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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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lassen sich besonders gern in langem, dichtem Haar und an den warmen Stellen hinter den Ohren und am Haaransatz im Nacken nieder.
    HAUPTSYMPTOME
    Mein Kopf juckt!
Leitsymptom ist der starke Juckreiz, der hinter den Ohren und am Haaransatz im Nacken besonders ausgeprägt ist. Durch das daraus resultierende Kratzen können nässende, entzündete Stellen entstehen.
Übrigens: Da das Immunsystem einige Wochen braucht, um auf den Läusespeichel zu reagieren, kann der Juckreiz beim ersten Läusebefall fehlen!
Bei genauem Hinsehen und starkem Befall erkennt man die Nissen als tropfenförmige, schuppenähnliche, fest an den Haaren haftende Gebilde und entdeckt evtl. die grauen oder – nach einer Blutmahlzeit – rötlichen Läuse.
Was Sie für Ihr Kind tun können
Kopfläuse erkennen
    Genau anschauen sollten Sie den Schopf Ihres Kindes bei den folgenden zwei Anlässen: starker Juckreiz am Kopf und die von Eltern besonders geliebte Mitteilung, dass in Kindergarten, Schule oder bei Freunden Läuse gesichtet wurden.
    Besorgen Sie sich am besten in der Apotheke einen Nissenkamm aus Metall oder Plastik mit sehr eng beieinander stehenden Zinken. Kämmen Sie damit bei möglichst hellem Licht sorgfältig Strähne für Strähne (das geht am leichtesten nach dem Haarwaschen und Anwenden einer Pflegespülung oder dem Befeuchten der Haare mit Essigwasser) und streichen Sie den Kamm auf einem hellen Tuch aus. Auch mit einer Lupe lassen sich die Läuse entdecken.
    Bei den Nissen lässt sich mit bloßem Auge zwar kaum unterscheiden, ob sie noch ein Ei enthalten, aber als Faustregel gilt Folgendes: Nissen, die mehr als 1 cm entfernt von der Kopfhaut kleben, sind leer, da die Haare durchschnittlich etwa 1 cm pro Monat wachsen und die Schlüpfzeit der Larven dagegen ungefähr 1 Woche beträgt.
Plagegeister beseitigen
    Sie haben Läuse entdeckt? Kontrollieren Sie auch den Kopf der Familienmitglieder und geben Sie im nahen Umfeld Bescheid – nur wenn alle Ansteckungsquellen beseitigt werden, lässt sich ein »Pingpong-Effekt« vermeiden. Säuglinge stellen Sie dem Arzt vor, ebenso Kinder, deren Kopfhaut bereits entzündet ist. Ein Arztbesuch ist auch bei wiederholtem Kopflausbefall innerhalb von 4 Wochen sinnvoll. Nach einer Erkrankung ist für den Besuch mancher Kindergärten oder Schulen eine Gesundschreibung erforderlich.
    Kopfläuse sind zwar kaum zu sehen, machen sich aber meist durch Juckreiz bemerkbar
    HÄTTEN SIE’S GEWUSST?
    Von Läusen und Menschen
    Kopfläuse leben ausschließlich im menschlichen Haar und ernähren sich vom Blut ihres Wirtes. Dazu raspeln sie alle 4–6 Stunden etwas Haut ab und dringen dort mit ihrem Saugrüssel ein. Damit der Rüssel nicht verklebt, setzen die Tierchen ein Sekret frei, das die Gerinnungsfähigkeit des Blutes vermindert. Dieses betäubt zunächst das Schmerzempfinden, verursacht aber später Juckreiz.
    Da Kopfläuse ohne Blutmahlzeit schnell austrocknen, werden sie eher selten über Gegenstände übertragen und meist nur dann, wenn diese schnell von Kopf zu Kopf wandern (z. B. beim Mütze anprobieren). Nissen sind keine Infektionsquelle! Direkter Körperkontakt ist dagegen ein sicheres Mittel, sich Läuse einzufangen. Übrigens: Kopfläuse übertragen im Gegensatz zu den Kleiderläusen keine Krankheiten.
    Parallel zur Anwendung von Medikamenten kämmen Sie die Haare regelmäßig mit dem Nissenkamm aus und ziehen festhängende oder zu kleine Nissen zwischen zwei Fingernägeln vom Haar ab.
Seit Jahren bewährt ist Goldgeis_ t®, das Pyrethrum enthält, ein Extrakt bestimmter Chrysanthemenarten, der die Läuse abtötet. Da in manchen Regionen die Läuse dagegen zunehmend unempfindlich sind, [ 97 ] werden stattdessen verwandte chemisch hergestellte Pyrethroide eingesetzt. Sie wirken etwas länger, was ihre Zuverlässigkeit erhöht, aber auch das Risiko für Nebenwirkungen (z. B. Juckreiz). Alle diese Mittel werden wie ein Shampoo in das vorher sorgfältig ausgekämmte Haar einmassiert und nach 30–60 Minuten ausgewaschen. Um auch neu schlüpfende Larven aus nicht abgetöteten Eiern zu erwischen, bevor sie mobil werden, wird die Behandlung nach 7–10 Tagen wiederholt. Die Präparate werden streng nach Vorschrift und am besten erst nach Rücksprache mit dem Kinderarzt angewendet.
Für den Menschen ungiftig ist Dimeticon (z. B. NYDA® L), das die Atemöffnungen der Läuse, Larven und Nissen verklebt, wodurch diese ersticken. Bislang wurde es als Entschäumer bei Blähungen eingesetzt, doch es wirkt

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