Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
King Stephen

King Stephen

Titel: King Stephen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riding the Bullet
Vom Netzwerk:
ehrlich aus.’ Und der Junge sagte…”
    Ich sah aus dem Fenster. Ich hatte die Geschichte
schon vor Jahren gehört, wahrscheinlich während
ich in der fünften oder sechsten Klasse war. Die
Version, die ich kannte, war es allerdings ein
Thunderbird anstelle des Cadillac, alles andere
stimmte überein. Der Junge sagte Ich mag zwar erst
siebzehn sein, aber ich bin kein Idiot, niemand
verkauft eine Auto wie dieses und schon gar mit so
wenig Meilen für siebenhundertfünfzig Dollar . Und
so erzählte der Typ ihm, daß er es macht, weil das
Auto stinkt und er den Gestank nicht
herausbekommt, er hätte alles versucht aber es
funktioniere nicht. Weißt Du, er war auf einer
Geschäftsreise, eine ziemlich lange, er war
bestimmt unterwegs für…
    “… einige Wochen,” sagte der Fahrer. Er grinste,
wie Leute grinsen, wenn sie sich selber über ihre
Witze kaputtlachen können. “Und als er
zurückkam, fand er sein Auto in der Garage und
seine Frau in dem Auto, sie war praktisch die ganze
Zeit dort, seit er fort war. Ich weiß nicht, ob es
Selbstmord oder ein Herzanfall war, aber sie war
aufgedunsen und der Wagen gefüllt mit diesem
Gestank und weißt Du, alles was er wollte, war den
Wagen zu verkaufen.” Er lachte. “Heftige
Geschichte, was?”
    “Warum hat er nicht zu Hause angerufen?” redete
mein Mund selbständig. Mein Gehirn war
eingefroren. “Er war zwei Wochen auf einer
Geschäftsreise und hat niemals seine Frau
angerufen und zu fragen, wie es ihr geht?”
    “Hmm,” entgegnete der Fahrer, “darum geht’s hier
doch gar nicht, oder? Ich meine, was für ein
Schnäppchen, das ist doch der Punkt. Wärest Du
nicht versucht gewesen? Letztendlich hätte man das
Auto auch mit offenem Fenster fahren können,
richtig? Abgesehen davon ist es ja auch nur eine
Geschichte. Erfindung. Ich kam wegen des
Geruches in diesem Auto darauf. Und das ist eine
Tatsache.”
    Schweigen, Und ich dachte: Er wartet darauf, daß
ich etwas sage, wartet darauf, dies zu beenden .
Und ich wollte es. Daß ich es tat. Aber … was
danach? Was würde er danach tun?
Er rieb sich sein Daumengelenk an seinem T-Shirt,
direkt über dem Button mit der Aufschrift I RODE
THE BULLET AT T HRILL V ILLAGE , L ACONIA . Ich
    erkannte Dreck unter seinen Fingernägeln. “Da war
ich heute,” sagte er. “Thrill Village. Ich habe für
einen Typen dort was gearbeitet und er hat mir eine
Freikarte gegeben. Meine Freundin wollte mit mir
dorthin, aber sie rief an und sagte sie sei krank, sie
kriegte diese Perioden, die manchmal richtig
wehtun, die sie tierisch krank machen. Blöd, aber
ich denke immer, hey, was für eine Alternative gibt
es? Keine Binde kann helfen und dann habe ich
Schwierigkeiten, wir beide haben sie. Er kicherte,
ein humorloses kläffendes Geräusch. “So fuhr ich
alleine. Kein Grund die Freikarte verfallen zu
lassen. Bist Du jemals in Thrill Village gewesen?”
    “Ja,” antwortete ich. “Einmal. Als ich zwölf war.”
“Mit wem warst Du da?” fragte er. “Du bist doch
nicht alleine dagewesen, oder? Nicht als
Zwölfjähriger.”
    Ich hatte ihm diesen Teil nicht erzählt, oder doch?
Nein. Er spielte mit mir, das war alles, er schubste
mich herum. Ich dachte daran, die Tür zu öffnen
und mich einfach in die Nacht hinauszurollen, den
Kopf unter meine Arme geklemmt bevor ich
aufschlug; nur wußte ich, daß er ‘rüberfassen und
mich zurückziehen würde, bevor ich entkommen
konnte. Abgesehen davon konnte meine Arme noch
nicht mal heben. Das Beste war also, meine Hände
weiter zusammenzupressen.
    “Nein,”, sagte ich. “Ich fuhr mit meinem Vater. Er
hat mich mitgenommen.”
“Bist Du mit dem ‘Bullet’ gefahren?” Ich war auf
diesem Teil vier Mal. Mann! Das geht voll
kopfüber!” Er sah mich an und stieß ein erneutes
kläffendes Lachen aus. Das Mondlicht ertrank in
seinen Augen, verwandelte sie in weiße Kreise,
machte sie zu den Augen einer Statue. Und ich
erkannte, er war mehr als tot; er war verrückt.
“Bist Du damit gefahren, Alan?”
Ich war drauf und dran ihn darauf hinzuweisen,
daß das nicht mein Name ist, denn der sei Hector,
aber was hätte ich davon? Das Ende war sowieso in
Sicht.
“Ja,” flüsterte ich. Kein einziges Licht bis auf den
Mond. Die Bäume hasteten wie Gelegenheitstänzer
auf einem Zeltfest vorbei. Die Straße rauschte unter
uns durch. Ich sah auf den Tacho und stellte fest,
daß er nahezu 80 Meilen drauf hatte. Wir fuhren
das ‘Bullet’ genau hier, er und ich; der Tod fährt
schnell. “Ja, das

Weitere Kostenlose Bücher