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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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nehmen.
Die Wärme einer Infrarotlampe (Bestrahlung 3-mal tgl. 5–10 Min., Abstand der Lampe vom Gesicht 30–50 cm) hilft, dass das Gerstenkorn schneller »aufblüht«. Ihr Kind muss dabei allerdings die Augen geschlossen halten.
Homöopathie
    Zu Beginn geben Sie Staphisagria D6, ebenso wenn die Gerstenkörner immer wieder auftreten. Gegen die akute eitrige Infektion helfen Hepar sulfuris D6, wenn Wärme die Beschwerden lindert, und Pulsatilla D6 bzw. Calcium sulfuricum D6, wenn frische Luft diese bessert.

Gleichgewichtsstörungen
    Ein Kind muss das Empfinden für die Stellung und Bewegung seines Körpers im Raum zunächst erlernen. Später empfindet man es als sehr unangenehm, wenn man taumelt, sich beim Gehen unsicher fühlt oder nötige Bewegungen nicht richtig kontrollieren kann. Je nach Ursache gehen Gleichgewichtsstörungen mit weiteren Symptomen einher: Schwindel (→  S. 347 ) ist häufigstes Begleitsymptom (weshalb die beiden Begriffe oft gleichgesetzt werden) und tritt vor allem bei Ohrenkrankheiten mit Schädigung des Innenohrs, bei Kreislaufstörungen, z. B. durch niedrigen Blutdruck, aber auch im Rahmen der Reisekrankheit zusammen mit Übelkeit und Brechreiz auf. Koordinationsstörungen, Missempfindungen, Seh- und Sprechstörungen oder Muskelschwäche sprechen für eine Erkrankung des Gehirns. Alle Beschwerden können auch Folge von Medikamenten, Alkohol oder Drogen sein. Die Therapie richtet sich nach der Ursache und folgt den gleichen Prinzipien wie der bei Schwindel.
    Um die Balance zu halten, muss das Gleichgewichtsorgan im Innenohr intakt sein

Gneis
    Wenn Babys in den ersten Lebenswochen gelbbraune, fest auf der Kopfhaut haftende Schuppen entwickeln, hat diese Hautveränderung entgegen elterlicher Befürchtung meist nichts mit Neurodermitis zu tun.
    Der Gneis ist die milde – und meist einzige – Ausprägung der sog. seborrhoischen Säuglingsdermatitis im Bereich des Kopfes. Einfache Kopfschuppen werden wiederum als mildeste Variante des Gneis angesehen. Die genauen Ursachen der seborrhoischen Säuglingsdermatitis sind noch ungeklärt. Eine mögliche Rolle spielen Erbfaktoren, eine gestörte Immunregulation und der gestörte Stoffwechsel von Fettsäuren sowie der Einfluss mütterlicher Hormone; Faktoren wie Stress, Klima und Kosmetika beeinflussen den Krankheitsverlauf. Auch die Besiedlung des Darms mit Candida-Pilzen und der Haut mit Malassezia-Pilzen wird verantwortlich gemacht.
    HAUPTSYMPTOME
    Dicke Schuppen auf der Fontanelle
Kurz nach der Geburt lagern sich gelbbraune, fettige Schuppen wie viele kleine Kappen auf der Kopfhaut ab, besonders zahlreich im Bereich der vorderen Fontanelle (eine der angeborenen Knochenlücken des Schädeldachs, die sich bis zum 2. Lebensjahr schließen).
Bei stärkerer Ausprägung sitzen die derben Schuppen auch an anderen talgdrüsenreichen Körperteilen: hinter den Ohren, an der Stirn, den Augenbrauen und den Lidern. Sie haften fest und sind oft in kleine Felder unterteilt.
Im Gegensatz zum Milchschorf (→  S. 263 ) jucken die Hautveränderungen nicht; auch sonst ist das Allgemeinbefinden des Kindes nicht beeinträchtigt.
Selten überziehen die Schuppen mit Hautrötungen auch andere Körperregionen – bevorzugt solche, die viele Talgdrüsen haben, also z. B. Achseln, Halsfalten, Knie- und Leistenbeugen und Windelregion. Bei solch einer ausgeprägten seborrhoischen Säuglingsdermatitis kann das Aussehen schwer von einer Neurodermitis (→  S. 287 ) zu unterscheiden sein.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Zunächst einmal: Gneis verschwindet fast immer nach wenigen Wochen bis Monaten von selbst. Meist erfordert nur die schwere Form einer seborrhoischen Säuglingsdermatitis eine Therapie.
    Sind Sie sich unsicher, ob ein harmloser Gneis oder ein anderer Hautausschlag vorliegt, fragen Sie Ihren Kinderarzt.
    Angezeigt sind leichte, luftdurchlässige Kleidung aus Baumwolle oder Leinen. Die Schuppen lassen sich lösen wie unter Milchschorf beschrieben. Zusätzlich tragen Sie 2-mal pro Tag ½ ml Borretschsamenöl (als Kapsel in der Apotheke erhältlich) im Windelbereich (!) auf. Dadurch heilen nach etwa 10–12 Tagen auch die Kopfhautveränderungen ab. [ 72 ]

Grind
    Andere Bezeichnungen: Grindflechte, Impetigo (contagiosa), Eiterflechte
    Ihr Kind hat um den Mund herum Bläschen, auf denen sich kurz nach dem Platzen honiggelbe Krusten bilden? Vermutlich hat es sich mit der Eiterflechte angesteckt.
    Grind ist eine durch Bakterien verursachte Hautentzündung, die

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