Kinderkrankheiten von A–Z
Körper massieren. Als Öl eignet sich Kokos-, Oliven- oder Mandelöl. Da Ihr Baby für die Massage nackt sein sollte, bietet sich eine morgendliche und abend liche Massage an, nämlich dann, wenn Sie Ihr Kind umziehen. 10–20 Minuten täglich massieren reichen aus – Sie werden schnell spüren, wie Ihr Kind entspannt, die Berührungen genießtund sich seine Körperwahrnehmung verbessert. Sobald sich Ihr Baby allein auf den Bauch drehen kann, ist die Notwendigkeit für eine Massage nicht mehr unbedingt gegeben – genießen wird es Ihr Kind immer noch.
Kuscheln und reden – Kommunikation findet auf vielen Ebenen statt
Was alles massieren?
Auch nach der Säuglingszeit wird Ihr Kind eine Massage als wohltuend empfinden: Vielleicht bauen Sie diese nach dem Bad oder einer bestimmten sportlichen Tätigkeit als gemeinsames Ritual in Ihren Tagesablauf ein. Eine Massage aktiviert über Nervenbahnen auch im Körperinneren gelegene Organe: Diese sogenannten Reflexzonen werden durch Ihre Berührungen stimuliert und regen Stoffwechsel und Immunsystem an.
ZUM WEITERLESEN
Buchtipp
Jutta Bläsius: Streichelgeschichten. Massage für kleine Hände. Don Bosco, München 2005
Massagen im Stehen oder Sitzen können auch Kinder untereinander durchführen. Mit Geschichten und Gedichten sind die Griffe so erklärt, dass sie leicht zu verstehen sind. So lassen sich die Tage in Kindergarten und Schule locker bewältigen.
Holen Sie sich neben den klassischen Handgriffen der herkömmlichen Massage auch Anregungen aus Shiatsu oder der ayurvedischen Massage – allerdings ist dann meist fachlicher Rat unumgänglich, da beide Techniken recht schwierig zu erlernen sind.
Aus der traditionell chinesischen Medizin stammt die Tuina-Massage, bei der ahnlich wie bei der Akupressur bestimmte Akupunkturpunkte, aber auch ganze Meridiane massiert werden (→ Fernostliche Medizin, S. 139 ). Sie entspannt Muskeln und bekampft Schmerzen, stimuliert die Immunabwehr und regt den Stoffwechsel an. Tuina gibt es speziell für Kinder – Sie erlernen die wichtigsten Bewegungsabläufe bei einem Therapeuten.
Eine besondere Massageform, um die Reflexzonen zu aktivieren, stellt die Fußreflexzonenmassage dar. Auch wenn das theoretische Konstrukt hinter dieser Massagetechnik umstritten ist, werden die Fußsohle durchknetende Handgriffe meist als Wohltat empfunden. Sie können dafür auch einen Igel-Ball verwenden – allerdings nur, wenn Ihr Kind nicht kitzelig ist.
Die Bauchmassage
Bei Bauchkrämpfen, Blähungen und auch Verstopfung empfinden viele Kinder eine Massage als sehr angenehm – andere hingegen mögen genau dann nicht am Bauch berührt werden.
Wenn Ihr Kind es mag, dass Sie ihm den Bauch massieren, streichen Sie erst behutsam, dann mit etwas stärkerem Druck im Uhrzeigersinn mit Ihrer Hand um seinen Nabel. Sie unterstützen damit die Darmbewegung, und Luft oder Stuhlgang werden in Richtung Ausgang befördert. Sie erhöhen die Massagewirkung mit Kümmel- oder Fenchelöl, da beide Öle ebenfalls Krämpfe lösen.
Die Ruckenmassage
Der Rücken ist sicher die am häufigsten massierte Körperregion: Entlang der Wirbelsaule, der langen Rückenmuskulatur und im Bereich der Schultern treten besonders oft Verspannungen auf. Da Rückenschmerzen (→ S. 315 ) leider auch bei Kindern immer häufiger auftreten, kann es durchaus vorkommen, dass Ihr Sprössling Sie um eine Rückenmassage bittet. Nach der Massage unterstützt Wärme den Entspannungseffekt.
Schröpfkopfmassage Eine besonders intensive Reizwirkung erzielen Sie mit einerSchröpfkopfmassage, die beispielsweise bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (→ S. 108 ) eingesetzt wird. Sie setzen auf den eingeölten Rücken eine Schröpf glocke mit etwas Vakuum auf und fahren mit langsamen Bewegungen über den Rücken. Das Vakuum führt dazu, dass die Haut und die tiefer liegenden Gewebsschichten stärker durchblutet und die Reflexzonen stärker gereizt werden. Durch das Öl wird die angehobene Hautfalte kontinuierlich mitverschoben. Sobald der Rücken gerötet ist, sollten Sie die Schröpfglocke entfernen, weiteres Schröpfen führt zum Entstehen eines Blutergusses. Das Schröpfen lassen Sie sich am besten von einem Therapeuten zeigen.
Milchschorf
Seinen Namen verdankt dieser Hautausschlag bei Säuglingen und Kleinkindern seinem Aussehen von im Topf angebrannter Milch. Er tritt am Kopf auf und kann erstes Symptom einer Neurodermitis sein.
Milchschorf beginnt meist nach dem 3. Lebensmonat.
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