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Kishons beste Familiengeschichten.

Kishons beste Familiengeschichten.

Titel: Kishons beste Familiengeschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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wollen.«
    Ich gebe Amirs Äußerung in umschriebener Form wieder. Tatsächlich gebrauchte er ein wesentlich kürzeres Wort, das man in einer kultivierten Familiengemeinschaft nach Möglichkeit vermeiden sollte.
    Die Zahl der Franzi-Verehrer vor unserem Haus wuchs dermaßen an, daß wir uns nur noch mit eingelegtem Besen den Weg auf die Straße bahnen konnten. Wir bekämpften die liebestrunkenen Horden unter Franzis Fenster mit Wasserkübeln, wir traten sie mit Füßen, wir zogen quer durch unseren Garten einen rostigen Drahtverhau (der von den leidenschaftlich Liebenden in Minutenschnelle durchbissen wurde), und einmal warf ich sogar einen Pflasterstein nach Zulu. Er warf ihn sofort zurück.
    Währenddessen stand Franzi am Fenster und barst vor Erotik.
    »Papi«, sagte mein Sohn Amir, »warum läßt du sie nicht hinaus?«
    »Das hat noch Zeit.«
    »Aber du siehst doch, daß sie hinaus will. Sie möchte endlich einmal…«
    Wieder kam jener abscheuliche Ausdruck. Aber ich ließ mich nicht umstimmen:
    »Nein. Erst wenn sie verheiratet ist. In meinem Haus achtet man auf gute Sitten, wenn du nichts dagegen hast.«
    Mutter Natur scheint jedoch ihre eigenen Gesetze zu haben. Die Hunde draußen jaulten im Chor und begannen, miteinander um die noch nicht vorhandene Beute zu raufen. Franzi stand am Fenster und winkte. Sie aß nicht mehr und trank nicht mehr und schlief nicht mehr. Schlief sie jedoch, dann war ihr Schlaf voll von erotischen Träumen. Und in wachem Zustand ließ sie erst recht keinen Zweifel daran, worauf sie hinauswollte.
    »Hure!« zischte die beste Ehefrau von allen und wandte sich ab.
    Damit tat sie natürlich unrecht (und wer weiß, was da an weiblichen Urinstinkten mit hineinspielte). Franzi war eben zu schön. Kein richtiger männlicher Hund konnte ihrer erotischen Ausstrahlung, dem Blitzen ihrer Augen und der Anmut ihrer Bewegungen widerstehen. Und erst das silbergraue, langhaarige Fell! Sollte es daran liegen? Wir beschlossen, Franzi scheren zu lassen, um sie vor den Folgen ihres Sexappeals zu retten, und setzten uns mit einer bewährten Hundeschuranstalt in Verbindung. Am nächsten Tag erschienen zwei Experten, kämpften sich durch die Hundehorden, die unseren Garten besetzt hielten, hindurch und nahmen Franzi mit sich. Franzi wehrte sich wie eine Mini-Löwin, ihre Verehrer bellten und tobten und rannten noch kilometerweit hinter dem Wagen her.
    Wir saßen zu Hause, von Gewissensbissen gepeinigt.
    »Was hätte ich tun sollen?« seufzte ich. »Sie ist ja noch viel zu jung für solche Sachen…«
    Franzi kam nicht mehr zurück. Was uns am nächsten Tag zurückgestellt wurde, war eine mißgestaltete, rosafarbene Maus. Ich hätte nie gedacht, daß Franzi innen so klein war. Und Franzi schien die schmähliche Verwandlung, der man sie unterzogen hatte, selbst zu merken. Sie sprach kein Wort mit uns, sie wedelte nicht, sie starrte reglos zum Fenster hinaus.
    Und was geschah?
    Unser Garten konnte die Menge der Hunde, die herangestürmt kamen, nicht mehr fassen. Sie rissen das Gitter nieder, rasten umher und sprangen mit speichelnden Lefzen an der Mauer des Hauses empor, um in Franzis Nähe zu gelangen. Waren es zuvor nur die Hunde unseres Wohnviertels gewesen, so kamen jetzt alle Hunde der Stadt, des Landes, des Vorderen Orients. Sogar zwei Eskimohundewaren darunter; sie mußten sich von ihrem Schlitten losgerissen haben und waren direkt vom Nordpol herbeigeeilt.
    Kein Zweifel: In ihrem jetzigen Zustand war Franzi so sexy wie nie zuvor. Denn sie war nackt. Sie lag im Fenster und bot sich nackt den Blicken ihrer gierigen Verehrer dar. Aus unserem Haus war ein Eros-Center geworden.
    Als einer der wildesten Freier, eine wahre Straßenraupe von einem Vieh, mit einem Hieb seiner mächtigen Tatze unsere Türklinke herausriß, riefen wir die Polizei, ehe die anderen Hunde die Telefonleitung durchbeißen konnten. Die Polizei war besetzt. Und wir besaßen keine Raketen, um Notsignale zu geben.
    Immer enger schloß sich der Ring der Belagerer um unser Haus. Rafi, mein ältester Sohn, schlug vor, die Gartensträucher anzuzünden und unter Feuerschutz den Rückzug ins nahe gelegene Postamt anzutreten, wo wir vielleicht Verbindung zur Polizei bekämen. Aber dazu hätten wir ja das Haus verlassen müssen, und das wagten wir nicht mehr.
    Plötzlich stand Zulu, der den Weg über das Dach genommen haben mußte, mitten in der Küche und verwickelte mich in einen brutalen Zweikampf. Aus seinen Augen blitzte der wilde

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