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Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)

Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)

Titel: Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
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logisch findet sich im entsprechenden Text hinsichtlich dieser Kinderzentren ein kleiner, aber nicht unbedeutender Satz:
    »Für Interviews mit Eltern sollte es einen kleineren Raum geben.«
    (Hubbard, Lafayette Ronald: Kinder-Dianetik, Kopenhagen 1983, S. 183)
    Ein »kleiner Raum« für Gespräche, während in der Zwischenzeit die abgegebenen Kinder schon einmal »betreut« werden können. Aber natürlich dient er auch dem Zweck, im Vorfeld möglichst viel über die familiäre Situation zu erfahren. Denn wie heißt es in diesem »Material«:
    »Machen Sie von jedem Kind eine umfassende ›Bestandsaufnahme‹. Prozessing mit Kindern zieht auch das Zuhause und die allgemeine Umgebung des Kindes mit in Betracht. Wenn die Eltern zum Beratungszentrum kommen, um über die Probleme des Kindes zu berichten, sollte über das, was die Mutter sagt, ein ziemlich wortwörtlicher Bericht verfasst werden. (…) Name und Gründe für die Wahl des Rufnamens des Kindes sowie Alter, Geschlecht und seine Religion. (Haben sich denn die Eltern nicht bei der Wahl der Kinderbetreuung entschieden, einer neuen Religion beizutreten? d. Verf.) (...) Beschäftigungen und Hobbys der Mutter. Beruf und Hobbys des Vaters. Falls beide Eltern arbeiten, wer sorgt für das Kind?«
     
    (Hubbard, Lafayette Ronald: Kinder-Dianetik, Kopenhagen 1983, S. 185)
    Fragen über Fragen, Informationen über Informationen, man will schon genau wissen, mit wem man es zu tun hat. Es könnten ja leicht Probleme auftreten, wenn die Eltern oder andere Familienmitglieder erfahren, dass ein Kind eigentlich kein Kind ist, sondern sein kleiner Körper einen »Thetan« in sich birgt und damit schon wie ein Erwachsener in der Organisation zu behandeln ist. Da hilft es doch sehr, vieles aus der Familie zu erfahren und möglichst die Eltern gleich mit in alles einzubinden. Natürlich wird mit Sicherheit der betreuende »Auditor« nicht als solcher vorgestellt, sondern wahrscheinlich als der beste ausgebildete Erzieher, den sich die Eltern nur wünschen können.
     
    Das erste Gespräch mit den Eltern in besagtem »kleinen Raum« ist die »Bestandsaufnahme«. Ist diese abgeschlossen, wird empfohlen, das Kind für mindestens drei Sitzungen bei dem professionellen »Auditor« zu lassen.
    Da jedes Kind gemäß Scientology nicht nur einen »Thetan« mit sich herumschleppt und daher in diesem Leben als geistig krank, mindestens geistig verwirrt (»aberriert«) einzustufen ist, ähneln die Kinderzentren mit der entsprechenden »Behandlung« eher therapeutischen Einrichtungen. Von Bedeutung scheint hier insbesondere zu sein, wie die emotionale Beziehung der Mutter bisher zu ihrem Kind war. Daher gibt es für die »Auditoren« speziell für die ersten Sitzungen im Kinderzentrum besondere Empfehlungen:
    »(…) scheint die Mutter eine übermäßig beschützende Haltung zu haben. Halten Sie nach Mitgefühls-Engrammen beim Kind oder nach möglichem Antagonismus von seiten des Vaters (oder von beiden Elternteilen) Ausschau. (…)«
     
    (Hubbard, Lafayette Ronald: Kinder-Dianetik, Kopenhagen 1983, S. 188)
    Im Grunde wird hier empfohlen, dass bereits bei den ersten Aufenthalten des Kindes die gesamte Palette eines künftig funktionierenden Scientologen abgefragt wird. Das entsprechende Kapitel in der Scientology-Literatur beinhaltet vom »ARK-Dreieck« bis hin zur Aufforderung an den »Auditor«, bestimmte Verhaltensweisen bzw. Probleme auf der Zeitspur des Kindes festzustellen usw.
     
    Hat man das Kind nun scientologisch-therapeutisch analysiert, geht der nächste Schritt wieder auf die Eltern zu. Zielvorgabe: Die Schwierigkeiten des Kindes sollen besprochen werden. Der »Auditor«, der Therapeut, soll den Eltern nun klarmachen, dass nur ein weiterer Aufenthalt im Kinderzentrum mit fortlaufender Behandlung (wobei dieses Wort mit Sicherheit nicht fallen wird) das Kind in seiner weiteren Entwicklung positiv beeinflussen und all seine Fähigkeiten hervorbringen wird.
     
    Damit das auch alles reibungslos funktioniert, sind nun wiederum die Eltern angesprochen, ebenso scientologisch aktiv zu werden. Das System tickt ausschließlich auf diese Weise. Die Eltern werden im Kinderzentrum zum so genannten Interview gebeten, in dem es natürlich in erster Linie um ihr Kind geht, aber letztlich dann auch um sie selbst.
    »Bei diesem Interview muss man sich sehr taktvoll verhalten. Keiner der beiden Elternteile sollte vor den Kopf gestoßen werden, aber es wird Faktoren im häuslichen Bereich geben,

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