Kinderkrankheiten von A–Z
Substanzen mittels künstlicher Ernährung zuzuführen.
Kind, Familie und Spezialisten
Eine Essstörung bedarf immer professioneller Hilfe, wobei die gesamte Familie »am gleichen Strang ziehen« muss. Ihr Kind ist Teil des Familienverbandes und seine Probleme entstehen oft auch innerhalb dessen, werden dadurch verstärkt und lassen sich häufig auch erst lösen, wenn die Familie in die Therapie einbezogen wird.
Ihr Kinderarzt wird zunächst die Krankheit und ihre Folgen erklären und den weiteren Therapieverlauf bahnen, Ihnen geeignete Beratungsstellen, Therapeuten, Kliniken, Selbsthilfegruppen etc. nennen und Sie an einen Kinder- und Jugendpsychiater überweisen. Mittelpunkt der Therapie sind strikte Vereinbarungen, an die sich Ihr Kind (und die Familie) konsequent halten muss. Missachtet es die Vereinbarungen, folgen – vorher genau definierte – Konsequenzen, z. B. eine Klinikeinweisung. Aufgrund der mangelnden Krankheitseinsicht und Motivation vieler Betroffenen wird die Therapie viel Geduld und Kraft erfordern, für alle Beteiligten!
Fernöstliches – Akupressur & Co.
Nicht nur die Heilkunde unseres Kulturkreises bietet viel für die Gesundheit Ihres Kindes, auch die Gesundheitslehren aus Asien enthalten therapeutische Maßnahmen, die sich für die Selbstbehandlung eignen.
Während in der Schulmedizin die Diagnose einer Krankheit bedeutet, dass messbare Abweichungen vom Normalen im Körper vorliegen, wird in asiatischen Medizinsystemen Gesundheit und Krankheit über die Lebensenergie Qi und ihr ungestörtes bzw. gestörtes Fließen in unserem Körper definiert. Dabei findet sich die Lebenskraft in allen Zellen, sie fließt in bestimmten Leitbahnen (in der Traditionellen Chinesischen Medizin, TCM) oder bestimmten Kreisen (den Chakren im Ayurveda). Die Qi-Energie wird dabei als ein nicht fass- oder messbares Prinzip verstanden, das sich z. B. auch in Nahrung, Luft und der Erbinformation befindet und dauernd im Fluss ist. Die Energie entsteht übrigens aus dem Spannungsfeld zwischen den Kräften Yin und Yang (in der TCM) oder den Doshas (im Ayurveda), die einander ergänzen, bedingen und allen Menschen, Dingen, Eigenschaften oder Tätigkeiten zugeschrieben werden.
Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Hier sind neben dem Yin-Yang-Prinzip auch die Theorie der fünf Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser) und die damit verbundenen fünf Funktionskreise (Lunge–Dickdarm, Herz–Dünndarm, Niere–Blase, Milz–Magen und Leber–Gallenblase) wichtig. Dabei haben die Elemente und Funktionskreise festgelegte Eigenschaften (auch die Nahrungsmittel sind den Elementen zusortiert) – die Begrifflichkeiten sind jedoch nicht mit unseren westlichen Vorstellungen und anatomischen Körperorganen deckungsgleich. Im Körper wirken die Funktionskreise auch aufeinander ein, so schwächen und stärken sie sich z. B. gegenseitig.
Jeder Krankheit liegt eine Störung des Energieflusses zugrunde und die Beziehung zwischen den Funktionskreisen gerät aus dem Gleichgewicht. Dieses Ungleichgewicht wird behoben, indem durch verschiedene Maßnahmen auf das Energiesystem Einfluss genommen wird.
Therapiemethoden
In der TCM werden überwiegend Arzneimittel verwendet, die auf die Funktionskreise einwirken, z. B. den Energiefluss harmonisieren, den Menschen kühlen oder wärmen, Trockenheit beseitigen oder Schleim auflösen sollen. Daneben wird gezielt die Ernährung eingesetzt, die bei uns zunehmend als 5-Elemente-Ernährung bekannt ist. Die Auswahl der Nahrungsmittel beeinflusst dabei die Funktionskreise und das Energiesystem. Die Lebensenergie fließt durch den Körper in den Leitbahnen, die bestimmten Funktionskreisen und Störungen zugeordnet sind – die krankheitsbedingte Blockade des Energieflusses wird an genau definierten Punkten durch eine Stimulation mit einer Nadel (als Akupunktur) oder durch Druck (als Akupressur) oder Massage der gesamten Leitbahn (als Tuina-Massage) aufgehoben. Je nach Krankheitsbildwerden auch Akupunkturpunkte erwärmt (Moxibustion).
Zur Vorbeugung von Erkrankungen und Stärkung des Qi werden außerdem Tai-Chi und Qigong eingesetzt, die wir als Bewegungsübungen und Entspannungstechniken (→ S. 124 ) kennen. Um krank machender Energie den Weg aus dem Körper zu weisen, nutzt man Ausleitungsverfahren wie das Schröpfen, das auch als Schröpfkopfmassage (→ S. 262 ) eingesetzt wird.
Um die Heilverfahren der TCM richtig einsetzen zu können, benötigt man eine aufwendige Ausbildung –
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