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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Geschlechtsorganen, wo sich dann zäher Schleim bildet.
    HAUPTSYMPTOME
    Mein Baby gedeiht nicht
In 5–10 % der Fälle tritt als erstes Symptom beim Neugeborenen ein Darmverschluss (→  S. 111 ) infolge sehr zahen Kindspechs (Mekoniumileus ) auf.
Im Lauf des ersten Lebensjahres sind eine standige Bronchitis (→  S. 106 ) mit Husten und wiederholte Lungenentzündungen (→  S. 250 ), häufige Durchfalle und Gedeihstörungen typisch.
    Betroffen sind vor allem die Atemwege und die Lunge, wo der Schleim nicht nur die Atmung beeinträchtigt, sondern auch ein idealer Nährboden für Krankheitserreger ist. Die wiederkehrenden Entzündungen zerstören das Gewebe nach und nach, die Funktion lässt nach. So kommt es nicht nur zu chronischem Husten, ständigen Nasennebenhöhlenentzündungen und wiederkehrenden Lungenentzündungen mit zunehmenden Atemproblemen, sondern auch zu Verdauungsstörungen und Untergewicht, Zuckerkrankheit, Osteoporose und – bei den jungen Männern – Unfruchtbarkeit.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    In Österreich testet man Neugeborene routinemäßig im Blut auf Mukoviszidose, in Deutschland dagegen nur auf Wunsch der Eltern (und dann nicht kostenfrei) bzw. bei begründetem Verdacht. Es wird ein – schmerzloser – Schweißtest durchgeführt, der evtl. durch genetische und andere Untersuchungen ergänzt wird.
    Nach außen hin führen die Kinder oft ein recht normales Leben, allerdings müssen sie dafür einiges auf sich nehmen: Täglich 3–4 Stunden Physiotherapie und Inhalieren, um den Schleim in der Lunge zu lösen und abhusten zu können, sind keine Seltenheit – und das Tag für Tag, Woche für Woche, ein ganzes Leben lang! Daneben müssen die meisten Betroffenen ständig und immer wieder zahlreiche Medikamente schlucken, so z. B. Verdauungsenzyme für die Bauchspeicheldrüse, Antibiotika für die Atemwegsinfekte und Vitamine für das Wachstum. Wird die Lunge schwächer, wird eine Sauerstofftherapie und als letzte Möglichkeit eine Lungentransplantation durchgeführt. Alle Maßnahmen verlangsamen nur das Fortschreiten der Krankheit, heilen sie aber nicht. Hilfestellung geben Selbsthilfeorganisationen, v. a. der Bundesverband Mukoviszidose e. V. ( www.muko.info ).

Mumps
    Andere Bezeichnungen: Ziegenpeter, Parotitis epidemica
    Mumps wird durch Viren übertragen, tritt gehäuft im Winter und Frühjahr auf und äußert sich meist in einer schmerzhaften Speicheldrüsenentzündung. Infolge der Schutzimpfung kommt Mumps bei uns mittlerweile eher selten vor.
    Der Erreger, das Paramyxovirus, wird durch Tröpfchen in der Atemluft und durch direkten Kontakt z. B. beim Küssen übertragen. Nur zwei von drei angesteckten Kindern entwickeln Krankheitssymptome.
    Mumps bekommt man gewöhnlich nur einmal im Leben, wobei der Schutz nach der Impfung vermutlich nicht lebenslang bestehen bleibt. Heute kommen Ungeimpfte oft erst im Jugend- oder Erwächsenenalter mit den Keimen in Kontakt; erkrankt man also später im Leben, kommt es erfahrungsgemäß zu wesentlich mehr Komplikationen als im Kindesalter.
Komplikationen
    Die Palette moglicher Verlaufsformen ist recht gros: 30.40 % der Kinder zeigen gar keine Symptome. bei jungeren denkt man eher an einen Atemwegsinfekt; bei vielen Kindern sind eine oder meist beide Ohrspeicheldrusen betroffen. Bei 2.5 % der Infizierten ist auch die Bauchspeicheldruse befallen, bei 3.10 % kommt es zu einer Hirnhautentzündung (→  S. 186 ). Diese und die. weitaus seltenere Gehirnentzündung. verursachen eine Schwerhorigkeit (→  S. 344 ). Betroffen sind davon etwa 1 von 10 000 an Mumps Erkrankten. Je alter die Kinder sind, desto eher sind auch andere Drusen in Mitleidenschaft gezogen. neben Bauchspeicheldruse z. B. auch Keimdrusen wie Eierstocke und Hoden, Brustdruse oder Schilddruse. Bei Jungen nach der Pubertat kann dies zur Unfruchtbarkeit führen.
    Infiziert sich eine Frau vor allem wahrend der ersten drei Schwangerschaftsmonate erstmalig mit dem Mumpsvirus, ist eine Fehlgeburt moglich.
    HAUPTSYMPTOME
    Au, du dicke Backe!
2–3 Wochen nach der Ansteckung fühlt sich das Kind insgesamt krank.
Häufig tritt Übelkeit auf, oft kommt es zu Kopfschmerzen, Fieber ist aber meist nur leichtes vorhanden.
Dann kommt es zunächst meist zu einer Schwellung der Ohrspeicheldrüse nur einer Gesichtshälfte. Diese Speicheldrüse liegt vor dem Ohr und ist nur in geschwollenem Zustand sicht- und schmerzhaft tastbar; eventuell steht das Ohrläppchen ab. Diese »Hamsterbacke« tut

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