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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Weltgesundheitsorganisation entwickelten Programms versucht, die Erreger weltweit zu eliminieren. Da dies bisher noch nicht gelungen ist, kann man sich – bei nicht ausreichendem Impfschutz – vor allem auf Fernreisen anstecken. Gefährlich sind z. B. stehende, warme Gewässer, in denen sich die ausgeschiedenen Erreger vermehren und so beim Verschlucken aufgenommen werden. Europa ist weitgehend poliofrei.
    Bei etwa 90–95 % der Infizierten beseitigt der Organismus die Erreger, ohne dass der Betroffene etwas davon merkt. In den übrigen Fällen treten vor allem grippeähnliche Beschwerden auf. Nur selten kommt es durch eine Infektion von Rückenmark und Gehirn zu vorübergehenden oder bleibenden Lähmungen, denen die Krankheit ihren Namen verdankt.
Post-Polio-Syndrom (PPS)
    Aus bisher noch nicht genau geklärten Gründen treten manchmal 15 Jahre bis Jahrzehnte nach der Akuterkrankung verschiedene gesundheitliche Beeinträchtigungen auf, die sich langsam verschlimmern. Dazu gehören Muskel- und Gelenkschmerzen, Muskelschwäche und schnelle Ermüdbarkeit. Eine Heilung gibt es nicht.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Ihr Kind nicht nur Schmerzen in Armen und Beinen hat, sondern diese plötzlich nicht mehr bewegen kann. Er wird versuchen, den Erreger im Stuhl oder in einem Rachenabstrich nachzuweisen. Hat sich Ihr Kind wirklich infiziert, muss es ins Krankenhaus. Dort wird es überwacht und falls erforderlich künstlich beatmet. Unterstützend hilft Krankengymnastik. Eine gezielte Therapie gegen die Erreger gibt es allerdings nicht.
    Entwickelt Ihr Kind nach einer Impfung Beschwerden, die mit der Impfung in Zusammenhang stehen oder dem leichten Verlauf einer Kinderlähmung ähneln? In solchen Fällen hilft einmalig die Poliomyelitis-Nosode D30. Zeigt diese keine Wirkung, versuchen Sie einmalig Mercurius solubilis D30.
    HAUPTSYMPTOME
    Grippebeschwerden und Lähmungen
Meist treten keine oder nur grippeähnliche Beschwerden über 2–3 Tage auf: Fieber bis 39 °C, Husten, Schnupfen, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen.
Schreitet die Krankheit fort, kommt es nach einer fieberfreien Pause von 1–3 Tagen zu einem erneuten Temperaturanstieg; deneben zu heftigen Kopfschmerzen, zu Nackensteifigkeit und zu Berührungsempfindlichkeit.
Nach weiteren zwei Tagen kommen dann Muskellähmungen hinzu, die vor allem die Beine und die Atemmuskulatur in der Brust betreffen.
Diese können zu lebensbedrohlichen Atemstörungen führen.

KiSS-Syndrom
    KiSS steht für »Kopfgelenk-induzierte Symmet rie-Störung« – also eine von den Wirbelgelenken im Bereich der oberen Halswirbelsäule ausgehende Fehlstellung, die zahlreiche Beschwerden auslösen kann.
    Vorrangig werden Einflüsse während der Geburt wie eine lange und schwere Entbindung (z. B. wegen eines großen kindlichen Kopfes) oder der Einsatz von Hilfsmitteln wie Saugglocke oder Zange verantwortlich gemacht. Aber auch Schwangerschaftsgegebenheiten wie Mehrlingsschwangerschaft, Quer- oder Beckenendlage können dem KiSS-Syndrom zugrunde liegen.
    Vielen Ärzten ist der Begriff noch unbekannt oder er wird als Modediagnose abgetan. Allerdings sind die Hauptsymptome bereits seit vielen Jahren bekannt. Neu daran ist, dass der Fehlstellung – falls sie unerkannt bleibt oder falsch behandelt wird – viele Beschwerden zugeschrieben werden. Ein möglicher Zusammenhang wird so erst in jüngerer Zeit vermutet, zumal sich die Symptome vom auffälligen Schiefhals (→  S. 323 ) beim Baby später durch Kompensationsmechanismen in ganz andere Bereiche verschieben bis hin zu Lernschwierigkeiten, Hyperaktivität (→  S. 57 ) oder Aggressivität. Bei solchen Problemen an die orthopädische Ursache eines verschobenen Halswirbels (Atlasblockade) zu denken (oder auch zu glauben!), fällt vielen Schulmedizinern schwer, zumal es bisher kaum offizielle Studien zu dem Thema gibt.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Ihr Kinderarzt wird erst andere Ursachen für die Beschwerden ausschließen. Ist ein KiSS-Syndrom wahrscheinlich, hilft am besten ein Manualmediziner oder Osteopath bzw. Kraniosakraltherapeut. Mit manuellen Handgriffen reicht oft bereits eine Behandlung aus, um die Fehlstellung auszugleichen. Osteopathen behandeln in der Regel sanfter, aber öfter. Danach wird Ihr Kind über mehrere Wochen beobachtet. Zusätzlich trainiert Krankengymnastik den muskulären Halteapparat, um einen Rückfall zu vermeiden. Ergotherapie ersetzt falsche Bewegungsmuster durch

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