Kinderkrankheiten von A–Z

die sich mit diesem Thema differenziert auseinandersetzt.
    Gefährliches Babyschwimmen ?
    Kinder, die mehrmals am Babyschwimmen teilnehmen, erkranken im ersten Lebensjahr deutlich häufiger an Mittelohrentzündungen und Durchfallerkrankungen als andere Babys – vermutlich wegen der in Deutschland üblichen, eher geringen Konzentration von Chlor in Schwimmbädern. [ 131 ] In höheren Dosen führt Chlor vermutlich zu einem erhöhten Asthmarisiko. [ 132 ]
    Pneumokokken-Impfung pro und kontra
    In Deutschland wird die Impfung gegen Pneumokokken, die Entzündungen des Mittelohrs, der Nasennebenhöhlen, der Lunge und der Hirnhäute hervorrufen können, für kleine Kinder empfohlen. Die Impfung schützt aber nur vor 7 von zahlreichen Pneumokokkenvarianten! Nach der Impfung gehen Neuerkrankungen gegen diese Untergruppen deutlich zurück. [ 133 ] Entsprechend häufiger finden sich damit leider Infektionen durch andere Varianten – einige davon sprechen auf kein gängiges Antibiotikum an. [ 134 ]
    AUS DEM ALLTAG
    Otovowen® richtig einnehmen
    Dieses Homöopathikum wirkt gut, muss dafür aber auch regelmäßig etwa stündlich eingenommen werden. Gar nicht so einfach im Alltag! Unser Tipp: Brauen Sie einfach größere Mengen des Hexentrunks (30–40 Tropfen in eine Trinkflasche oder ein Glas mit schwächem Tee oder Wasser geben) und bieten Sie Ihrem Kind diesen alle 30–60 Minuten an. Damit das Gebräu seine Zauberkraft entfalten kann, müssen kleine Schlucke genommen und etwas im Mund gehalten werden.
Homöopathie
    Homöopathische Mittel scheinen bei akuter Mittelohrentzündung genauso gut oder sogar besser als Antibiotika zu wirken. [ 135 – 137 ]
Bei akutem Beginn mit hohem Fieber und plötzlichen starken Schmerzen ist Aconitum D12 angezeigt. Hilft dies nicht, versuchen Sie Belladonna D6, v. a. wenn sich die Beschwerden nicht nachts, sondern am Nachmittag verschlimmern und das Gesicht und Ohr heiß und rot sind. Bei kleineren Kindern oder wenn sich starke und geringe Beschwerden abwechseln, kann auch Ferrum phosphoricum D6 helfen. Ihr Kind ist gereizt und hat Durst auf kalte Getränke? Dann könnte Chamomilla D6 das passende Mittel sein.
Ist der Beginn weniger heftig und das Fieber eher mäßig, ist meist Pulsatilla D6 das Mittel der Wahl, insbesondere wenn sich die Beschwerden nachts verschlimmern und das Kind sehr viel Zuwendung einfordert. An Lycopodium D12 ist zu denken, wenn die Symptomverschlechterung eher nachmittags eintritt und zunächst oder nur das rechte Ohr betroffen ist.
    In der Apotheke erhältliche Kombinationspräparate (z. B. Otovowen®) stimulieren das Immunsystem und hemmen die Entzündung, wirken schmerzlindernd und schleimlösend.
    ZUM WEITERLESEN
    Buchtipp
    Anita van Saan: Mach mal! Rund ums Hören. moses. Verlag, Kempen 2007
    Auch wenn die Ohren gerade weh tunohne sie wäre das Leben weniger spannend. Aber was sind überhaupt Geräusche? Warum haben Elefanten so große Ohren? Und wie entsteht Musik? Kinder ab 4 Jahren können mit diesem Buch nicht nur ihren Wissensdurst stillen, sondern mit Dingen aus dem Alltag z. B. ein Telefon bauen, das sich auch als Stethoskop nutzen lässt. Physik zum Anfassen und Verstehen!
Schüßler-Salze
    Geben Sie alle 1–2 Stunden eine Tablette Nr. 3 Ferrum phosphoricum im Wechsel mit Nr. 4 Kalium chloratum. Hat Ihr Kind auch Schnupfen mit dickem Schleim, geben Sie zu Nr. 4 zusätzlich Nr. 6 Kalium sulfuricum.
Und sonst
    Ob und wie lange Ihr Kind dem Kindergarten oder der Schule fernbleiben muss, ist individuell verschieden. Mit dem Schwimmen sollte es ein paar Wochen warten, bei wiederholten Ohrentzündungen auf Kontakt mit Chlorwasser ganz verzichten. Nach etwa einem Monat untersucht der Arzt das Ohr noch einmal, um einen bleibenden Erguss oder einen Hörverlust frühzeitig zu entdecken.

Mukoviszidose
    Andere Bezeichnung: zystische Fibrose, Abkürzung: CF
    Etwa 8000 Menschen leiden in Deutschland an dieser unheilbaren Erbkrankheit. Zwar hat sich die Prognose in den letzten Jahren gebessert, aber trotzdem liegt die Lebenserwartung nur bei durchschnittlich 35 Jahren.
    Ursache ist ein genetischer Strickfehler auf dem Chromosom 7, der erst zum Tragen kommt, wenn beide, selbst meist gesunde, Eltern ihn weitervererben. Dadurch ist zwischen Zellen und ihrer Umgebung der Austausch von Wasser und Salzen gestört, der über eine spezielle Verbindung (CFTR-Kanal) stattfindet. Diese Kanäle finden sich in Lunge, Schweißdrüsen, Bauchspeicheldrüse und Leber, Nieren und