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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Kopfschmerzen mit viel Durst Bryonia, bei pochenden Schmerzen und Lichtempfindlichkeit Belladonna; bei akutem Kopfweh durch seelische Anspannung hilft Argentum nitricum, nach geistiger Überanstrengung Calcium phosphoricum.
    Akupressur Hilfreich bei akuten Kopfschmerzen ist die Massage des Punktes Dickdarm 4 an der Hand, den sich Ihr Kind mit einiger Übung auch selbst massieren kann, evtl. auch Leber 3 auf dem Fußrücken (→  S. 142 ).
    Bach-Blüten Reiben Sie viertelstündlich Rescue-Remedy an Stirn und Schläfe ein.
Vorbeugung
    Wichtig ist ein geordneter Lebensrhythmus mit ausreichend Schlaf, regelmäßigen Mahlzeiten, regelmäßiger Verdauung, viel Bewegung und befriedigender Stressbewältigung.
    Stress- und Schmerzbewältigung Entspannungstechniken (→  S. 124 ) oder Biofeedbackverfahren verringern körperliche und seelische Anspannung und reduzieren damit die Häufigkeit und Schwere von Spannungskopfschmerzen. Ähnliches gilt für Massagen zur Muskelentspannung sowie besondere verhaltensmedizinische Programme, die allerdings nur in wenigen spezialisierten Zentren angeboten werden.
    Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) Häufige und schwere Kopfschmerzattacken bessern sich oft durch die 2-mal tägliche Anwendung eines TENS-Gerätes (ab dem 6. Lebensjahr) über 30–40 Min. Dabei werden über in den Nacken geklebte Elektroden sanfte, leicht kribbelnde Ströme ausgesendet. Diese aktivieren vermutlich Prozesse zur Schmerzunterdrückung. Das batteriegetriebene Gerät zur Selbstbehandlung wird vom Arzt verordnet.
    Ernährung Gerade Kinder profitieren häufig von einer Ernährungsumstellung, zumal die Migräne nicht selten von einer Nahrungsmittelallergie begleitet wird. Was im Einzelnen hilft, muss allerdings individuell bestimmt werden. Ein Kopfschmerzkalender hilft bei der Eingrenzung.
    Heilpflanzen Mutterkraut (Feverfew) hat sich einigen Studien zufolge in der – nebenwirkungsfreien – Vorbeugung von Migräneanfällen bewährt. Falls Sie einen Garten besitzen, pflanzen Sie die winterharte Staude mit margeritenähnlichen Blüten und geben Sie Ihrem Kind tgl. 2–3 frische Blätter als Brotbelag. Ansonsten erhalten Sie auch Fertigpräparate in der Apotheke.
    Auch Pestwurz (Butterbur) kann bei Kindern ab 6 Jahren die Häufigkeit und Schwere von Migräneattacken senken. Dafür muss der Extrakt aus der Pflanzenwurzel (Petadolex®) allerdings mindestens ein halbes Jahr eingenommen werden. [ 107 ]
    Zur Vorbeugung gegen Migräne und Spannungskopfschmerzen kann bei Kindern ab 12 Jahren Johanniskraut, z. B. als Tee, eingesetzt werden.

Kopfverletzungen
    Bei Gewalteinwirkung auf den Kopf sind nicht nur Haut und Schädelknochen, sondern auch das Gehirn gefährdet.
    Wenn sich Kinder stoßen oder hinfallen, ist nicht selten auch der Kopf beteiligt. Glücklicherweise führt solch ein Zwischenfall meist nur zu kurzzeitigen Schmerzen ohne weitere Konsequenzen. In einigen Fällen kommt es aber zu schwereren Störungen, die manchmal sogar tödlich enden.
    Bei Babys sind Stürze vom Wickeltisch die häufigste Ursache, bei Kleinkindern Stürze von der Treppe (besonders in Lauflernwagen) oder aus dem Fenster. Auch Kindesmisshandlungen führen bei 2–3 % der kleineren Kinder zu Kopfverletzungen. Bei älteren Kindern nehmen dann Verkehrs- und Sportunfälle einen immer größeren Raum ein. Die anatomischen Ge gebenheiten bei Säuglingen und Kindern sowie das größere Verhältnis von Kopf- zu Körpervolumen erhöhen das Verletzungs risiko. [ 108 ]
Formen
    Oberflächliche Kopfverletzungen sehen zwar beängstigend aus, sind aber selten gefährlich. Treten nur kurz geringgradiger Schwindel und leichte Übelkeit auf, liegt eine harmlose Schädelprellung vor. Kommt es dagegen auch zu einem Bewusstseinsverlust, spricht das für eine Beteiligung des Gehirngewebes ( Schädel-Hirn-Trauma , SHT).
    Prinzipiell unterscheiden die Ärzte je nach Bewusstseinszustand drei Schweregrade (leicht, mittelschwer, schwer = SHT I–III). Dafür wird geprüft, wie das Kind auf Ansprache und Schmerzreize reagiert ( Glasgow-Koma-Skala ). Die Prognose hängt vom Schweregrad ab – beim SHT I bilden sich die Symptome meist vollständig innerhalb weniger Tage zurück, beim SHT II erfolgt meist eine völlige Heilung oder Rückbildung mit geringen bleibenden Schäden nach wenigen Wochen, beim SHT III verbleiben meist dauerhafte Schäden oder es endet tödlich.
    Eine weitere Einteilung ist die nach Gewebeschäden im Gehirn, wobei dazu immer bildgebende

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