, jedoch nicht schmerzhaft. Er »bewegt das Qi« und hilft bei Wachstumsschmerzen, die sich typischerweise als abendliche oder nächtliche Beinschmerzen äußern, bei Kopfschmerzen und bei Schlaflosigkeit.
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Buchtipp
Karin Hofer: Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder. Einfache Fünf-Elemente-Küche für die ganze Familie. Norea Repro Druck, 2006
Gut bebildertes Kochbuch mit vielen praktischen Tipps, wie man die ganze Familie im Einklang mit der TCM ernähren kann. Enthält auch Rezepte für Ernährung bei bestimmten Beschwerden, z. B. Fieber.
Ayurveda
In der indischen Heilkunde und Philosophie spielen neben den Energiekreisen, den Chakren, und den fünf Elementen die drei Doshas (Vata, Pitta und Kapha) eine wichtige Rolle. Doshas sind Körperzustände, die aus den fünf Elementen entstehen und denen bestimmte Körperfunktionen und Eigenschaften zugeordnet sind (ähnlich den Funktionskreisen in der TCM). In jedem Menschen sind alle Doshas vorhanden, allerdings in einer unterschiedlichen Gewichtung – dies bestimmt den Konstitutionstyp, in dem zwar alle Doshas vorkommen und sich auch gegenseitig beeinflussen, aber ein Dosha überwiegt. Dieser Konstitutionstyp ist von Geburt an für jeden Menschen festgelegt – sein spezielles Dosha-Mischungsverhältnis bedeutet für den Einzelnen Gesundheit, jede Abweichung davon Unwohlsein oder Krankheit.
Die Heilmethoden im Ayurveda stärken die Konstitution des Einzelnen, um Krankheit vorzubeugen und das Immunsystem zu stärken, oder beeinflussen bei Krankheit die verschiedenen Dosha-Anteile mit Arzneimitteln oder Ernährung, um die Ausgangskonstitution wiederherzustellen.
Therapiemethoden
Neben ayurvedischen Arzneien und einer abgestimmten Ernährung sollen verschiedene Verfahren schädliche Faktoren aus dem Körper entfernen. Dazu zählen die innerliche und die äußerliche Anwendung von Ölen (z. B. als ayurvedische Massage), Wärme- und Schwitzanwendungen, aber auch abführende Maßnahmen.
Wie in der TCM sind langjährige Ausbildungen für den Einsatz der ayurvedischen Heilmethoden nötig – aber ayurvedische Ernährungsregeln können Sie gut zu Hause befolgen, auch ohne dass Sie genau wissen müssen, welchem Konstitutionstyp Sie oder Ihr Kind zugeordnet ist.
Frühstück und Abendessen sollen leicht, das Mittagessen die Hauptmahlzeit sein.
Fleisch und Fisch sollen nur 2- bis 3-mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen.
Gegessen wird nur bei Hunger und nur zu den Hauptmahlzeiten – falls eine Zwischenmahlzeit nötig ist, dann am besten vollreifes Obst oder eine heiße Milch.
Milch nie zusammen mit Salz, Gemüse und frischem Obst verwenden, nur mit Getreide, Nüssen und Gewürzen, da sie sonst schwer verdaulich wird.
Spinat und grüne Gemüse gelten im Ayurveda als bitter, sie helfen beim Entschlacken. Salziges stärkt das Hungergefühl, Saures regt den Appetit an.
Viele Gewürze werden im Ayurveda gezielt eingesetzt, z. B. Ingwer, um den Appetit anzuregen, oder Pfeffer und Paprika, um Schadstoffe aus dem Körper zu treiben.
Fieber
Ihr Kind glüht, ist unruhig und angeschlagen? Fieber tritt bei Kindern sehr viel häufiger als bei Erwachsenen auf und hat eine bereits seit der Antike bekannte heilende Wirkung.
Es gibt wohl kaum Eltern, die nicht schon einmal unruhig am Bett ihres fiebernden Kindes gesessen und sich gefragt haben, was sie tun können. Doch auch wenn es beängstigend sein kann, ist Fieber besser als gemeinhin sein Ruf: Es ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das anzeigt, dass der Körper ein Sonderprogramm aktiviert hat und sich mit einer Entzündung auseinandersetzt.
HAUPTSYMPTOME
Warm, wärmer, heiß
Bei Entzündungen setzt das Immunsystem Botenstoffe frei. Diese heben im Gehirn den Richtwert für die Temperatur im Körperinnern an:
Fieberanstieg: Die Wärme wird aus den Armen und Beinen abgezogen, indem die Durchblutung gedrosselt wird; durch Schüttelfrost wird zusätzlich Wärme über die Muskulatur erzeugt. Kein Wunder also, dass in dieser Phase zwar der Kopf heiß, aber Arme und Beine kühl und oft bläulich sind, das Kind fröstelt oder friert und zittert. In dieser Phase sollten Kinder eher zugedeckt werden. Durch die Aktivität des Stoffwechsels erhöht sich die Atemfrequenz und das Herz schlägt schneller (pro 1 °C 10 Schläge/Min.). Die Zellen im Gehirn reagieren rascher auf Reize,
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