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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Oft ist er Ausdruck einer atopischen Veranlagung, also einer angeborenen Uberempfindlichkeit der Haut und Schleimhaut gegen Umweltstoffe und erstes Zeichen einer Neurodermitis (→  S. 287 ). Er kann aber auch nach einigen Monaten von selbst wieder verschwinden.
    Im Volksmund wird Milchschorf häufig mit Gneis (→  S. 157 ) gleichgesetzt, den harmlosen fettig-gelben Kopfschuppen der seborrhoischen Säuglingsdermatitis.
    HAUPTSYMPTOME
    Meine Kopfhaut juckt und mir geht’s nicht gut
Der behaarte Kopf, aber auch Stirn und Augenbrauen, Wangen und Hals zeigen eine juckende, zunächst trockene, weißliche Schuppung.
Durch den Juckreiz (abends meist stärker als morgens) kratzt das Kind die Hautstellen auf – sie werden entzündlichrot, geschwollen und nässend, später verkrustet, also mit gelblichem Schorf bedeckt. Dadurch entsteht das Bild angebrannter Milch.
Oft schlafen die Babys schlecht, sind unruhig, schreckhaft, weinen vermehrt und wollen herumgetragen werden.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Ausgepragten Milchschorf behandeln Sie am besten wie Neurodermitis (→  S. 289 ).
Heilpflanzen, Wasser & Wickel
    Um trockene Krusten von der Kopfhaut zu lösen, reiben Sie den behaarten Kopf abends mit Olivenöl, Ringelblumenöl oder Klettenwurzelöl ein und waschen ihn am nächsten Morgen mit einem Babyshampoo. Auch mit Stiefmütterchentee lassen sich die Schuppen aufweichen und entfernen; er lindert zusätzlich den Juckreiz und hemmt die Entzündung. Nässender Schorf wird mit einer Kochsalzlösung abgetupft und gereinigt und dann trocknen gelassen.
Homöopathie
    Versuchen Sie Viola tricolor D3, besonders wenn das Ekzem stark nässt. Graphites D12 hilft bei vielen gelblichen Borken, Sulfur D12 bei starker Schwitzneigung und so starkem Juckreiz, dass das Kind sich blutig kratzt. Eine Selbstbehandlung ist wie bei der Neurodermitis meist wenig erfolgreich. Besser ist eine Konstitutionsbehandlung durch einen Homöopathen.

Mittelohrentzündung
    Andere Bezeichnung: Otitis media
    Das Mittelohr ist über eine Röhre mit dem Nasen-Rachen-Raum verbunden, deshalb breiten sich Erkältungskrankheiten häufig auch ins Ohr aus. Betroffen sind eher jüngere Kinder besonders im Herbst und Winter.
    Durchschnittlich 9 von 10 der akuten Mittelohrentzündungen werden von Viren verursacht, die fast immer aus dem Rachenraum einwandern. Seltener sind zu Anfang Bakterien (z. B. Pneumokokken, Hämophilus) beteiligt oder alleinige Auslöser. Hat das Trommelfell ein Loch, können Keime auch durch den Gehörgang eindringen.
    Wie in der Nase rufen die Erreger auch in der Schleimhaut des Mittelohres eine Entzündung hervor. Dadurch wird vermehrt Schleim gebildet (→ Paukenerguss, S. 298 ). Da der Verbindungsgang zwischen Ohr und Nasen-Rachen-Raum bei Kindern noch sehr eng ist, schwillt dieser bei Entzündungen schnell zu. Folge ist, dass das Sekret aus dem Mittelohr nicht abfließen kann und von innen gegen das Trommelfell drückt – das tut weh.
Ursachen
    Einige Kinder erkranken immer wieder an Mittelohrentzündungen, andere dagegen haben kaum Ohrenbeschwerden. Risikofaktoren sind wohl: viel Kontakt mit anderen Kindern (Geschwister, Kindertagesstätte) und dadurch Erregern, ständiges Nuckeln am Schnuller sowie Zigarettenrauch in Innenräumen und Schadstoffe in der Außenluft wie Stickstoffdioxid und Feinstäube. [ 128 ] Auch anatomische Gegebenheiten führen zu wiederholten Ohrentzündungen, zum Beispiel wenn gröse Rachenmandeln (→  S. 364 ),ständige Halsentzündungen oder angeborene Gaumenspalten den Verbindungsgang verengen. Umstritten ist der Einfluss von Allergien und des Rückflusses von Magensäure. Stillen in den ersten 3 Lebensmonaten scheint dagegen einen schützenden Effekt zu haben.
    HAUPTSYMPTOME
    Es sticht und klopft in meinem Ohr
Meist geht der Mittelohrentzündung eine Erkältung mit Schnupfen voraus. Typisch ist also die Kombination Husten, Schnupfen und Ohrenweh.
Plötzlich oft aus dem Schlaf heraus entwickeln sich meist nur auf einer Seite stechende oder pochende, starke Ohrenschmerzen.
Bei kleineren Kindern können die Beschwerden auch unspezifisch sein: Bauch- statt Ohrenschmerzen, Durch fall und hohes Fieber sind nicht selten. Säuglinge sind unruhig, schreien viel und verweigern die Nahrung. Hinweise kann dann der ständige Griff zum erkrankten Ohr geben.
Wird der Druck auf das Trommelfell zu stark, kann dieses platzen (Perforation). Die entzündliche Flüssigkeit läuft ab, die Schmerzen lassen damit deutlich

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