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Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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musst du mir aber unbedingt eine SMS schreiben, wenn du gut zu Hause angekommen bist, okay?«
    »Klar, mach ich«, sagte ich und nahm sie verabschiedend in den Arm.
    »Viel Spaß euch noch«, wünschte ich, als wir die Umarmung wieder lockerten.
    »Und dir gute Besserung!«, sagte sie.
    »Danke, wird schon«, rief ich ihr noch zu und verschwand aus der Toilette, um mich auf die Suche nach Domenic zu machen.
    Als ich ihn in der Nähe der Bar fand und fragte, ob sein Angebot noch stehen würde, meinte er nur selbstverständlich »Klar«. Es machte sogar fast den Eindruck, als freute er sich über meine Frage. Da er sich noch kurz von ein paar Leuten verabschieden wollte, wartete ich an der Garderobe auf ihn.
    Plötzlich tippte mir jemand auf die linke Schulter. Ich fuhr herum, allerdings nur, um direkt ins Leere zu schauen. Nein, lass mich nicht auf den ältesten Trick der Welt reingefallen sein …
    Und tatsächlich, ein Blick nach rechts und ich sah in das dreckige Grinsen von Elyas Schwarz.
    »Hast du allen Ernstes vorgehabt zu verschwinden, ohne dich von mir zu verabschieden?«
    Ich stöhnte. »Ehrlich gesagt, ja. Und ich hatte bereits die leise Hoffnung, ich könne es tatsächlich schaffen.«
    Er grinste und sah mich eine Weile mit seinem typischen, schwer zu deutenden Blick an, ehe er die Hände in die Hosentaschen steckte und die Schultern hochzog. »Du fährst also mit Sunnyboy nach Hause, hm?«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Hast du ein Problem damit?«
    »Wieso sollte ich?« Er zuckte mit den Schultern. »Ich fühle mich lediglich verpflichtet, dich vorzuwarnen.«
    »Vorzuwarnen?«, wiederholte ich. Mit was für einem Mist würde er jetzt wieder ankommen?
    »Du bist vielleicht zu naiv, um es zu merken«, setzte er an, »aber der Typ will dich nur ins Bett kriegen.«
    Für ein paar Sekunden starrte ich ihn wie versteinert an, bis ich plötzlich in schallendes Gelächter ausbrach. Elyas wollte mich vor jemanden warnen, der mich nur ins Bett bekommen wollte? Scheiße, wie witzig war das denn!
    Als Elyas sich offensichtlich selbst der Ironie seiner Worte bewusst wurde, verschränkte er stöhnend die Arme vor der Brust. Ich indessen bekam vor Lachen bereits Bauchschmerzen und tätschelte ihn für den gelungenen Gag am Oberarm.
    »Elyas«, gackerte ich und wischte mir eine Träne aus dem Gesicht. »Manchmal bist du wirklich witzig!« Kaum hatte ich diese Worte aus mir heraus gepresst, wurde ich schon von der nächsten Kicherattacke heimgesucht. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lachen und je mehr Zeit verging, desto mehr schien es Elyas zu wurmen.
    »Was ist denn so lustig?«, hörte ich auf einmal die Stimme von Domenic, der sich unbemerkt genähert hatte.
    »Elyas!«, erklärte ich ihm lachend. »Wenn du demnächst eine Party feierst, engagiere keinen Clown – engagiere Elyas!« Ich gluckste und fand das einfach nur unendlich komisch. Selbst das Hämmern in meinem Kopf konnte mein Amüsement nicht dämpfen.
    Nick verstand natürlich keine Silbe, während es Elyas offenbar endgültig zu blöd wurde. Wortlos drehte er sich um und lief zurück in den Pulk von Menschen. Ich konnte es mir nicht verkneifen und rief ihm kichernd: »Danke noch mal für den Tipp!« hinterher, bekam jedoch leider keine Antwort.
    »Muss man das verstehen?«, fragte Domenic und ließ seinen Blick von Elyas zu mir schweifen. Ich atmete einige Male tief durch und versuchte, mich zu beruhigen.
    »Nein, nicht wirklich«, sagte ich. Auch wenn es in gewisser Weise verlockend gewesen wäre, hatte ich nicht vor, Domenic zu erzählen, was los war. Nichts lag mir ferner, als so etwas Grenzdämliches wie Schwanzvergleich auch noch zu schüren.
    »Es war eine Art Insider zwischen uns«, erklärte ich daher.
    Er machte den Anschein, als wäre seine Neugierde geweckt worden, gleichzeitig traute er sich aber offenbar nicht, genauer nachzuhaken.
    »Gut, wenn das so ist, wollen wir dann?«, fragte er, was ich mit einem Nicken beantwortete und gemeinsam mit ihm loslief.
    Auch im Nachhinein fand ich den Vorfall mit Elyas erheiternd. Was meine Kopfschmerzen betraf, hatte ich allerdings alles andere als davon profitiert. Um genau zu sein, hatten sie sich sogar drastisch verschlimmert. Aber alles im Leben hatte seinen Preis, und dieser war es definitiv wert gewesen.
    Nichtsdestotrotz schwieg ich die meiste Zeit während der halbstündigen Rückfahrt und Nick schien Verständnis für meinen Zustand zu haben.
    Als er mich absetzte, reichte er mir

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