King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)
ein Problem mit Karikaturen von Cops, die sich gegenseitig in den Hintern vögeln?«
»Es geht doch nicht, dass unsere Polizeiwache wie ein Abbruchhaus aussieht.«
Unsere
Polizeiwache. Das war eine interessante Wortwahl, fand Wade. Er trank noch einen Schluck Kaffee, während er darüber nachdachte.
»Ich weiß nicht, ob ich Ihre Großzügigkeit annehmen kann.«
»Sicher können Sie das.«
»Die MCU ist in Schwierigkeiten geraten, weil man dort genau solche Geschenke angenommen hat«, stellte Wade fest. »Glauben Sie mir, ich muss es wissen.«
»Es ist doch kein Schutzgeld oder eine Bestechung. Es ist eine Reparationszahlung. Es könnte sein, dass ich indirekt für den Schaden verantwortlich bin, der da angerichtet worden ist. Also ist es nur recht und billig, dass ich ihn wieder in Ordnung bringe.«
»Es freut mich zu hören, dass Sie sich dafür interessieren, was Recht ist.«
»Außerdem gehört die Wache nicht Ihnen. Sie gehört der Gemeinde.«
Dagegen konnte Wade nichts sagen, und er nahm diese kleine Zuwendung an, auch wenn sie von einem Mörder, Drogendealer, Erpresser und Zuhälter kam.
»Wenn Sie es so betrachten, Duke, kann ich nichts anderes tun, als mich zu bedanken.«
»Ist mir ein Vergnügen«, erwiderte Duke.
Und Wade wusste, sobald sich die Nachricht verbreitete, dass Duke die Scheiben ersetzt hatte, würde es niemand mehr wagen, einen Ziegelstein durch das Fenster zu werfen oder es zu zerschießen. Duke nahm Wade unter seine Fittiche, nur ohne dass er dafür, wie alle Geschäftsinhaber in Darwin Gardens, einen wöchentlichen Obolus leisten musste.
»Sie geben mir fast das Gefühl, hier willkommen zu sein«, sagte Wade.
»Das sind Sie«, erklärte Duke. »In Grenzen.«
»Wir werden sehen.«
»Da bin ich sicher«, stimmte Duke ihm zu und deutete mit seiner Gabel über die Straße. »Wer ist das kleine Mädchen?«
Wade folgte seinem Blick und sah Brooke und Billy hinter dem neuen Fenster in der Wache.
»Meine Tochter«, sagte Wade. »Ich habe sie übers Wochenende bei mir.«
Duke musterte Wade, als würde er ihn zum ersten Mal sehen. »Sie haben sie mit
hierher
gebracht?«
»Ich wohne hier«, sagte Wade.
Duke aß den Rest seiner Torte und pickte auch noch die Krümel auf. Mandy kam mit der Kaffeekanne herüber und goss die Becher wieder voll.
»Wissen Sie was, Tom?«, sagte Duke. »Wenn Sie Ihre Marke nicht tragen, gefallen Sie mir viel besser.«
»Ich trage sie immer, Duke.«
»Ich glaube, er ist schon mit ihr geboren worden«, meinte Mandy.
»Sie armes Schwein«, sagte Duke und schüttelte den Kopf. »Eines Tages wird sie Ihr Tod sein.«
Wade nickte und trank einen Schluck Kaffee. »Anders will ich es auch gar nicht.«
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