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King Stephen

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Titel: King Stephen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riding the Bullet
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auch tot.”
Ich dachte an die Hand-voll-Glas-Stimme des alten
Mannes und das Reißen seines Bruchbandes. Nein,
er war nicht tot und ich habe den Gestank von Pisse
in seinem alten Dodge gegen etwas viel
Schlimmeres eingetauscht.
“Egal, Mann, wir haben keine Zeit, über all das zu
reden. Weitere fünf Meilen und die ersten Häuser
werden erscheinen. Sieben weitere und wir werden
an der Stadtgrenze von Lewiston sein. Was heißen
soll, daß Du Dich jetzt zu entscheiden hast.”
“Was entscheiden?” Ich nahm an, daß ich es
wußte.
“Wer im ‘Bullet’ fährt und wer nicht. Du oder
Deine Mutter.” Er drehte sich um und sah mich mit
seinen ertrunkenen Mondlicht-Augen an. Sein
Lächeln wurde voller und ich erkannte, daß die
meisten seiner Zähne fehlten, herausgebrochen bei
dem Unfall. Er klopfte gegen das Lenkrad. “Ich
nehme einen von Euch beiden mit mir, Mann. Und
da Du hier bist, hast Du zu entscheiden. Was sagst
Du?”
Das meinst Du nicht ernst entströmte meinen
Lippen, aber warum hätte er das sagen sollen, oder
irgend etwas ähnliches? Natürlich meinte er es
ernst. Todernst.
Ich dachte an all die Jahre, die wir miteinander
verbracht hatten, Alan und Jean Parker gegen den
Rest der Welt. Sehr viel gute Zeiten und mehr als
wenige richtig schlechte Zeiten. Flicken auf meine
Hosen und Kasserolle zum Abendessen. Die
meisten der Kinder erhilten einen Vierteldollar die
Woche, um die warme Mahlzeit zu kaufen; ich
bekam immer ein Brot mit Erdnußbutter oder ein
Stück Wurst auf einem ein Tag altem Brot, wie ein
Kind in einer dieser dämlichen vom-Tellerwäscherzum-Millionär-Geschichten. Ihre Arbeit in Gottweiß-wievielen verschiedenen Restaurants und
Cocktailbars, um uns zu ernähren. Den Tag, als sie
sich einen Tag Urlaub nahm, um mit dem UBKMann zu reden, angezogen in ihren besten Hosen,
er saß mit seinem Anzug in unserer Küche, sogar
ein neun Jahre altes Kind wie ich hätte es ihm
tausend mal besser sagen können als sie, ihm mit
der Schreibmappe auf seinem Schoß und dem
glänzenden Stift in der Hand. Sie beantwortete
seine beleidigenden, peinlichen und mit einem
eingefrorenen Lächeln gestellten Fragen, bot ihm
noch mehr Kaffee an. Denn wenn er den richtigen
Bericht schrieb, würde sie fünfzig Dollar mehr den
Monat bekommen, lausige fünfzig Dollar.
Nachdem er weg war, lag sie auf dem Bett und
weinte und als ich herein kam, um mich zu ihr zu
setzen, versuchte sie zu lächeln und erklärte, daß
UBK nicht für Unterstützung für bedürftige Kinder,
sondern für unwahrscheinlich bekloppte Kerle
steht. Ich habe gelacht und dann lachte sie auch,
denn wir haben herausgefunden, daß man lachen
muß. Wenn es nur Dich und Deine fette,
kettenrauchende Ma gegen den Rest der Welt gibt,
dann ist Lachen manchmal der einzige Weg, um
nicht wahnsinnig zu werden und die Fäuste gegen
die Wand zu hämmern. Aber damit hatte es mehr
auf sich. Für Menschen wie uns, die durch das
Leben trippeln wie Mäuse in einem Comic, war
Lachen manchmal die einzige Rache gegen solche
Arschlöcher. Ihre Arbeit bei all ihren Jobs und die
Überstunden, das Bandagieren ihrer Knöchel, wenn
diese geschwollen waren und das Sammeln aller
ihrer Trinkgelder in einem mit A LAN ’ S U NIVERSITÄT beschrifteten Einmachglas - wie in
diesen dämlichen vom-Tellerwäscher-zumMillionär-Geschichten, ja, ja - wie sie immer
wieder erzählt, daß ich mich anstrengen soll, andere
an der Schule können Freddy-Fickherum spielen
aber ich könne das nicht, weil sie ihre Trinkgelder
bis zum Sankt Nimmerleinstag sammeln könnte
und es immer noch nicht reichen würde;
letztendlich würde auf Stipendien und Kredite
hinauslaufen wenn ich zur Universität gehen würde
und ich mußte zur Uni, weil das der einzige Weg
für mich da raus war… und für sie. So strengte ich
mich an, glaub’ mir, ich tat es, denn ich war nicht
blind - ich sah, wie dick sie war, ich sah, wieviel sie
rauchte (es war das einzige, was sie sich
gönnte…ihr einziges Laster, wenn Du zu denen
gehörst, die es so sehen müssen), und ich wußte,
daß wir eines Tages die Plätze tauschen würden
und ich derjenige sein würde, der für sie zu sorgen
hat. Mit einem Universitätsabschluß und einem
guten Job könnte ich das. Ich wollte das tun. Ich
liebte sie. Sie hatte ein grimmiges Gesicht und
einen häßlichen Mund - an dem Tag, als wir am
‘Bullet’ gewartet haben und ich kniff, war nicht das
einzige Mal, daß sie mich angeschrien hat und mich
danach geschlagen hat - aber ich liebte

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