Kinderkrankheiten von A–Z
etwas nach vorn. Halten Sie es eventuell, stützen es an der Stirn, vermeiden Sie Hektik und bleiben Sie bei ihm – das beruhigt und hilft ihm gegen die Angst, die es infolge der Atemnot hat. Stellen Sie eine Schüssel bereit, in die das Kind erbrechen kann.
Sorgen Sie für eine angemessen hohe Luftfeuchtigkeit im Schlafraum.
Unternehmen Sie Spaziergänge nur, wenn die Luft nicht zu kalt ist und enger Kontakt zu anderen Menschen umgangen werden kann. Den meisten Kindern tut ein Aufenthalt in höheren Lagen gut.
Essen bzw. Füttern gelingt am besten kurz nach einer Hustenattacke. Vermeiden Sie Krümeliges – dies kann Hustenreiz erzeugen. Besser ist halbfeste und breiige Nahrung. Ihr Kind sollte viel trinken, insbesondere wenn es häufig erbrechen muss.
Heilpflanzen, Wasser & Wickel
Einige Pflanzen lindern die Hustenattacken und vermindern deren Häufigkeit.
Tee/Hustensaft Besonders geeignet sind Thymian- und Sonnentaukraut. Mischen Siedies zu gleichen Teilen, übergießen Sie mehrmals täglich einen Teelöffel davon mit 150 ml heißem Wasser und lassen Sie den Tee zugedeckt 15 Min. ziehen. Süßen Sie ihn nach dem Abseihen für ältere Kinder mit etwas Honig und geben Sie ihn Ihrem Kind teelöffelweise. Sie können auch eine fertige Hustenteemischung (z. B. mit Fenchel, Süßholzwurzel, Primel und Spitzwegerich) oder Hustensaft, der z. B. Efeu und Sonnentau enthält, in der Apotheke erwerben.
Bad/Wickel Bereiten Sie Ihrem Kind abends vor dem Schlafengehen ein warmes, 15-minütiges Thymianbad (→ S. 178 ) oder legen Sie ihm abends für 30 Minuten bis 2 Stunden einen warmen Brustwickel gegen den Hustenreiz an. Zum Tränken des Innentuchs geeignete Zusätze sind Thymian (1–2 Tropfen ätherisches Öl mit 1 Teelöffel Salz auf 500 ml Wasser), Zitrone und Kohl (→ S. 385 ). Sie können aber auch einen Bienenwachsbrustwickel in der Apotheke kaufen, dieser wird mit dem Föhn erwärmt und dann dem Kind direkt auf Brust oder Rücken gelegt und mindestens 30 Minuten belassen.
ZUM WEITERLESEN
Buchtipp
Brigitte Weninger: Gute Besserung, Pauli. Nord-Süd-Verlag, Zürich 2005
Das Kaninchen Pauli ist krank – wie öde es doch ist, im Bett zu liegen! Dieses Vorlesebuch für Kinder ab 3 Jahren zeigt, dass mit den richtigen Ideen und guten Freunden aus Langeweile Spaß werden kann.
Einreibung Zwischen den Schulterblättern können mehrmals täglich milde ätherische Öle sanft einmassiert werden. Geeignet ist auch hier Thymian (5–20 Tropfen auf 250 ml Mandelöl). Kupfersalbe aus der Apotheke soll ebenfalls die Hustenattacken vermindern.
Homöopathie
Ist Ihr Kind mit einem Erkrankten in Kontakt gekommen, geben Sie vorbeugend über 2 Wochen Drosera D6 (3-mal tgl.).
In der Anfangsphase des Hustenstadiums bietet sich Belladonna D6 an (3-mal tgl.). Auch Drosera hilft im Akutfall, vor allem wenn die Anfälle nachts besonders schlimm sind (zunächst bis zu 5-mal alle 1–2 Stunden, dann 3-mal tgl.). Ist das Erbrechen sehr ausgeprägt, versuchen Sie Ipecacuanha D6 (3-mal tgl.); bekommt Ihr Kind schlecht Luft, ist Cuprum metallicum D6 (3-mal tgl.) angezeigt. Als Komplexmittel sind Tropfen in der Apotheke erhältlich, die u. a. Belladonna, Ipecacuanha, China, Veratrum album und Coccus cacti enthalten.
Bestehen die Hustenanfälle über einen langen Zeitraum, ohne sich zu bessern, kommt evtl. die Keuchhusten-Nosode Pertussinum D30 als einmalige Gabe infrage.
Und sonst
Die Ansteckungsgefahr für andere ist vor allem zu Beginn sehr hoch und bis zu drei Wochen nach dem Beginn des Krampfstadiums vorhanden. So lange darf Ihr Kind nicht in Kindergarten oder Schule gehen. Nach dem Beginn einer wirksamen Antibiotikatherapie besteht bereits nach 3 Tagen kein Ansteckungsrisiko mehr.
Seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts werden sog. Keuchhustenflüge in kleinen Flugzeugen ohne Druckluftausgleich als wirksam propagiert und sind nach wie vor bei etlichen Fluganbietern im Programm. Zum Nachweis von Wirksamkeit und zugrunde liegenden Mechanismen existieren allerdings keine aktuellen Studien.
Kinderkrankheiten
Was sich recht harmlos anhört, ist nicht immer ein Kinderspiel. Bestenfalls sind die kleinen Patienten ein paar Tage außer Gefecht gesetzt, schlimmstenfalls langfristig krank. Eines haben Kinderkrankheiten gemeinsam – sie sind sehr ansteckend.
Ihren Namen haben diese Infektionen, weil sie vorwiegend Kinder betreffen. Mit den weit verbreiteten Erregern hat man bereits früh im Leben Kontakt, wird krank und ist dann
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