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Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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müssen. Zum Glück weiß ich, dass du neugierig genug bist und das Bild auf jeden Fall öffnen wirst.
    Ich wünsche dir die süßesten Träume.
    Schlaf schön, mein Engel.
    Nicht mal eine Minute später klingelte mein Handy erneut und die versprochene MMS traf ein. Mein Daumen verweilte für ein paar Sekunden auf der Taste, bis ich sie schließlich drückte und das Bild öffnete. Es war ziemlich dunkel, doch die Schemen reichten aus, um Elyas‘ Gesicht und seine Hand zu erkennen, mit der er mir einen Kuss zuhauchte.

KAPITEL 17
    Vorspiel
    Ich saß mit Alex in der großräumigen Aula unserer Universität und ließ meinen Blick über das Treiben schweifen.
    Alex senkte das Kinn. »Ich habe ein total schlechtes Gewissen, weil wir uns in letzter Zeit kaum sehen.«
    »Alex«, sagte ich, »was wäre ich für eine Freundin, wenn ich dir das übel nehmen würde?«
    »Ja … Aber trotzdem.«
    »Nichts trotzdem. Du bist frisch verliebt! Ist doch völlig normal, dass ihr den ganzen Tag aneinander klebt und am liebsten unter euch seid.«
    »Aber ich komme mir so schäbig vor.«
    »Das ist doch Blödsinn. Du hast mein vollstes Verständnis. Außerdem bin ich sowieso die meiste Zeit am Lernen.«
    »Und wieso fühle ich mich dann, als würde ich dich vernachlässigen?«
    »Ich weiß nicht – weil du blöd bist?«
    »Na, vielen Dank.«
    Ich schmunzelte. »Alex, ich finde es total süß, dass du dir einen Kopf machst. Aber es ist nicht nötig. Du tust ja gerade so, als würden wir uns überhaupt nicht mehr sehen. Und das stimmt nicht.«
    »Aber seitdem ich nach Berlin gezogen bin, haben wir fast jeden Tag etwas gemeinsam unternommen. Und jetzt habe ich Sebastian, und gleich kommt es zum Bruch.«
    »Alex, das ist doch kein Bruch! Wenn du übertreibst, dann richtig, oder?«
    »Ich habe einfach nur Angst, dass du dich vernachlässigt fühlst.«
    Ich strich ihr über den Oberarm. »Hiermit verspreche ich dir hoch und heilig, dich sofort zu informieren, sobald sich bei mir auch nur das kleinste Gefühl von Vernachlässigung meldet – einverstanden?
    »Ich verlasse mich darauf«, sagte sie.
    »Kannst du auch. Momentan ist aber alles noch im grünen Bereich. Wirklich.«
    »Gut, das beruhigt mich«, sagte sie. »Vielleicht können wir ja nächstes Wochenende was zusammen machen?«
    »Klar, gerne. Aber bitte nicht nur, weil du ein schlechtes Gewissen hast.«
    »Ach Quatsch, ich vermisse dich einfach. – Elyas dich übrigens auch …« Ein verräterisches Funkeln trat in ihre Augen, das mir nicht gefiel. »Er fragt mich jeden Tag, ob du vorbeikommst.«
    Ich seufzte. Seit dem DVD-Abend, der eineinhalb Wochen zurücklag, war ich Elyas glücklicherweise nicht mehr begegnet. Wobei ich mir über das »glücklicherweise« manchmal nicht sicher war. Mein Verstand versuchte es mir vehement einzuhämmern, aber wenn es um Elyas ging, hatten mein Herz und mein Kopf schon immer größere Kommunikationsprobleme gehabt. Immerhin war ich zu dem Entschluss gekommen, dass Abstand keinesfalls schaden könnte. Zumindest mir nicht.
    »Ich weiß«, antwortete ich. »Er schickt mir mehrmals täglich Kurznachrichten.«
    »Wirklich?«, fragte sie. »Das ist ja niedlich.«
    Ich schnaubte. »Dann solltest du mal die Nachrichten lesen.«
    »Ach, Emely, jetzt hab dich nicht so. Weißt du, was ich glaube?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Ich denke, dass er dich wirklich mag, aber zu stolz ist, es zuzugeben.«
    Sehr fadenscheinige Theorie, wie ich fand. Elyas sollte mich mögen? Auf eine nicht physische Weise? Unmöglich! Alex war noch nie gut darin gewesen, die Absichten von Männern einzuschätzen. Und jetzt, wo sie sich am liebsten in einer Welt befinden würde, in der es nur ebenso glückliche Beziehungen wie ihre eigene gab, konnte man dieses leicht hyperaktive Wesen erst recht nicht mehr ernst nehmen.
    »Apropos ›mögen‹«, fiel es Alex ein. »Wie läuft es mit Luca?«
    »Sehr gut«, lächelte ich.
    »Und wann trefft ihr euch?«
    Mist, das war jetzt genau die falsche Frage. Warum konnte sie das Thema nicht einfach ruhen lassen?
    »Ach so, ja, … Treffen «, stammelte ich und kratzte mich am Kopf.
    »Ja, Treffen «, sagte sie. »Das ist das, wo man sich als reale Personen gegenübertritt und aufhört, sich feige hinter seinem PC zu verstecken.«
    »Was du nicht sagst, Klugscheißer«, entgegnete ich. »Wir haben mal so grob in ein paar Wochen ausgemacht.«
    »Was ist denn bitte ›in ein paar Wochen‹ ?«
    »Na, in ein paar Wochen eben. Wir haben es

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