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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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behandelten chronischen Schmerzen ein Schmerzgedächtnis entsteht, das den Betroffenen mit der Zeit schneller und heftiger auf Schmerzreize reagieren lässt und damit später auch die Schmerztherapie erschwert.
    HAUPTSYMPTOME
    Mein Kopf tut so weh
    Spannungskopfschmerzen
    Der leichte bis mäßige Spannungskopfschmerz tritt – in jedem Alter – unabhängig von der Tageszeit auf, ist meist beidseitig und von dumpfem, drückendem oder ziehendem Charakter. Spannungskopfschmerzen beginnen häufig im Nacken und ziehen zur Stirn (oder umgekehrt).
Körperliche Aktivität und Abwechslung bessern den Schmerz häufig oder verschlimmern ihn – anders als bei der Mig räne – zumindest nicht.
Es tritt allenfalls eine leichte Übelkeit auf; weitere Beschwerden fehlen im Gegensatz zur Migräne.
    Migräne
    Der oft starke Migränekopfschmerz beginnt morgens, pocht oder pulsiert und beschränkt sich auf eine Seite. Allerdings tritt er in dieser Form meist erst ab dem Jugendalter auf, während er bei jüngeren Kindern häufig den ganzen Kopf und die Stirn betrifft, dumpf sein und nachmittags einsetzen kann. Die Attacken sind schneller vorüber als bei Erwachsenen – sie dauern selten länger als 2 Stunden, eher weniger.
Das Kind ist blass, sucht Ruhe und will sich hinlegen. Wenn es einschläft, ist danach der Kopfschmerz meist vorbei.
Häufig sind Übelkeit und Erbrechen, bei Kindern meist weniger ausgeprägt eine Geräusch- und Lichtempfindlichkeit.
Eine Migräneattacke kann sich durch seltsame Empfindungen (»Aura«) ankündigen, z. B. Lichtblitze, seltsame Bilder, Gefühlsstörungen, Sprechprobleme oder Schwindel.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Heftige, hartnäckige oder immer wieder grundlos auftretende Kopfschmerzen, die stärker werden oder mit hohem Fieber, Nackensteifigkeit oder Verhaltensänderung einhergehen, bedürfen der sofortigen ärztlichen Abklärung.
    Grundlage der Behandlung immer wiederkehrender Kopfschmerzen ist ein Kopfschmerzkalender. Dieser wird bei jüngeren Kindern von den Eltern geführt. Ältere Kinder können daran teilhaben oder ihn komplett selber führen. Eingetragen werden Angaben zur Schmerzdauer, -lokalisation und -stärke. Auch werden mögliche Einflussfaktoren wie Ernährung, Hobbys, Schlafdauer nach Bedarf berücksichtigt. Die kontinuierliche Aufzeichnung zeigt Nutzen und Wirkung einer Therapie. Vordrucke für die Notizen erhalten Sie von Ihrem Kinderarzt. Alternativ gibt es das sehr gelungene »Migränetagebuch für Kinder«von Dr. Pothmann bei der Deutschen Schmerzhilfe e. V. ( www.schmerzinfos.de ).
Akute Attacken lindern
    Der Arzt wird Ihnen für den Akutfall Ibuprofen (10–15 mg/kg Körpergewicht) oder Paracetamol (15 mg/kg Körpergewicht, die Erstdosis evtl. höher) verschreiben, die – bei der Neigung zu Übelkeit – auch als Zäpfchen erhältlich sind. Zusätzlich kann dann evtl. auch Dimenhydrinat (z. B. Vomex®, Vomacur®) gegen Übelkeit und Erbrechen gegeben werden. Für ältere Kinder stehen auch stark wirksame Migränemittel (Sumatriptan) als Nasenspray zur Verfügung. Da alle regelmäßig (an mehr als 10 Tagen/Monat) eingenommenen Schmerzmittel selbst zu Kopfschmerzen führen können, besprechen Sie den genauen Therapieplan mit Ihrem Kinderarzt. Bei hin und wieder auftretenden Kopfschmerzen zeigen Selbsthilfemaßnahmen oft eine gute Wirkung. Sie können damit auch die ärztliche Therapie von Spannungskopfschmerzen oder Migräne unterstützen.
    Bei einem akuten Migräneanfall hilft Ihrem Kind oft bereits, wenn es sich in ein ruhiges, abgedunkeltes Zimmer zurückziehen und schlafen kann.
    Heilpflanzen, Wasser & Wickel Geben Sie Ihrem Kind schluckweise Melissen-Pfefferminztee zu trinken. Viele Kinder empfinden kühl-feuchte Stirnkompressen (z. B. mit einem Waschlappen) als angenehm, alternativ eignet sich auch ein kaltes Kirschkern- oder Dinkelkissen, das vorher mindestens 1 Std. im Gefrierschrank gelegen hat. Auch kühle Pulswickel (um Hand- und Fußgelenke, Wassertemperatur ca. 30 °C; alle 10 Minuten erneuern – insgesamt 3-mal; Wiederholung nach 3 Std. möglich) lindern oft die Kopfschmerzen. Ab dem Schulalter und bei intakter Haut können Sie Pfefferminzöl auf Stirn, Schläfen und Nacken einreiben – dies ist auch als »Stift« erhältlich, den Ihr Kind gut mit zur Schule nehmen kann. [ 106 ]
    Jedes 2. bis 3. Kind klagt zumindest hin und wieder über Kopfschmerzen
    Homöopathie Bei plötzlich auftretenden Kopfschmerzen versuchen Sie Aconitum, bei stechenden

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