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Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)

Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)

Titel: Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
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die korrigiert werden müssen. Gewöhnlich werden die Eltern zur Zusammenarbeit bereit sein (…) Oft werden sie darauf brennen, selbst Prozessing zu erhalten.«
     
    (Hubbard, Lafayette Ronald: Kinder-Dianetik, Kopenhagen 1983, S. 191)
    Wenn sich dann die Eltern auf eigenes scientologisches Training einlassen, ist ein wesentlicher Zweck des Kinderzentrums erfüllt. Über die Vermittlung der angeblichen Probleme des Kindes sind neue Aspiranten für das System Scientology geworben. Vielleicht haben die Eltern ja nur eine kindgerechte Unterbringung für ihren Nachwuchs gesucht, doch gelandet sind sie in einer Organisation, die sie als »raw-meat« (rohes Fleisch) zur Bearbeitung angelockt hat.

Der kleine Verfassungsfeind
     
    »Die bisher anfallenden Erkenntnisse über den Geheimdienstund Propagandaapparat der Scientology-Organisation skizzieren das Bild einer Organisation, die von einem fast unbezwingbar erscheinenden Willen beseelt ist, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln eine nicht mehr antastbare politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Machtposition zu erlangen. Die Scientology-Organisation will den einzelnen Menschen sowie alle Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens (Politik, Wirtschaft, Kultur, Medien etc.) mit Hilfe ihrer geistigen Techniken und der Hubbard’schen Management- und Organisationstechniken im scientologischen Sinne gleichschalten, beherrschen und letztlich kontrollieren.«
    (Landesamt für Verfassungsschutz Hamburg [Hrsg.]:
Der Geheimdienst der Scientology-Organisation, Hamburg 1997, S. 2)
    Politische Ideologien, welcher Couleur auch immer, die bereits im Kindesalter beginnen – Nachwuchs für bestimmte Sichtweisen zu formen und zu nutzen -, werden immer einmal wieder an den Pranger gestellt. Gerade auch die Diskussion um Einmischung des Staates, ideologische Bestrebungen gegen einheitliche Grundwerte wie Meinungsfreiheit, Selbstbestimmung des Einzelnen usw. findet eine Zuspitzung, wenn es um gesellschaftliche Belange, Beeinflussung und Manipulation von Kindern geht.
     
    Es stellt sich nun die Frage: Warum findet sich bei der Diskussion in der Öffentlichkeit um die Scientology-Organisation und ihre Bestrebungen, in jedem Land der Welt ihre Ideologie zur gesellschaftlichen Maxime zu erheben, so wenig über die Erziehung der scientologischen Kinder wieder? Dies fragt man sich gerade im Zusammenhang mit den Maßstäben, die bei anderen Parteien und Organisationen angelegt werden, die ebenfalls gegen unsere Grundwerte gerichtet sind und als eine Gefahr für Kinder angesehen werden.
     
    Es könnte zum einen daran liegen, dass die Scientology-Organisation in der breiten Öffentlichkeit häufig damit verbunden wird, es gehe um Profit, um Finanzielles, um eine Anhäufung von Geldern.
    Kinder jedoch sind mittellos.
     
    Zum anderen könnte eine weitere Erklärung sein, dass die Propaganda-Maschinerie der Organisation erneut auch hier greift und viele Menschen von einzelnen Kinderschicksalen abgelenkt werden. Hinzu kommt die immer wieder erhobene Aussage, dass die Menschen sich freiwillig an die Organisation wenden. Sehen wir an dieser Stelle einmal davon ab, dass selten von Menschen zu hören ist, die von allein – ohne »rekrutiert« zu werden – plötzlich und aus heiterem Himmel den Weg in eine Scientology-Einheit gefunden haben. Nach allem, was man bisher dazu hören konnte, nicht einmal Tom Cruise.
    Kinder haben gar keine Wahl.
     
    Was lernt denn das Kind, der Jugendliche, das/der ausschließlich scientologisch aufwächst, von der Außenwelt? Wieso stellen sich so wenige Menschen die Frage, warum L. Ron Hubbard solch einen besonderen Wert auf die frühe Einflussnahme auf den Nachwuchs legt?
    Eines dürfte inzwischen unbestritten sein: Das Aufwachsen mit und in der Hubbard’schen Ideologie lässt Menschen scientologisch funktionieren, lässt sie also zu Personen werden, die ihren Kindern und Kindeskindern dieselbe »Erziehung« angedeihen lassen. So wächst von Kopf zu Kopf, von Kind zu Kind das scientologisch trainierte Völkchen heran …
    »Wenn wir jemand wirklich ordnungsgemäß ausbilden, wird er mehr und mehr Tiger. Wenn wir halbherzig ausbilden, uns davor fürchten zu kränken und Angst davor haben, etwas durchzusetzen, dann machen wir Studenten nicht zu guten Scientologen – und damit werden alle im Stich gelassen.«
     
    (Hubbard-Kommunikationsbüro [Hrsg.]: Bulletin vom 12. April 1983.
Die Funktionsfähigkeit der Scientology erhalten.
Was wir von einem

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